Israel-Krieg im Liveticker +++ 20:48 Israels Präsident Herzog: Massaker repräsentieren nicht den Islam +++
Israels Präsident Izchak Herzog besucht in der Beduinenstadt Rahat im Süden des Landes arabische Familien, deren Angehörige von der Hamas im Gazastreifen als Geiseln gehalten werden. "Dies ist kein Krieg zwischen Juden und Muslimen", sagt er in Bezug auf den Gaza-Krieg nach den Massakern im Auftrag der Hamas am 7. Oktober. "Dies ist ein Krieg zwischen den Menschen, die Licht bringen wollen und den Menschen, die Dunkelheit bringen wollen." Genau wie jüdische Opfer seien am 7. Oktober auch Menschen aus der Gemeinschaft der Beduinen in ihren Häusern, auf der Straße und Arbeit "abgeschlachtet" worden. "Wir sind gekommen, um zu sagen, dass wir die Trauer der gesamten israelisch-arabischen Bevölkerung und insbesondere der Beduinengemeinschaft zutiefst teilen", so Herzog. Der Präsident betonte auch, dass die Massaker nicht den Islam repräsentierten: "Der Islam ist eine Religion des Respekts, der Sensibilität, der Brüderlichkeit und der Liebe."
+++ 20:24 Ägypten baut Lazarett nahe dem Gazastreifen: auf Hunderte Verletzte vorbereitet +++
Ägypten lässt zur Behandlung palästinensischer Verletzter aus dem Gazastreifen nahe der gemeinsamen Grenze ein Feldlazarett errichten. Dieses werde hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid gebaut, sagt ein ägyptischer Regierungsvertreter. Der Ort im Norden der Sinai-Halbinsel liegt etwa 15 Kilometer vom Grenzübergang Rafah entfernt. Das Feldlazarett werde mindestens über 300 Betten verfügen, berichtet die Zeitung "Al-Masri Al-Jum" unter Berufung auf medizinische Kreise. Auch das Krankenhaus stehe für Verletzte zur Verfügung, erklärt Ortsvertreter Salih Abu Huli. Die Zahl der verfügbaren Betten nennt er nicht. "Das Krankenhaus Scheich Suwaid ist bereit, die Verwundeten zu empfangen, und ist mit allen medizinischen Geräten für akute und Notfall-Operationen ausgestattet." Es würden ärztliche Teams bereitstehen, wenn die Verletzten den Gazastreifen zur Behandlung in Ägypten verlassen dürften, erklärt er weiter.
+++ 20:07 "Deutschland spielt für Israel entscheidende Rolle" +++
"Israel steht still", erklärt Raschel Blufarb. Die ntv-Korrespondentin berichtet an der Grenze zum Gazastreifen über lähmende Angst im israelischen Alltag, die Vorbereitung der Bodenoffensive und die Verhandlungen zu die Hamas-Geiseln.
+++ 19:52 "Stärkt die Hamas": Österreichs Kanzler Nehammer gegen längere Waffenruhe im Gazastreifen +++
Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer kritisiert Forderungen nach einem längeren Aussetzen der Kämpfe gegen die Hamas im Gazastreifen heftig. Österreich habe sich immer dazu bekannt, dass Korridore geöffnet werden, in denen humanitäre Hilfe zulässig und auch notwendig ist, sagt er am Rande eines Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs der EU-Länder in Brüssel. Es sei klar, dass in diesem Fall die Waffen schweigen. "Aber nur für diesen Fall. Alle Fantasien von Waffenstillstand, Feuerpausen et cetera führen dazu, dass die Hamas sich bestärkt fühlt, weiterzumachen, diesen schrecklichen Terror fortzuführen." Um Forderungen nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand für den Gazastreifen hatte es zuvor heftigen Streit in der EU gegeben. Länder wie Spanien oder Irland setzen sich wegen der vielen zivilen Opfer bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen für einen solchen Aufruf ein. Länder wie Deutschland, Österreich und Ungarn sprachen sich hingegen klar dagegen aus, dass sich die EU solchen Aufrufen öffentlich anschließt.
+++ 19:31 Zentralrat der Juden fordert Umbenennung von Fridays for Future +++
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, verlangt von der deutschen Sektion der Klimaschutzgruppe Fridays for Future eine Namensänderung und eine klare Abgrenzung vom Antisemitismus. Schuster wirft der weltweiten Dachorganisation von Fridays for Future in der "Bild"-Zeitung eine "krude Geschichtsverdrehung, Dämonisierung Israels und nun auch noch Verschwörungsideologien" vor. Diesen Vorwurf richtet er namentlich auch an die Gründerin der Klimaschutzbewegung, Greta Thunberg. Schuster sagt, er erwarte "von Luisa Neubauer und Fridays for Future Deutschland eine wirkliche Abkoppelung, eine Namensänderung der Organisation und den Abbruch jeglicher Kontakte zu Fridays for Future International". Der Zentralratspräsident fügt hinzu: "Wenn Luisa Neubauer ihre Worte vom Brandenburger Tor ernst meint, wo sie sich entsetzt über den weltweiten Antisemitismus zeigte und auch die besondere Verantwortung Deutschlands für Israel betonte, dann muss sie sich endlich lossagen von dieser Organisation." Dabei dürfe es nicht bei "Worten oder fadenscheinigen Erklärungen, wie wenig man miteinander zu tun habe, bleiben".
+++ 19:15 Erst 62 Lastwagen mit Hilfslieferungen im Gazastreifen eingetroffen +++
Im Gazastreifen sind von Samstag bis Dienstag nach Angaben des UN-Nothilfebüros OCHA insgesamt 62 Lastwagen mit Hilfsgütern eingetroffen. Darunter waren Trinkwasser, Nahrungsmittel und medizinische Güter. Das meiste sei bereits an die Krankenhäuser und die Vertriebenen verteilt worden, berichtet OCHA. Das Büro verweist darauf, dass die Lieferungen bei Weitem nicht ausreichen, um die mehr als 2,3 Millionen Menschen im Gazastreifen zu versorgen. Vor dem 7. Oktober seien rund 500 Lastwagen täglich in den Gazastreifen gefahren. Israel hatte Lieferungen nach den Terroranschlägen der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas mit rund 1400 Toten in Israel zwei Wochen untersagt.
+++ 18:56 So geht Deeskalation: Schweizer General schlichtet nach Raketenbeschuss erfolgreich zwischen Israel und Syrien +++
Im Norden Israels versucht der Schweizer General Patrick Gauchat als Chef der UN-Friedenstruppe UNTSO, eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und seinen Nachbarstaaten zu verhindern. "Wir bieten eine Diskussionsplattform für Parteien, die nicht direkt miteinander reden", sagt Gauchat am Mittwochabend im Schweizer Fernsehen RTS. Als Beispiel nennt er den Beschuss Israels mit Raketen, die Tage vorher aus Syrien abgefeuert seien worden. Die Beobachtermission habe ausfindig gemacht, von wo die Raketen abgefeuert wurden und die syrische Seite damit konfrontiert. Sie habe den Abschuss eingeräumt, und darum gebeten, Israel auszurichten, dass dafür "unkontrollierte Elemente" in Syrien verantwortlich seien. Israel habe dies akzeptiert und wiederum selbst über die UN-Mission an Syrien appelliert, diese Elemente unter Kontrolle zu bringen. Damit sei eine Eskalation zu dem Zeitpunkt vermieden worden, so Gauchat. Die UNO-Friedensmission zur Überwachung des Waffenstillstands im Nahen Osten (UNTSO) ist die älteste Friedenstruppe der Vereinten Nationen. Sie wurde 1948 vom Weltsicherheitsrat eingerichtet. Sie besteht aus rund 150 unbewaffneten Militärbeobachtern und über 200 zivilen Angestellten.
+++ 18:35 Kritik an Netanjahus Krisenmanagement: "Regierung ist völlig inkompetent" +++
Viele Israelis sind wütend auf die Regierung von Premierminister Netanjahu - nicht nur, weil sie den Hamas-Angriff nicht verhindert hat, sondern auch, weil sie ihnen danach nicht zu Hilfe gekommen ist, berichtet "Al Jazeera". "Es muss klar sein. Die Regierung ist völlig inkompetent", sagt Ruvi Dar, ein Psychologe und Professor an der Universität Tel Aviv, der Überlebende, die aus ihren Häusern evakuiert wurden, betreut hat. "Jegliche Unterstützung, die die Flüchtlinge im Moment erhalten, kommt komplett von der Basis. Absolut nichts vom Staat." Kritiker werfen Netanjahu vor, zahlreiche Probleme leichtfertig zu ignorieren. Die Polizei sei unterbesetzt, und das Militär an der Südflanke Israels überrumpelt, da die Streitkräfte stärker im besetzten Westjordanland stationiert gewesen seien. "Die Regierungsbüros funktionieren seit einem Jahr nicht mehr, sodass sie offensichtlich nicht in der Lage sind, Notsituationen zu bewältigen. Sie haben ein ganzes Jahr mit Unsinn vergeudet", sagt Arnon Bar David, Vorsitzender der israelischen Gewerkschaft Histadrut, dem Armeeradio.
+++ 18:16 WHO-Direktor: Lage in Gaza ist katastrophal - Krätze könnte sich ausbreiten +++
Die humanitäre Krise im Gazastreifen nimmt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO "katastrophale Ausmaße" an. "Es ist unsere moralische Pflicht und ein Gebot, das über politische Grenzen hinausgeht, ungehinderten Zugang für die Lieferung lebensrettender Hilfe zu fordern. Jede weitere Verzögerung oder Behinderung ist einfach inakzeptabel", sagt der WHO-Regionaldirektor für das östliche Mittelmeer, Ahmed Al-Mandhari. "Wir bestehen auf sofortigem und ungehindertem Zugang, um dringende Hilfe zu leisten. Jeder Augenblick, der verstreicht, bringt unzählige Menschenleben in Gefahr. Die Welt darf nicht zulassen, dass unsere Mission, die gefährdeten Menschen zu retten, weiter behindert wird", fügt er hinzu. Gesundheitsbehörden warnen vor einer Zunahme von Krankheiten wie akuten Atemwegsinfektionen, Durchfall, Krätze, Läusen und Windpocken, die auf schlechte sanitäre Verhältnisse und den Konsum von Wasser aus landwirtschaftlichen Brunnen zurückzuführen sind.
+++ 17:53 Geheimdienst-Vize der Hamas soll getötet worden sein +++
Die israelische Armee soll den stellvertretenden Leiter des Geheimdienstes der Hamas, Shadi Barud, getötet haben. Kampfjets feuerten demnach auf ein Gebäude, in dem sich Barud aufgehalten haben soll. In einer gemeinsamen Erklärung der Israelischen Streitkräfte und des Sicherheitsdienstes Shin Bet heißt es, Barud habe den mörderischen Überfall auf Israel am 7. Oktober mit dem Hamas-Führer Yahya Sinwar geplant. Die Israelischen Streitkräfte veröffentlichten ein Video, das den Angriff zeigen soll. Barud war früher Bataillonsführer in der Gegend von Khan Yunis und an der Planung mehrerer Terroranschläge gegen israelische Bürger beteiligt. Danach bekleidete er verschiedene Posten im militärischen Geheimdienst der Hamas.
+++ 17:33 Keine Zweifel: Kanzler Scholz glaubt, dass Israel in Gaza das Völkerrecht einhält +++
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht Israels Armee das Vertrauen aus, bei den Angriffen im Gazastreifen das Völkerrecht einzuhalten. "Da habe ich keine Zweifel", sagt er vor dem EU-Gipfel in Brüssel. "Israel ist ein demokratischer Staat mit sehr humanitären Prinzipien, die ihn leiten." Scholz fordert die Freilassung der von der Hamas genommenen Geiseln sowie eine Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
+++ 17:14 Präsident der UN-Generalversammlung: Selbstverteidigungsrecht Israels ist kein Freibrief +++
Die UN-Generalversammlung hält eine Dringlichkeitssitzung über den Krieg zwischen Israel und Gaza ab. Die von Jordanien und Mauretanien beantragte Sitzung findet statt, nachdem der UN-Sicherheitsrat wiederholt vergeblich versucht hat, eine Resolution zu diesem Thema zu verabschieden, berichtet die Zeitung "Haaretz". Der Präsident der Generalversammlung der Vereinten Nationen, Dennis Francis, der Vertreter von Trinidad und Tobago, ruft zu einem sofortigen Waffenstillstand auf und verurteilt sowohl die wahllosen Angriffe auf Zivilisten als auch das Ausmaß der Zerstörung der kritischen Infrastruktur des Gazastreifens. Francis fügt hinzu, dass Israels Recht auf Selbstverteidigung kein Freibrief für unrechtmäßige und unverhältnismäßige Angriffe sei.
+++ 16:57 Kinder "sind nur Verfügungsmasse des Terrorismus" +++
Im Gazastreifen werden Kinder in Sommercamps offenbar schon früh von der Hamas oder ähnlichen Gruppierungen indoktriniert. Sicherheitsexperte Joachim Weber hat auch deshalb "wenig Hoffnung" auf ein baldiges Ende der Gewalt. Er erklärt auch, wie die Verlegung von Israels Panzern die Hamas unter Druck setzt.
+++ 16:36 Hamas-Vertreter zu Gesprächen in Moskau - Auch Russen unter Geiseln +++
Nach Angaben des russischen Außenministeriums hält sich eine Delegation der Hamas zu Besuch in Moskau auf. Details sind bislang nicht bekannt. Die Hamas hält im Gazastreifen nach israelischen Angaben mehr als 220 Menschen fest, die bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt wurden. Mindestens zwei davon besitzen nach Angaben aus Moskau die russische Staatsbürgerschaft. Unter den Geiseln sind auch deutsche Staatsbürger. Russland hat Beziehungen zur arabischen Welt, aber auch eine Vielzahl an Landsleuten, die in Israel leben. Vor diesem Hintergrund hat Moskau sich seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs mehrfach als Vermittler angeboten. Zugleich hat Präsident Wladimir Putin den USA die Verantwortung für das Aufflammen der Gewalt in Nahost zugeschoben und behauptet, die US-Nahostpolitik sei nicht auf die Bedürfnisse der Palästinenser eingegangen. Russland selbst wiederum wird vorgeworfen, die Eskalation in Israel auszunutzen, um von seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine abzulenken.
+++ 16:19 Kubicki würde türkisch finanzierte Organisation Ditib aus Deutschland verbannen +++
FDP-Vize-Chef Wolfgang Kubicki fordert angesichts antisemitischer Ausschreitungen und Äußerungen von den Bundesländern, die Zusammenarbeit mit der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) zu überprüfen. "Wenn es rechtlich nötig ist, muss man untersagen, dass Ditib auf deutschem Boden tätig sein kann", sagt der Bundestagsvizepräsident dem Magazin "Cicero". Es müsse verhindert werden, dass von der Türkei entsandte Imame in Deutschland Hass in den Moscheen predigen und dem politischen Islam Vorschub leisten, argumentiert Kubicki. "Wenn wir jetzt sehen, dass auf deutschem Boden antiisraelische und antijüdische Parolen skandiert werden von Zehntausenden von Menschen aus dem Nahen Osten, dann ist höchste Zeit, dagegen etwas zu tun. Und nicht nur verbal, sondern auch rechtlich", so Kubicki. Die Religionsbehörde Diyanet in Ankara entsendet und bezahlt die Ditib-Imame.
+++ 16:03 Polizei zählt allein in Berlin 850 Straftaten rund um Gaza-Proteste +++
Seit Beginn des Gaza-Krieges registriert die Polizei in Berlin mehr als 850 Straftaten in diesem Kontext. Knapp 350 Tatverdächtige sind bisher ermittelt worden, wie die Polizei mitteilt. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel kam es in Berlin in den vergangenen Tagen immer wieder zu Angriffen auf israelische Einrichtungen. Nach pro-palästinensischen Kundgebungen und Demonstrationen, die vielfach von der Polizei verboten worden waren, gab es insbesondere in Neukölln wiederholt Ausschreitungen.
+++ 15:42 Spanische Ministerin fordert Anklage wegen Israel-Krieg - gegen Premier Netanjahu +++
Die spanische geschäftsführende Ministerin für Sozialrechte, Ione Belarra, fordert wegen der israelischen Luftangriffe im Gazastreifen eine Anklage des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Dies gelte auch für andere Verantwortliche für die Bombardierungen, sagt die linke Ministerin der Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez in einem auf X veröffentlichten Video. Zudem ruft die Politikerin des links-alternativen Wahlbündnisses Unidas Podemos die europäischen Staaten zu einer Aussetzung der diplomatischen Beziehungen zu Israel, sowie zur Verhängung von Wirtschaftssanktionen und eines Waffenembargos gegen Israel auf. Sánchez von der sozialistischen PSOE teilt diese Forderungen Belarras nicht. Er fordert allerdings wie viele andere Politiker einen Waffenstillstand. "Aber wenn wir dafür die Bedingungen nicht haben, dann zumindest eine humanitäre Pause, um die gesamte humanitäre Hilfe, die die palästinensische Bevölkerung dringend benötigt, zu ermöglichen", so Sánchez.
+++ 15:25 Orban will Israel und Ägypten stabilisieren - damit keine Flüchtlinge kommen +++
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban stellt sich am Rande eines EU-Gipfels unmissverständlich an die Seite Israels. "Wir sind ganz klar für das Recht Israels, sich zu verteidigen", sagt er in Brüssel. Das Land dürfe alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, damit sich das, was passiert sei, nicht wiederhole. Es habe einen Terroranschlag im Namen der Hamas auf den israelischen Staat gegeben. Orban betont, dass humanitäre Hilfe wichtig und es im Interesse Europas sei, dass Israel und Ägypten stabil blieben. Wenn eines der Länder instabil werden würde, kämen viele Migranten aus dieser Richtung nach Europa. "Wir müssen also diese Länder und diese Regionen stabilisieren", so Orban.
+++ 15:02 Vorher-nachher-Bilder zeigen massive Gaza-Zerstörung +++
Die genauen Gegebenheiten vor Ort im Gazastreifen sind von außen schwer einsehbar. Der Blick aus dem All aber offenbart nach drei Wochen israelischer Luftangriffe ein verheerendes Bild: Ganze Straßenzüge liegen in Trümmern.
+++ 14:38 Zweistaatenlösung gefordert: Palästinensischer Außenminister wirft Israel "Rachefeldzug" vor +++
Angesichts des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas dringt der palästinensische Außenminister Rijad al-Maliki auf eine Zweistaatenlösung. "Die Zweistaatenlösung ist wichtiger denn je", sagt al-Maliki in Den Haag. Er wirft Israel einen "Rachefeldzug" im Gazastreifen vor. "Dieses Mal ist der Krieg, den Israel führt, anders. Dieses Mal ist es ein Rachefeldzug", so der palästinensische Außenminister. "Zuerst müssen wir diese einseitige Aggression beenden und dann zu einer Waffenruhe aufrufen." Humanitäre Hilfe dürfe nicht behindert werden, sagt er weiter. Der Konflikt wird seit dem 7. Oktober - dem Terrorangriff von rund 2500 Hamas-Kämpfern in Israel und der Ermordung von rund 1400 Menschen - tatsächlich nicht einseitig geführt. Die Hamas beschießt weiterhin israelisches Gebiet vom Gazastreifen aus mit Raketen.
+++ 14:15 Gabriel will über tiefer liegenden Konflikt reden - und nicht "Relativierer" genannt werden +++
Der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel spricht sich angesichts des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas dafür aus, die tiefer liegenden Konflikte im Nahen Osten in den öffentlichen Diskurs einzubeziehen. "Für uns Deutsche kann es gar nicht anders sein, dass wir an der Seite Israels stehen und auch das Recht auf Selbstverteidigung gegen solche Terrorbanden wie die Hamas verteidigen", sagt er im Interview der "Tagespost". Seine Sorge sei aber, dass man der Hamas dabei einen psychologischen Sieg erlaube. "Wir lassen zu, dass sich die Hamas als Vertreterin palästinensischer Interessen darstellt, obwohl sie das gar nicht ist." Wegen der Gewalt der Hamas gegen Israel wage man es nicht, auf die tiefer liegenden Konflikte in Palästina hinzuweisen. Darüber spreche infolgedessen nur die Hamas - die dafür weltweit Unterstützung von Muslimen erhalte. "Wenn wir diese Pseudo-Identifizierung der Hamas mit der Sache der Palästinenser entmystifizieren wollen, dann müssen wir neben der Solidarität mit Israel auch dieses Thema wieder selbst auf die internationale Tagesordnung setzen", so der frühere Außenminister. Es dürfe nicht jeder, der auf die Vergangenheit des Nahostkonflikts hinweise, sofort als "Relativierer" des Hamas-Terrors verurteilt werden.
+++ 13:41 Erneut Raketen auf Israel abgefeuert +++
Militante Palästinenser im Gazastreifen greifen israelische Ortschaften weiter mit Raketen an. In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv heulen wieder die Warnsirenen. Auch in den Ortschaften am Rande des Gazastreifens gibt es immer wieder Raketenalarm, wie die israelische Armee mitteilte. Am Mittwochabend war eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete in einem Haus in der Stadt Rischon Lezion südöstlich von Tel Aviv eingeschlagen. Dabei wurden nach Angaben von Sanitätern drei Menschen verletzt. Drei weitere Menschen wurden demnach durch Raketenangriffe im Großraum Tel Aviv verletzt. Seit Beginn des Krieges sind nach israelischen Armeeangaben Tausende von Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Etwa ein Fünftel sei zuletzt im Gazastreifen selbst eingeschlagen und habe dort auch Opfer verursacht.
+++ 13:23 Russland spricht mit Hamas über Geiseln +++
Die russische Führung hat eigenen Angaben zufolge in Katar mit Hamas-Vertretern über das Schicksal der von der islamistischen Palästinenserorganisation gefangen gehaltenen Geiseln verhandelt. "Natürlich haben wir uns mit der politischen Führung (getroffen)", sagt Vizeaußenminister Michail Bogdanow laut russischen Nachrichtenagenturen. Ergebnisse des Gesprächs teilt er nicht mit. Die Hamas hält im Gazastreifen nach israelischen Angaben mehr als 220 Menschen fest, die bei dem beispiellosen Angriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt wurden. Mindestens zwei davon besitzen nach Angaben aus Moskau die russische Staatsbürgerschaft.
+++ 13:05 "Bis Ankunft der Raketen vergehen hier nur Sekunden" +++
ntv-Reporter Gordian Fritz berichtet aus dem israelischen Sderot, die Grenze zum Gazastreifen ist nur einige Hundert Meter entfernt. Der Alarm und anschließende Abschuss während einer Liveschalte zeigt, wie kurz die Zeit ist, sich in Sicherheit zu bringen.
+++ 12:53 Israel: Hamas hindert Menschen an Flucht nach Süd-Gaza +++
Die islamistische Hamas hindert Zivilisten im Gazastreifen nach israelischer Darstellung weiterhin an der Flucht aus dem besonders unsicheren Norden des Küstengebietes. Die israelische Armee fordere die Bevölkerung aus Sicherheitsgründen zur Flucht in den Süden auf, teilt das Militär mit. Doch Hamas-Mitglieder würden unter anderem Straßenblockaden aufstellen. In einem von der Armee veröffentlichten Gespräch berichtet ein Palästinenser zudem von Schüssen auf Zivilisten, die flüchten wollten.
+++ 12:38 Statt Aussetzung von Bombardierung: Palästinenser fordern Waffenruhe +++
Es sind allerdings laut Armeeangaben schon mindestens rund 700 000 Menschen in den Süden geflohen, die Vereinten Nationen sprechen sogar von 1,4 Millionen Vertriebenen durch die israelischen Luftangriffe. Die Armee fordert vor einer erwarteten Bodenoffensive in dem Küstengebiet seit rund zwei Wochen die Bevölkerung auf, in den Süden zu gehen. Sie greift seit den Hamas-Massakern am 7. Oktober Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen an.Der palästinensische Außenminister Rijad al-Maliki fordert von Israel, einer umfassenden Waffenruhe zuzustimmen, damit dringend benötigte humanitäre Hilfen in den Gazastreifen gelangen können. Den geplanten Appell der Staats- und Regierungschefs der EU, die Bombardierungen auszusetzen, wertet er als unannehmbar. Seiner Ansicht nach gewährleistet eine solche Aussetzung nicht die Lieferung von Hilfsgütern und die Wiederherstellung der Wasser- und Stromversorgung.
+++ 12:22 UNO warnt: "Kein Ort in Gaza ist sicher" +++
Angesichts der andauernden israelischen Luftangriffe auf Gaza warnen die Vereinten Nationen eindringlich davor, dass es nirgendwo in der Stadt mehr sicher sei. Die Aufforderungen der israelischen Armee zur Evakuierung von Gebieten, die sie angreifen wolle, machten für viele Menschen "keinen Unterschied", erklärte die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten, Lynn Hastings. "Kein Ort in Gaza ist sicher", fügte sie hinzu. Hastings zufolge warnt die israelische Armee die Bewohner von Gaza-Stadt weiterhin vor der Gefahr, in ihren Häusern zu bleiben. Wiederholt habe die Armee die Menschen aufgefordert, sich in eine "humanitäre Zone" in Al-Mawasi im südlichen Gazastreifen zu begeben, erklärte die UN-Koordinatorin. Allerdings machten diese Aufforderungen für Menschen, die ihre Häuser nicht verlassen könnten oder nicht wüssten, wohin sie gehen sollten, keinen Unterschied.
+++ 11:59 Wassernot im Gazastreifen leicht gelindert +++
Die Wasserknappheit im südlichen Teil des Gazastreifens entspannt sich leicht. Dies wurde möglich, weil die UN-Organisationen UNRWA und Unicef Treibstoff aus Depots holen und zur Verfügung stellen konnten, wie das UN-Nothilfebüro Ocha mitteilt. Mit dem Treibstoff können Wasserpumpen betrieben werden. Im Gazastreifen herrscht seit Jahrzehnten Wassernot. Normalerweise wird Trinkwasser jeden Tag mit Lastwagen angeliefert. Seit dem Überfall von militanten Hamas-Anhängern auf Israel am 7. Oktober hat Israel Lieferungen eingestellt.
+++ 11:44 Teheran warnt Israel vor Bodenoffensive +++
Die militärische Führung des Irans stellt Israel im Falle einer Bodeninvasion im Gazastreifen eine Niederlage in Aussicht. "Lasst es mich Ihnen sagen: So wie der Stab des Mose zum Drachen wurde und die Heimtücke der Pharaonen durchkreuzte, so ist Gaza (...) der Drachen, der die Zionisten verschlingen wird, wenn sie den Boden betreten", zitiert die Nachrichtenagentur Tasnim den Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), Hussein Salami. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind.
+++ 11:24 USA stationieren offenbar viele Transportflugzeuge auf Kreta +++
Die Vorbereitungen für eine mögliche Evakuierung von US-Bürgern aus dem Libanon und Israel laufen Berichten zufolge auf Hochtouren. Wie die Athener Zeitung "Kathimerini" berichtet, seien zahlreiche Transportflugzeuge der US-Luftwaffe auf dem militärischen Teil des Flughafens von Chania gesichtet worden. Das Blatt veröffentlicht auch ein Foto des Flughafens, auf dem US-Flugzeuge vom Typ C-130, C-17 sowie KC-135 Flugzeugtanker zu sehen sind. Der Marine-Stützpunkt von Souda mit seinem Flughafen sind eine der wichtigsten Basen der Vereinigten Staaten im östlichen Mittelmeer.
+++ 11:15 Fridays For Future Deutschland stellt sich hinter Israel +++
Die deutsche Sektion von Fridays for Future distanziert sich von dem internationalen Instagram-Account der Klimaschutzbewegung. "Nein, der internationale Account spricht - wie zuvor betont - nicht für uns. Nein, der Post ist nicht mit uns abgestimmt. Nein, wir stimmen nicht mit den Inhalten überein", heißt es.
+++ 11:00 Israel beziffert aktuelle Zahl der Geiseln +++
Nach Angaben des israelischen Militärs sind derzeit 224 Menschen in Geiselhaft der radikal-islamischen Hamas. Das sei die bestätigte aktuelle Zahl, teilt das Militär mit. Die Hamas hat die Menschen aus Israel bei ihrem überraschenden Angriff am 7. Oktober verschleppt. Bislang wurden vier Frauen wieder freigelassen.
+++ 10:40 "Niemand weiß, ob Opferzahlen wirklich stimmen" +++
Statt der angekündigten großen Bodenoffensive meldet Israel wiederholt kleinere Vorstöße im Gazastreifen. Das, glaubt Politologe Thomas Jäger, könnte sich lange fortsetzen. International herrscht indes Streit über Israels Verteidigungsrecht. Jäger verweist auf den noch immer andauernden Beschuss durch die Hamas.
+++ 10:20 EU fordert Feuerpausen und "humanitäre Korridore" +++
Die Staats- und Regierungschefs der EU wollen bei ihrem Gipfel zu Feuerpausen und "humanitären Korridoren" aufrufen, um Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bekommen. Das geht aus dem abschließenden Entwurf für die Gipfelerklärung hervor. Der Europäische Rat sei sehr besorgt über die sich verschlechternde Lage für die Menschen im Gazastreifen, heißt es im Text. "Die Europäische Union wird eng mit Partnern in der Region zusammenarbeiten, um Zivilisten zu schützen, Hilfe bereitzustellen und den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung sowie Unterkunft zu ermöglichen und um sicherzustellen, dass diese Hilfe nicht von terroristischen Organisationen missbraucht wird."
+++ 09:55 Ex-Mossad-Chef warnt vor Einmarsch mit großer Armee +++
Der ehemalige Mossad-Chef Efraim Halevy ermahnt die israelische Regierung und fordert eine "Denkpause". In dieser Zeit könne ein "Überraschungseffekt entstehen, eine kreative Lösung", sagt er im Gespräch mit dem "Handelsblatt". "Ein Einmarsch mit einer großen Armee in das Gebiet wäre ein Fehler, so Halevy. Eine solche massive Operation "haben wir noch nie durchgeführt", warnt er dem Bericht zufolge weiter. Es fehlten schlicht die Erfahrungen, um die Risiken einer solchen Aktion einzuschätzen. Eine Invasion mit einer großen Armee wäre zeitintensiv und würde viel Material verschleißen, "von den menschlichen Opfern gar nicht zu sprechen". Der Ex-Mossad-Chef spricht sich zugleich dafür aus, den "Kampfwillen des Feindes" zu brechen. Sollte die Hamas allen Angriffen widerstehen und weiterkämpfen, müsse Israel einen hohen Preis zahlen.
+++ 09:40 Al Dschasira: Tochter und Sohn von Reporter bei Luftangriff getötet +++
Laut dem Fernsehsender Al Dschasira werden die Familienmitglieder seines Korrespondenten in Gaza - seine Frau, seine Tochter und sein Sohn - bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen getötet. Der arabische Sender mit Sitz in Katar veröffentlicht Live-Bilder seines Reporters Wael Al Dahdouh, der weinte, als er seine Angehörigen leblos im Krankenhaus liegen sah. Das israelische Militär äußert sich nicht unmittelbar zu dem Vorfall.
+++ 09:28 SPD-Außenpolitiker: Europa trägt "nichts zu einer dauerhaften Lösung im Nahen Osten bei" +++
Der SPD-Außenpolitiker Michael Roth kritisiert den EU-Streit über die Positionierung zum Gaza-Krieg scharf. "Europa ist gespalten. Und wenn Europa gespalten ist, ist es völlig irrelevant", sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags in der ARD. "Wir tragen derzeit nichts zu einer dauerhaften Lösung im Nahen Osten bei, weil wir auch Zweifel lassen an der Solidarität und an der Freundschaft mit Israel." Roth weiter: "Wenn man sich jetzt für einen Waffenstillstand ausspricht, während vielleicht sogar in diesem Moment Hamas-Raketen Menschenleben in Israel zerstören oder zu zerstören versuchen", dann nehme man Israel "das Recht, die Infrastruktur des Terrorismus im Gazastreifen zu zerstören". Wenn man aber über humanitäre Pausen spreche, sei das etwas ganz anderes.
+++ 09:01 Hamas ruft zu Massenprotesten auf +++
Die Terrororganisation Hamas ruft laut einem Bericht der "Times of Israel" für Freitag und Sonntag zu Massenprotesten in Israel, im Westjordanland und in der muslimischen Welt auf, um die Öffnung des Grenzübergangs Rafah zu fordern. "Wir rufen unser Volk im ganzen Land und darüber hinaus sowie alle Mitglieder der arabischen und islamischen Nation und die freien Völker der Welt auf, in den kommenden Tagen die Mobilisierung des Volkes zu verstärken und am Freitag und Sonntag unter den Slogans 'Öffnet den Grenzübergang Rafah' und 'Stoppt den völkermörderischen Krieg gegen Gaza' aktiv zu demonstrieren", heißt es demnach in einer Erklärung. Mehrere Hilfskonvois kamen bislang über den von Ägypten kontrollierten Grenzübergang. Allerdings reichen die Hilfslieferungen nicht aus, um den Bedarf des Gazastreifens zu decken.
+++ 08:35 Siedler im Westjordanland angegriffen +++
Bei einer Konfrontation mit Palästinensern in der Nähe der Siedlung Rimonim im Westjordanland, nordöstlich von Jerusalem, werden einem Medienbericht zufolge zwei israelische Siedler verletzt, einer von ihnen schwer. Wie die "Times of Israel" unter Berufung auf eine medizinische Notfallorganisation schreibt, wurden die beiden israelischen Jugendlichen mit Steinen beworfen. Sie erleiden dem Bericht zufolge Kopfverletzungen und werden in einem Krankenhaus behandelt. Die Umstände des Zusammenstoßes sind noch unklar. Seit Tagen gibt es eine Welle von Angriffen von jüdischen Siedlern auf Palästinenser.
+++ 08:08 Gazas Kinder lernen Hass und Terror - auch an UN-Schulen +++
"Ich werde alle Fremden vernichten", lässt ein Lehrer junge palästinensische Schüler rufen, in Sommercamps wird Terror-Handwerk gelehrt. Die Erziehung zu Hass durch die Hamas hat System und reicht tief bis in Schulen. Die werden auch durch Hilfsgelder finanziert - nicht zuletzt aus Deutschland.
+++ 07:40 Fridays For Future sieht "Apartheidsystem" und kritisiert "Gehirnwäsche" +++
Die Klimaschutzbewegung Fridays For Future übt heftige Kritik an Israel und an den westlichen Medien. Bei Instagram schreibt die Organisation von einem "Apartheid-System", das die israelische Regierung gegenüber den Palästinensern angeblich errichtet habe. "Dies ist kein Konflikt. Dies ist ein Genozid". Auch gebe es nicht zwei Seiten. Die einen seien "die Unterdrücker", die anderen "die Unterdrückten". Die westlichen Medien würden dabei nicht die "ganze Geschichte" erzählen, sondern vielmehr eine "Gehirnwäsche" durchführen. Dabei seien sie weder unabhängig noch neutral.
+++ 07:19 Israelische Armee meldet Angriffe im Libanon nach Raketenbeschuss +++
Die israelische Armee fliegt nach eigenen Angaben als Vergeltung für einen vorangegangenen Raketenbeschuss Luftangriffe auf den Libanon. Das Luftabwehrsystem der israelischen Verteidigungsstreitkräfte hätte eine Boden-Luft-Rakete abgefangen, die vom Libanon auf eine israelische Drohne abgefeuert worden sei, erklärt das Militär . "Als Reaktion darauf haben die IDF-Flugzeuge die Quelle des Abschusses angegriffen", heißt es weiter. Zuvor hatte Israels Armee bereits militärische Ziele in Syrien als Vergeltung für angebliche Raketenangriffe auf Israel angegriffen. Dabei wurden nach Angaben syrischer Staatsmedien acht Soldaten getötet.
+++ 07:04 Israelischer Botschafter: "Wir fordern die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln" +++
Laut dem israelischen Botschafter in den USA, Michael Herzog, gibt Israel offenbar den Terrorgruppen im Gazastreifen die Möglichkeit, die Geiseln freizulassen. "Israel gibt den Geiseln die Möglichkeit, freigelassen zu werden. Wir fordern natürlich die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln", zitiert "The Times of Israel" eine Aussage des Botschafters. "Die Entführung von Geiseln ist ein Kriegsverbrechen. Ich möchte mich dazu nicht weiter äußern", sagt er demnach inmitten von Spekulationen, dass Israel mit einer Bodenoffensive wartet, um Vermittlern eine Chance zu geben, die Freilassung der mehr als 220 Geiseln zu erreichen.
+++ 06:35 Armee-Radio: Relativ großer Einfall von Bodentruppen in den Gazastreifen +++
In der Nacht gibt es dem israelischen Armee Radio zufolge einen relativ großen Einfall israelischer Bodentruppen in den Gazastreifen. Dieser habe dem Angriff auf Hamas-Stellungen gedient. Dem Bericht zufolge ist die Razzia größer als frühere seit Beginn des Krieges. In einem Tweet auf der Plattform X teilt die Arme zudem mit, dass Panzer und Infanterie im Gazastreifen "zahlreiche Zellen, Infrastruktur und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen" getroffen hätten. Anschließend seien die Soldaten nach Israel zurückgekehrt. Laut der israelischen Armee ist es nicht das erste Mal, dass israelische Soldaten und Panzer seit dem 7. Oktober für begrenzte Einsätze in den Gazastreifen vordringen.
+++ 06:16 Libyen: Diplomaten aus israelfreundlichen Ländern müssen ausreisen +++
Das libysche Parlament fordert die Abreise der Botschafter der Länder, die Israel im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen "unterstützen". Dies berichtet die "Times of Israel". Im Visier stehen demnach insbesondere die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und Italien. "Wir fordern, dass die Botschafter der Staaten, die das zionistische Gebilde (Israel) bei seinen Verbrechen unterstützen, das Hoheitsgebiet (Libyens) sofort verlassen", heißt es laut dem Bericht in einer offiziellen Erklärung. In dieser droht das im Osten des Landes ansässige Parlament, das von dem starken Militärmachthaber Khalifa Haftar unterstützt wird, auch mit einer Unterbrechung der Energielieferungen, falls die "Massaker" an den Palästinensern nicht aufhören sollten.
+++ 05:53 Irans Außenminister in den USA eingetroffen +++
Irans Außenminister ist angesichts des Gaza-Kriegs überraschend in die USA gereist. Besuche iranischer Spitzenpolitiker in den Vereinigten Staaten, die als Erzfeind der Islamischen Republik gelten, sind selten. Chefdiplomat Hussein Amirabdollahian traf am späten Mittwochabend in New York ein, wie sein Außenministerium mitteilt. Demnach will der Minister bei einer UN-Sitzung die Interessen der Palästinenser unterstützen. Diese genießen auch die Rückendeckung der vom Iran unterstützten und mit Israel verfeindeten Hisbollah-Miliz im Libanon. Der Iran hatte nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas mit Hunderten israelischen Todesopfern eine direkte Verwicklung in die Angriffe zurückgewiesen. Die Staatsführung lobte die Attacke jedoch.
+++ 04:51 Biden vertraut bei Angaben zu Todesopfern nicht den Hamas-Zahlen +++
US-Präsident Joe Biden zweifelt die palästinensischen Angaben zu den Toten im Gazastreifen an. Er habe "kein Vertrauen in die Zahlen, die die Palästinenser verwenden". Palästinensische Vertreter gaben die Zahl der Toten bei einer Explosion bei einem Krankenhaus in Gaza-Stadt am 17. Oktober mit 471 an. US-Geheimdienste schätzen die Zahl auf 100 bis 300. Die von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen gibt an, dass bislang mehr als 6500 Menschen bei israelischen Angriffen getötet wurden. Eine unabhängige Überprüfung dieser Zahlen ist derzeit nicht möglich.
+++ 03:16 Japan bittet Israel um humanitäre Feuerpause +++
Japan fordert Israel auf, seine Kampfhandlungen vorübergehend einzustellen, um humanitäre Hilfe für den Gazastreifen zu ermöglichen. Dies teilt das japanische Außenministerium nach einem Treffen des japanischen Außenministers mit dem israelischen Botschafter in Japan mit.
+++ 02:01 US-Repräsentantenhaus gibt Israel Rückendeckung +++
Das US-Repräsentantenhaus, das nach der Wahl des neuen Sprechers Mike Johnson wieder beschlussfähig ist, verabschiedet eine Resolution, in der es die Unterstützung der USA für Israel unterstreicht und den "barbarischen" Angriff der Hamas vom 7. Oktober verurteilt. Die Hamas wird darin aufgefordert, alle Geiseln freizulassen. Nur zehn von 422 Abgeordneten stimmen gegen die Resolution.
+++ 01:10 Chef des Zentralrats der Juden: Zwei-Staaten-Lösung würde schon an Ansprechpartner scheitern +++
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht derzeit keine Grundlage für einen Appell an Israel, über eine Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern zu sprechen. "Die Terrororganisation Hamas hat nicht nur im Gazastreifen eine absolute Machtstellung, sondern erfährt auch eine breite Unterstützung aus dem Westjordanland", sagt Schuster dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mit Blick auf Äußerungen des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, der eine diplomatische Lösung des Konfliktes und die Rückkehr zur Zwei-Staaten-Lösung angemahnt hatte, sagt Schuster: "Herr Heusgen sollte vor diesem Hintergrund darstellen, wen er denn überhaupt für Israel als Demokratie als ernstzunehmenden Ansprechpartner auf palästinensischer Seite für eine Zwei-Staaten-Lösung sähe."
+++ 00:15 WHO fordert Zugang zu Geiseln der Hamas +++
Die rund 200 Geiseln der palästinensischen Terrororganisation Hamas brauchen laut der Weltgesundheitsorganisation WHO dringend medizinische Versorgung. Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes solle sofort Zugang zu den aus Israel entführten Menschen erhalten, fordert WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die UN-Gesundheitsorganisation stehe bereit, das Rote Kreuz bei der medizinischen Versorgung zu unterstützen. "Viele der Geiseln - darunter Kinder, Frauen und Alte - leiden an Vorerkrankungen, die dringend und andauernd behandelt werden müssen", sagt Tedros.
+++ 23:21 Hisbollah beschießt israelische Stellungen, Israel fliegt Luftangriffe +++
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es am Abend erneut zu gegenseitigem Beschuss. Israelische Kampfjets hätten "eine Reihe von militärischen Zielen der Hisbollah im Libanon angegriffen", teilt das israelische Militär mit. Die Angriffe hätten sich "gegen terroristische Infrastrukturen, darunter ein Militärgelände und Beobachtungsposten" gerichtet. Am Abend sei zudem eine Rakete abgefangen worden, die vom Libanon auf eine Drohne des israelischen Militärs gerichtet gewesen sein soll. Das Militär habe daraufhin den Abschussort angegriffen. Die schiitische Hisbollah-Miliz teilt mit, mindestens drei Angriffe auf israelische Stellungen in der Nähe der Grenze verübt zu haben.
+++ 22:59 Weltsicherheitsrat findet keine gemeinsame Linie +++
Der Weltsicherheitsrat kann sich im Gaza-Krieg weiter auf keine Resolution mit humanitärem Fokus einigen. Sowohl ein Entwurf der Vereinigten Staaten als auch eine Beschlussvorlage Russlands fallen vor dem mächtigsten UN-Gremium durch. Der US-Text, der unter anderem das Selbstverteidigungsrecht Israels betont und eine humanitäre Feuerpause fordert, wird durch Vetos von Russland und China verhindert. Der russische Vorschlag, der unter anderem die Forderung nach einem Waffenstillstand enthält, erhält nur vier Ja-Stimmen.
+++ 22:13 Biden besorgt: "Extremistische" israelische Siedler greifen Palästinenser im Westjordanland an +++
US-Präsident Biden zeigt sich besorgt über "extremistische" Siedler im Westjordanland und verurteilt Gewalt gegen Palästinenser. "Ich bin weiterhin beunruhigt über die Angriffe extremistischer Siedler auf Palästinenser im Westjordanland", sagt Biden. "Das muss jetzt aufhören." Derartige Angriffe seien, als würde man Benzin ins Feuer gießen, so Biden weiter. Dem UN-Menschenrechtsbüro zufolge steigt die Gewalt bewaffneter israelischer Siedler gegen Palästinenser. Biden betont erneut, dass Israel das Recht und die Verantwortung habe, auf die Angriffe der Hamas-Terroristen zu reagieren. "Aber das mindert nicht die Notwendigkeit, im Einklang mit den Gesetzen des Krieges zu handeln. Israel muss alles in seiner Macht Stehende tun, um unschuldige Zivilisten zu schützen, so schwierig das auch sein mag", mahnt der US-Präsident.
+++ 21:48 Netanjahu kündigt Untersuchung von israelischem "Versagen" an +++
Israel will nach Aussage von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu umfassend untersuchen, warum der Terrorangriff der islamistischen Hamas nicht verhindert werden konnte. "Dieses Versagen wird umfassend untersucht werden, alle werden Antworten geben müssen - auch ich", sagt Netanjahu in einer Ansprache. Dies werde jedoch erst nach dem Krieg geschehen. Gegenwärtig sei es seine Aufgabe, "Israel zu einem entscheidenden Sieg zu führen". Direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernimmt er, anders als etwa Verteidigungsminister Joav Gallant, jedoch nicht.
+++ 21:26 US-Präsident Biden: Habe Israel nicht zur Verschiebung der Bodenoffensive aufgefordert +++
US-Präsident Joe Biden hat Israel eigenen Worten zufolge nicht "aufgefordert", die angekündigte Bodenoffensive zu verschieben. Er habe Israels Premier Benjamin Netanjahu zu verstehen gegeben, dass - wenn es möglich sei - die Geiseln in Gaza sicher befreit werden sollten, sagt Biden. "Es ist ihre Entscheidung. Aber ich habe es nicht gefordert", betont er weiter. Biden war gefragt worden, ob er von Netanjahu eine Zusicherung erhalten habe, dass die Bodenoffensive so lange aufgeschoben werde, bis die Freilassung der Geiseln sichergestellt sei. Darauf sagte Biden: "Nein." Heute hat das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Angaben von Beamten berichtet, Israel habe eine Verschiebung der Invasion zugestimmt, damit die USA Raketenabwehr in den Nahen Osten stationieren können. Auch die Freilassung von Geiseln und humanitäre Hilfe für den Gazastreifen werden in dem Bericht als Gründe genannt.
+++ 20:59 Israel setzt Luftangriffe fort - Bilder zeigen Elend und Zerstörung in Gaza-Stadt +++
Die israelische Luftwaffe setztt ihre Angriffe auf Ziele im Gazastreifen fortBilder zeigen verwundete Menschen sowie dichte Rauchschwaden, die sich weit in den Himmel erstrecken. In Gaza-Stadt sind zudem Ruinen zu sehen. Israel hat die Bewohner des nördlichen Gazastreifens mehrfach zum Verlassen des Gebiets aufgefordert, nicht alle Menschen sind dem jedoch nachgekommen. Manche kehren laut einem Bericht des Mediums Al-Monitor wegen der prekären humanitären Lage im Süden durch die Hunderttausenden Flüchtlinge auch in den Norden zurück. Die israelische Luftwaffe teilt auf der Plattform X zudem mit, man habe weiter Ziele im Libanon attackiert: "Kampfflugzeuge der Luftwaffe haben vor Kurzem militärische Ziele der Terrororganisation Hisbollah im Libanon angegriffen. Während des Angriffs wurden terroristische Infrastrukturen, darunter eine Militärbasis und eine Beobachtungsposition der Hisbollah, zerstört."
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Quelle: ntv.de, lve/als/ghö/ino/dpa/AFP/rts