Politik

Israel-Krieg im Liveticker +++ 23:21 Hisbollah beschießt israelische Stellungen, Israel fliegt Luftangriffe +++

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An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es am Abend erneut zu gegenseitigem Beschuss. Israelische Kampfjets hätten "eine Reihe von militärischen Zielen der Hisbollah im Libanon angegriffen", teilt das israelische Militär mit. Die Angriffe hätten sich "gegen terroristische Infrastrukturen, darunter ein Militärgelände und Beobachtungsposten" gerichtet. Am Abend sei zudem eine Rakete abgefangen worden, die vom Libanon auf eine Drohne des israelischen Militärs gerichtet gewesen sein soll. Das Militär habe daraufhin den Abschussort angegriffen. Die schiitische Hisbollah-Miliz teilt mit, mindestens drei Angriffe auf israelische Stellungen in der Nähe der Grenze verübt zu haben.

+++ 22:59 Weltsicherheitsrat findet keine gemeinsame Linie zu Gaza-Krieg +++
Der Weltsicherheitsrat kann sich im Gaza-Krieg weiter auf keine Resolution mit humanitärem Fokus einigen. Sowohl ein Entwurf der Vereinigten Staaten als auch eine Beschlussvorlage Russlands fallen vor dem mächtigsten UN-Gremium durch. Der US-Text, der unter anderem das Selbstverteidigungsrecht Israels betont und eine humanitäre Feuerpause fordert, wird durch Vetos von Russland und China verhindert. Der russische Vorschlag, der unter anderem die Forderung nach einem Waffenstillstand enthält, erhält nur vier Ja-Stimmen.

+++ 22:13 Biden besorgt: "Extremistische" israelische Siedler greifen Palästinenser im Westjordanland an +++
US-Präsident Biden zeigt sich besorgt über "extremistische" Siedler im Westjordanland und verurteilt Gewalt gegen Palästinenser. "Ich bin weiterhin beunruhigt über die Angriffe extremistischer Siedler auf Palästinenser im Westjordanland", sagt Biden in Washington. "Das muss jetzt aufhören." Derartige Angriffe seien, als würde man Benzin ins Feuer gießen, so Biden weiter. Dem UN-Menschenrechtsbüro zufolge steigt die Gewalt bewaffneter israelischer Siedler gegen Palästinenser. Biden betont erneut, dass Israel das Recht und die Verantwortung habe, auf die Angriffe der Hamas-Terroristen zu reagieren. "Aber das mindert nicht die Notwendigkeit, im Einklang mit den Gesetzen des Krieges zu handeln. Israel muss alles in seiner Macht Stehende tun, um unschuldige Zivilisten zu schützen, so schwierig das auch sein mag", mahnt der US-Präsident.

+++ 21:48 Netanjahu kündigt Untersuchung von israelischem "Versagen" an +++
Israel will nach Aussage von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu umfassend untersuchen, warum der Terrorangriff der islamistischen Hamas nicht verhindert werden konnte. "Dieses Versagen wird umfassend untersucht werden, alle werden Antworten geben müssen - auch ich", sagt Netanjahu in einer Ansprache. Dies werde jedoch erst nach dem Krieg geschehen. Gegenwärtig sei es seine Aufgabe, "Israel zu einem entscheidenden Sieg zu führen". Direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernimmt er, anders als etwa Verteidigungsminister Joav Gallant, jedoch nicht.

+++ 21:26 US-Präsident Biden: Habe Israel nicht zur Verschiebung der Bodenoffensive aufgefordert +++
US-Präsident Joe Biden hat Israel eigenen Worten zufolge nicht "aufgefordert", die angekündigte Bodenoffensive zu verschieben. Er habe Israels Premier Benjamin Netanjahu zu verstehen gegeben, dass - wenn es möglich sei - die Geiseln in Gaza sicher befreit werden sollten, sagt Biden bei einer Pressekonferenz in Washington. "Es ist ihre Entscheidung. Aber ich habe es nicht gefordert", betont er weiter. Biden war gefragt worden, ob er von Netanjahu eine Zusicherung erhalten habe, dass die Bodenoffensive so lange aufgeschoben werde, bis die Freilassung der Geiseln sichergestellt sei. Darauf sagte Biden: "Nein." Heute hat das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Angaben von Beamten berichtet, Israel habe eine Verschiebung der Invasion zugestimmt, damit die USA Raketenabwehr in den Nahen Osten stationieren können (Eintrag von 17:37 Uhr). Auch die Freilassung von Geiseln und humanitäre Hilfe für den Gazastreifen werden in dem Bericht als Gründe genannt.

+++ 20:59 Israel setzt Luftangriffe fort - Bilder zeigen Elend und Zerstörung in Gaza-Stadt +++
Die israelische Luftwaffe hat ihre Angriffe auf Ziele im Gazastreifen zuletzt fortgesetzt. Bilder zeigen verwundete Menschen sowie dichte Rauchschwaden, die sich weit in den Himmel erstrecken. In Gaza-Stadt sind zudem Ruinen zu sehen. Israel hat die Bewohner des nördlichen Gazastreifens mehrfach zum Verlassen des Gebiets aufgefordert, nicht alle Menschen sind dem jedoch nachgekommen. Manche kehren laut einem Bericht des Mediums Al-Monitor wegen der prekären humanitären Lage im Süden durch die Hunderttausenden Flüchtlinge auch in den Norden zurück. Die israelische Luftwaffe teilt auf der Plattform X zudem mit, man habe weiter Ziele im Libanon attackiert: "Kampfflugzeuge der Luftwaffe haben vor Kurzem militärische Ziele der Terrororganisation Hisbollah im Libanon angegriffen. Während des Angriffs wurden terroristische Infrastrukturen, darunter eine Militärbasis und eine Beobachtungsposition der Hisbollah, zerstört."

(Foto: REUTERS)

(Foto: dpa)

(Foto: AP)


+++ 20:31 Israelischer Ex-Minister: Einwohner im Grenzgebiet zu Gaza können möglicherweise ein Jahr lang nicht heim +++
Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz hat den Bewohnern der Grenzorte Zikim und Netiv Ha'asara laut "Channel 12" mitgeteilt, dass sie möglicherweise ein Jahr lang nicht in ihre Häuser an der Grenze zum Gazastreifen zurückkehren werden. Sie sollten bereit sein, für weitere drei Monate in vom Staat bezahlten Hotels zu bleiben. Anschließend stehe eine Verlegung in alternative Unterkünfte an. Derzeit wird davon ausgegangen, dass Israel bald eine Bodenoffensive gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen startet, wie Ministerpräsident erst heute wieder bekräftigt hat (Eintrag von 19:41 Uhr).

+++ 20:06 Terrorismusexperte Neumann befürchtet Anschläge in Deutschland +++
Der Terrorismusexperte Peter Neumann rechnet mit einer Radikalisierungswelle und islamistischen Anschlägen in Deutschland. "Für dschihadistische Gruppen eröffnet sich gerade eine Riesenmöglichkeit, wieder neue Netzwerke aufzubauen", sagt Neumann der "Main-Post". Viele Jugendliche mit migrantischem Hintergrund seien instinktiv gegen Israel. Auch viele Linksextremisten stünden auf der Seite Palästinas. Gewalttätige Islamisten versuchten, "aus diesem Pool von Personen, die jetzt auf die Straße gehen, Leute zu rekrutieren". Es werde nicht nur zu Randale kommen: "Über kurz oder lang, werden wir auch wieder Anschläge sehen, die von langer Hand vorbereitet sind", befürchtet Neumann.

+++ 19:41 "Kampf um unsere Existenz" - Netanjahu verspricht Israelis in Rede an die Nation Bodenoffensive +++
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verspricht den Israelis in einer Rede an die Nation trotz Verzögerungen eine Bodeninvasion, wie "Times of Israel" berichtet. Die Vereinigten Staaten sollen Israel zuvor gebeten haben, die Bodenoffensive hinauszuschieben, bis Raketenabwehrsysteme im Nahen Osten stationiert sind. Das berichtet das "Wall Street Journal". Man befände sich auf dem Höhepunkt "eines Kampfes um unsere Existenz", sagt Netanjahu in seiner Rede. Die beiden Ziele seien die Zerstörung der Hamas und die Rückgabe der Geiseln. Alle Hamas-Mitglieder seien "tote Männer", so der Regierungschef.

+++ 19:15 Nach heftiger Kritik: Heusgen "bedauert" seine Äußerungen und entschuldigt sich +++
Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, bedauert seine umstrittenen und heftig kritisierten Äußerungen im ZDF zum Gaza-Krieg. "Sollte ich die Gefühle der Opfer und ihrer Angehörigen verletzt haben, tut mir das aufrichtig leid", sagt Heusgen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zu der von ihm gewählten Formulierung "Hamas-Aktion" teilt er mit: "Ja, ich hätte das als Terroraktion darstellen müssen. Und natürlich liegt mir nichts ferner, als diesen Zivilisationsbruch, wie man den barbarischen Überfall der Hamas-Kämpfer auf die Zivilisten bezeichnen kann, nicht klar zu benennen." Er bemühe sich grundsätzlich, in Interviews auf die Fragen zu antworten, die ihm gestellt werden. Das habe er auch beim ZDF gemacht. "Wenn dabei der Eindruck entstanden ist, dass ich keine Empathie gegenüber den israelischen Opfern hätte, dann tut mir das sehr leid. Ich bedauere das."

+++ 18:49 "Eigentlich ungeheuerlich" - Jäger: Aufregung um Guterres-Rede "ist berechtigt" +++
Laut Politikwissenschaftler Thomas Jäger bringt die umstrittene Rede von UN-Generalsekretär Guterres die Assoziation ins Spiel, Israel hätte den brutalen Angriff der Hamas selbst zu verantworten. Seiner Einschätzung nach könnten die Mehrheitsverhältnisse in der UN Grund für diese Aussagen sein:

Guterres zeigt sich derweil "schockiert" und spricht von "falschen Darstellungen" im Zusammenhang mit seinen Äußerungen (Eintrag von 16:52 Uhr).

+++ 18:27 Um Gazastreifen zu helfen: Frankreich will Marineschiff schicken +++
Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigt bei seiner Nahostreise die Entsendung eines Marineschiffs an, das Krankenhäuser im Gazastreifen "unterstützen" soll. Das Schiff werde "in den nächsten 48 Stunden" den Hafen von Toulon verlassen, sagt Macron nach einem Treffen mit seinem ägyptischen Kollegen Abdel Fattah al-Sisi in Kairo. Zudem werde ein Flugzeug mit medizinischem Material für den Gazastreifen am Donnerstag in Ägypten eintreffen, dem "weitere folgen" sollen. Macron weist den Vorwurf zurück, sein Land praktiziere im Nahostkonflikt Doppelmoral. "Das Völkerrecht gilt für alle, und Frankreich vertritt universelle humanistische Werte", so der französische Präsident. Vertreter arabischer Länder hatten zuvor westlichen Nationen vorgeworfen, in dem seit mehr als zwei Wochen andauernden Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen über das Leid der Palästinenser hinwegzusehen.

+++ 18:02 Fast jeder zweite palästinensische Asylbewerber dieses Jahr in Deutschland anerkannt +++
Die Anerkennungsquote bei palästinensischen Asylbewerbern liegt im Jahr 2023 nach Angaben des Innenministeriums bisher bei 49 Prozent. Bislang hätten im Zeitraum Januar bis September 2224 Personen mit einer palästinensischen Volkszugehörigkeit einen Asylantrag in Deutschland gestellt.

+++ 17:37 WSJ: Israel stimmt wegen USA Verschiebung der Bodenoffensive zu +++
Israel hat laut "Wall Street Journal" zugestimmt, seine Invasion des Gazastreifens zu verschieben, damit die USA Raketenabwehr zum Schutz der amerikanischen Truppen in der Region aufbauen können. Das Pentagon bemühe sich, fast ein Dutzend Flugabwehrsysteme in der Region zu stationieren. Dies soll laut des Berichts wohl noch diese Woche passieren. Israel berücksichtige bei seinen Planungen zudem auch die Bemühungen um humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen sowie die diplomatischen Bemühungen um die Freilassung weiterer von der Hamas festgehaltener Geiseln, so das "Wall Street Journal", das sich auf Aussagen von Beamten aus Israel und den USA bezieht.

+++ 17:25 Israel geht Erdogan wegen Hamas-Äußerungen scharf an +++
"Israel weist die harschen Worte des türkischen Präsidenten über die Terrororganisation Hamas entschieden zurück", heißt es in einer Erklärung, die Lior Haiat, Sprecher des israelischen Außenministers, teilt. Die Hamas sei eine "verabscheuungswürdige Terrororganisation, schlimmer als ISIS, die brutal und vorsätzlich Babys, Kinder, Frauen und ältere Menschen ermorde", so Haiat. Zudem nehme sie Zivilisten als Geiseln und nutze ihre eigenen Leute als menschliche Schutzschilde. "Auch der Versuch des türkischen Präsidenten, die Terrororganisation zu verteidigen, und seine aufrührerischen Worte werden nichts an den Schrecken, die die ganze Welt gesehen hat, und an der eindeutigen Tatsache ändern." Erdogan hatte zuvor gesagt, die Hamas sei keine Terrororganisation. Er bezeichnete sie zudem als "Befreier" (Eintrag von 14:58 Uhr).

+++ 16:52 Angebliche Rechtfertigung von Hamas-Terror: Guterres reagiert mit deutlichen Worten auf Vorwürfe +++
UN-Generalsekretär António Guterres zeigt sich im Streit mit Israel "schockiert über die falschen Darstellungen (...) als ob ich die Terrorakte der Hamas rechtfertigen würde". Dies sei falsch, sagt er vor Journalisten zu seiner Aussage vom Vortag über die radikalen Islamisten. "Das Gegenteil war der Fall." Er wolle dies richtigstellen, vor allem aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien.

+++ 16:26 Hamas feuert Langstreckenraketen in Richtung Israel +++
Mitglieder der Hamas haben eigenen Angaben zufolge aus dem Gazastreifen zwei Langstreckenraketen in Richtung Haifa im Norden und Eilat im Süden Israels abgefeuert. In Orten südlich der Küstenstadt Haifa hat es Raketenalarm gegeben, wie Israels Armee mitteilt. Ein Geschoss sei dort in der Luft explodiert, melden israelische Medien unter Berufung auf das Militär, das andere sei im Süden des Landes auf offenes Gelände gefallen. Demnach habe es sich bei den Geschossen um Langstreckenraketen gehandelt. Berichte über Verletzte oder Schäden gibt es zunächst nicht.

+++ 16:01 "Wir haben mehrere Verletzte ohne Anästhesie operiert" +++
Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärt, mittlerweile seien sechs Krankenhäuser im Gazastreifen wegen Treibstoffmangels geschlossen. "Wir haben mehrere Verletzte ohne Anästhesie operiert", berichtet der Chirurg Ahmad Abdul Hadi vom Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens. Laut dem Leiter des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt, Mohammed Abu Selmeja, sind "zehn Krankenhäuser bereits außer Betrieb". Zudem seien "mehr als 90 Prozent der Medikamente" aufgebraucht.

+++ 15:42 UN-Hilfswerk steht laut eigenen Angaben kurz davor, Arbeit im Gazastreifen einzustellen +++
Zweieinhalb Wochen nach Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel muss die UNO ihre Arbeit im Gazastreifen angesichts fehlender Mittel womöglich bereits morgen aussetzen. "Wenn wir nicht schnell Treibstoff bekommen, werden wir gezwungen sein, unsere Tätigkeit im Gazastreifen einzustellen", erklärt das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). Nach UN-Angaben ist der von ihr für den Gazastreifen geforderte Treibstoff insbesondere für den Betrieb von Generatoren in Krankenhäusern sowie zum LKW-Transport von Hilfsgütern nötig. Am Dienstag hat UN-Generalsekretär António Guterres kritisiert, dass die internationale Hilfe den von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas beherrschten Küstenstreifen nur "tröpfchenweise" erreiche.

+++ 15:27 Nach Kritik an Israel: Guterres erhält Beistand von der Arabischen Liga +++
Der Chef der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, nimmt UN-Generalsekretär António Guterres nach dessen Äußerungen zum Gaza-Krieg in Schutz. Israels Kritik an Guterres bezeichnet der ägyptische Diplomat als einen "offensichtlichen Versuch, zu terrorisieren". Der Politiker spricht laut einer Mitteilung der Arabischen Liga von einem "beschämenden Angriff, der darauf abzielt, jede Stimme zum Schweigen zu bringen, die die Wahrheit sagt". Er fordert, den UN-Generalsekretär zu unterstützen. Guterres hat gestern die israelischen Gegenangriffe im Gazastreifen kritisiert und von "eindeutigen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht" gesprochen. Er verurteilte den Hamas-Terroranschlag am 7. Oktober zwar, sagte aber, dieser habe "nicht im luftleeren Raum" stattgefunden. In dem Zusammenhang sprach Guterres von der "erdrückenden Besatzung" palästinensischer Gebiete durch Israel. Israel forderte wegen der Äußerungen seinen Rücktritt.

+++ 14:58 "Nieder mit Israel"-Rufe im Parlament - Erdogan sagt Israel-Besuch ab und verteidigt die Hamas +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan streicht seinen Israel-Besuch. "Wir hatten einen Plan, nach Israel zu fahren. Aber das ist abgesagt, wir werden nicht fahren", sagt Erdogan im Parlament in Ankara. "Natürlich hatten wir gute Absichten, aber (Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu) hat sie missbraucht", fährt Erdogan fort, während Abgeordnete "Nieder mit Israel" und "Gott ist groß" rufen. Wann Erdogans Israel-Besuch hätte stattfinden sollen, ist unklar. Der türkische Präsident wirft den westlichen Ländern vor, diese seien unfähig, "Israel zu stoppen". "Dass diejenigen, die die Welt für die Ukraine mobilisiert haben, sich nicht gegen die Massaker in Gaza ausgesprochen haben, ist das deutlichste Zeichen ihrer Heuchelei", sagt der türkische Präsident. Erdogan fügt hinzu, die islamistische Palästinenserorganisation Hamas sei keine Terrororganisation, sondern sei als Gruppe von "Befreiern" zu sehen, die für ihr eigenes Land kämpften (Eintrag von 12:28 Uhr).

+++ 14:30 Hofbauer zu Israels Bodenoffensive: "Mit Einsätzen westlicher Armeen nicht zu vergleichen" +++
Wie ist der Krieg gegen die Hamas militärstrategisch einzuordnen? Bruno Hofbauer, Generalmajor des Bundesheers Österreich, erklärt die Gefahr an verschiedenen Fronten, die Rolle der US-Streitkräfte und welche "Eskalationsstufe" er in einer möglichen Bodenoffensive sieht:

+++ 14:18 Feuerpause? Bundesregierung zeigt sich skeptisch +++
Die Bundesregierung zeigt sich skeptisch zu Forderungen nach einer Feuerpause. Die Hamas setze ihre Angriffe auf Israel fort, betonen sowohl Regierungssprecher Steffen Hebestreit als auch der Sprecher des Außenministeriums, Sebastian Fischer. Zudem seien immer noch mehr als 200 Geiseln in der Hand der Hamas. Wichtig seien "zeitliche und räumliche Fenster", um die humanitären Hilfsleistungen im Gazastreifen zu ermöglichen, sagt Hebestreit.

+++ 14:00 Hamas: Haben Rakete auf Ferienort Eilat abgefeuert +++
Hamas hat nach eigenen Angaben eine Rakete in Richtung des 220 Kilometer vom Gazastreifen entfernten südisraelischen Ferienortes Eilat abgefeuert. Das israelische Militär erklärt, dass die Rakete in einem abgelegenen Gebiet eingeschlagen sei. Hinweise auf Verletzte gibt es derzeit nicht.

+++ 13:51 Bundesregierung spricht Guterres trotz Kritik Vertrauen aus +++
Die Bundesregierung hat UN-Generalsekretär António Guterres im Streit mit der israelischen Regierung das Vertrauen ausgesprochen. Nach Rücktrittsforderungen durch den israelischen UN-Botschafter Gilad Erdan betont Regierungssprecher Steffen Hebestreit, dass Guterres das Vertrauen genieße. Er habe nicht das Gefühl, dass Rücktrittsforderungen angebracht sind.

+++ 13:38 Vorsitzender von Yad Vashem: Guterres hat den Test von "Nie wieder" nicht bestanden +++
Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat UN-Generalsekretär António Guterres für seine Äußerungen zum Gaza-Krieg kritisiert. Vorsitzender Dani Dajan sagte am Mittwoch zu der Kontroverse: "Das Massaker an Juden durch die Hamas am 7. Oktober war völkermörderisch in seiner Absicht und unermesslich brutal in seiner Form." Es unterscheide sich teilweise vom Holocaust, "weil die Juden heute einen Staat und eine Armee haben", sagte er. "Wir sind nicht wehrlos und von der Gnade anderer abhängig." Das Massaker habe jedoch "die Ernsthaftigkeit von Staats- und Regierungschefs, Intellektuellen und Influencern auf die Probe gestellt, die nach Yad Vashem kommen und "Nie wieder" schwören", sagte Dajan. "Jene, die "verstehen" wollen, einen rechtfertigenden Kontext suchen, die Täter nicht kategorisch verurteilen und nicht zur bedingungslosen und sofortigen Freilassung der Geiseln aufrufen, haben den Test nicht bestanden. UN-Generalsekretär António Guterres hat den Test nicht bestanden."

+++ 13:16 Wiegold: Bei Hamas "ist Fall eindeutiger" als bei Israel +++
Der UN-Generalsekretär kritisiert Israels Vorgehen im Gazastreifen, Israel widerspricht zornig. Militärexperte Thomas Wiegold führt aus, welche Anforderungen das Kriegsvölkerrecht an diese schwierige Lage stellt. Er erklärt außerdem, welche Herausforderung die vielen Hamas-Tunnel für Israel bedeuten.

+++ 12:58 Generalmajor Bruno Hofbauer: Israel könnte Mehrfrontenkrieg führen +++
Sollte es zu einer Ausweitung des Krieges auf Nachbarländer kommen, ist die israelische Armee laut Generalmajor Bruno Hofbauer vom Österreichischen Bundesheer aber stark genug, um einen Mehrfrontenkrieg zu führen. Sie haben über 300.000 Soldaten, dazu sei Israel auf solche Dinge in der Regel vorbereitet. Die angekündigte Bodenoffensive wird ihm zufolge jedoch zu hohen Verlusten auf israelischer Seite führen, weil vor allem im urbanen Raum gekämpft wird. Als größte Herausforderung sieht Hofbauer, dass die Hamas mit der Zivilbevölkerung verschmolzen ist. Es sei ganz schwierig zu unterscheiden, wer Feind, wer neutral ist und wer zu einer kämpfenden Einheit gehört. "Das ist sicher nicht damit zu vergleichen, was unsere westlichen Armeen zum Beispiel in Stabilisierungsoperationen miterleben. Sondern das ist schon noch einmal eine Eskalationsstufe drüber", so Hofbauer. Die Hamas-Kämpfer halten sich vielleicht ein Stockwerk über einem Kindergarten oder einer normalen Wohnung auf. Das nutze die Terrororganisation für sich. Man müsse deshalb auch mit Kollateralschäden in der Zivilbevölkerung rechnen.

+++ 12:28 Erdogan: Hamas ist Befreiungsorganisation und keine Terror-Gruppe +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnet die radikal-islamische Hamas als eine Befreiungsorganisation. In einer Rede vor Abgeordneten seiner AK-Partei sagt Erdogan: "Die Hamas ist keine terroristische Organisation. Die Hamas ist eine Befreiungsgruppe, die kämpft, um ihr Land zu schützen." Der türkische Präsident fordert eine umgehende Feuerpause. Die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen müssten sofort beendet werden, ebenso die Angriffe auf israelisches Gebiet. Israel habe die guten Absichten der Türkei ausgenutzt, fügt Erdogan hinzu. Er werde daher nicht wie geplant nach Israel reisen. "Wir haben kein Problem mit dem israelischen Staat. Aber wir haben Probleme mit Israels Politik gegenüber den Palästinensern."

+++ 12:10 Katar sieht Fortschritte bei Freilassung von Geiseln +++
Bei den Verhandlungen über eine Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln gibt es nach Einschätzung des Ministerpräsidenten von Katar einige Fortschritte. Er hoffe, dass es sehr bald zu einem Durchbruch kommen werde, sagt Scheich Mohammed Bin Abdulrahman Al-Thani auf einer Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan in Doha. "Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Kinder übersteigt die Zahl der in der Ukraine getöteten Kinder, aber wir haben nicht die gleiche Reaktion gesehen", kritisiert Al-Thani, der zugleich als Außenminister fungiert. Der einzige Weg zu einer friedlichen Lösung sei, die Kommunikationskanäle offen zu halten. Katar werde daher weiter mit der Türkei und regionalen Partnern zusammenarbeiten, um die Krise zu entschärfen. Er fügt mit Blick auf Israels massive Angriffe auf den Gazastreifen hinzu: "Katar verurteilt die Politik der Kollektivstrafe."

+++ 11:43 Israelische Armee veröffentlicht Video von Hamas-Meerangriff +++
Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben nun Aufnahmen von der Marine veröffentlicht, die den Angaben zufolge am Vortag einen Versuch von Hamas-Terroristen vereitelt hat, Taucher über das Meer nach Israel zu schicken. Laut IDF wurden zwei Terroristen von der Marine getötet. In dem Video wird auch ein Luftangriff auf ein Gelände gezeigt, von dem aus die Hamas-Taucher aufgebrochen sein sollen. Demnach wird auch gezeigt, wie ein Waffenlager der Hamas angegriffen wird.

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+++ 11:23 Libanon meldet israelischen Raketenangriff im Süden +++
Nach libanesischen Angaben hat ein israelisches Flugzeug zwei Raketen auf den Süden des Libanons abgefeuert. Sie seien in Nähe des Dorfes Kfar Schuba eingeschlagen, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Sicherheitskreise bestätigten den Vorfall. Die Hisbollah im Libanon erklärte, eine israelische Drohne habe drei Raketen abgefeuert. Eine davon sei in Nähe einer Patrouille der UN-Mission Unifil niedergegangen. Unifil bestätigte dies zunächst nicht. Die israelische Armee teilte mit, eine "Terrorzelle" habe versucht, aus dem Libanon Panzerabwehrraketen auf israelisches Gebiet abzufeuern. Die Armee habe diese mutmaßlichen Angreifer getroffen.

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+++ 10:55 UN: 600.000 Binnenflüchtlinge aufgenommen +++
Im Gazastreifen hat das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) fast 600.000 Menschen in 150 Einrichtungen aufgenommen. Das seien viermal so viele wie die Einrichtungen Kapazität hätten, teilt das UNRWA mit. Die Unterkünfte reichten für die Binnenflüchtlinge nicht aus und seien überlastet. Viele Menschen schliefen auf der Straße. Israel hat die Palästinenser aufgefordert, wegen seiner Gegenangriffe auf die Hamas aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens zu fliehen.

+++ 10:36 Israel: Haben die "Samthandschuhe im Westjordanland ausgezogen" +++
Der Kommandeur der israelischen Armee im Westjordanland, Brigadegeneral Avi Bluth, spricht von einem härteren Vorgehen gegenüber der Hamas. Bei einem Treffen mit den israelischen Sicherheitsbeamten und den Leitern der Siedlungen in Westjordanland sagt er: "Wir haben die Samthandschuhe im Krieg mit der Hamas auch in Judäa und Samaria ausgezogen." In der Erklärung der Armee heißt es, Bluth habe den Anwesenden mitgeteilt, dass seit Beginn des Krieges mehr als 930 gesuchte Personen und etwa 600 Hamas-Aktivisten im Westjordanland verhaftet worden seien. "Wir werden weitere offensive Operationen sehen, um terroristische Nester zu säubern, so wie es im Flüchtlingslager Nur al-Shams geschehen ist", sagt er. "Wir sind aggressiv, wir schränken Vorfälle nicht ein, sondern beseitigen sie, und über die Verteidigung hinaus handeln wir in signifikanter Weise, um den Terrorismus zu vereiteln."

+++ 10:23 Israel macht Iran für Angriffe aus Nachbarländern verantwortlich +++
Das israelische Militär beschuldigt den Iran, die jüngsten Angriffe der von Teheran unterstützten Milizen im Jemen, Irak und Libanon angeordnet zu haben. Reuters berichtet, dass Armeesprecher Daniel Hagari auch behauptet, der Iran versorge die Hamas im Gazastreifen mit Geheimdienstinformationen und helfe mit einer Online-Kampagne, die anti-israelische Stimmung weltweit zu schüren.

+++ 10:05 Vierter Konvoi mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen +++
In kleinen Schritten kommen weiter Hilfsgüter zur notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen. Güter eines vierten Konvois aus 20 Lastwagen kamen in der Nacht zum Mittwoch über die Grenze, wie es aus ägyptischen Sicherheitskreisen heißt. Der Palästinensische Rote Halbmond und das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hätten die Güter empfangen, sagt Chalid Sajid, Leiter des Ägyptischen Roten Halbmonds. Darunter seien Arzneimittel, Säuglingsmilch und Trinkwasser. Insgesamt seien damit seit Beginn des Gaza-Kriegs Güter von 74 Lastwagen in den Gazastreifen gelangt.

+++ 09:22 Israel tötet wichtigen Hamas-Kommandeur bei Luftangriff +++
Die israelischen Streitkräfte (IDF) haben nach eigenen Angaben den Top-Kommandeur eines Hamas-Bataillons, Taysir Mubasher, bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet. Nach Angaben der IDF war Mubasher zuvor Chef der Seestreitkräfte der Hamas. "Mubasher verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Militär und leitete als Befehlshaber Terroranschläge. Er gilt als enger Vertrauter von Mohammed Deif, dem Befehlshaber des militärischen Flügels der Hamas", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der IDF und des Sicherheitsdienstes Shin Bet. Mubasher soll hinter dem tödlichen Angriff auf die vormilitärische Akademie in Atzmona in Gush Katif im Jahr 2002 stehen.

+++ 09:10 Acht syrische Soldaten bei israelischen Angriffen getötet +++
Bei israelischen Luftangriffen auf Militärstellungen im Süden Syriens sind staatlichen Medienberichten zufolge acht syrische Soldaten getötet und sieben weitere verletzt worden. Die Angriffe auf Stellungen in der Provinz Daraa seien von den besetzten Golanhöhen aus erfolgt, berichten staatliche syrische Medien mit Verweis auf Militärkreise. Zuvor hatte die israelische Armee erklärt, als Reaktion auf Raketenbeschuss in Richtung Israel "militärische Infrastruktur" in Syrien mit Kampfjets angegriffen zu haben.

+++ 08:46 Hamas, Hisbollah, Islamischer Dschihad: Terror-Chefs treffen sich im Libanon +++
Hisbollah-Chef Hassan Nassrallah trifft sich mit dem Chef des Islamischen Dschihad, Ziad Nahleh, und dem stellvertretenden Leiter des politischen Büros der Hamas, Saleh al-Arouri. Laut einer Erklärung der Hisbollah erörterten die drei die jüngsten Ereignisse im Gazastreifen sowie die anhaltenden Zusammenstöße an der libanesischen Grenze zu Israel. Es wurde vereinbart, die Koordinierung und die regelmäßige Beobachtung der Entwicklungen auf täglicher und regelmäßiger Basis fortzusetzen, heißt es in der Erklärung weiter. Berichten zufolge wurde auch erörtert, wie die "Achse des Widerstands" vorgehen sollte, um einen "echten Sieg" in Gaza zu erringen.

+++ 08:27 Guterres-Streit: Israel verweigert UN-Offiziellen die Visa +++
Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Gilad Erdan, erklärt, das Land werde UN-Vertretern die Erteilung von Visa verweigern, nachdem Generalsekretär António Guterres mit seinen Äußerungen den Angriff der Hamas auf Israel zu rechtfertigen wollte. "Aufgrund seiner Äußerungen werden wir uns weigern, UN-Vertretern Visa zu erteilen", sagt Erdan. "Wir haben bereits ein Visum für den Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, Martin Griffiths, verweigert", so Erdan. "Es ist an der Zeit, ihnen eine Lektion zu erteilen." Es sei wichtig, auch anzuerkennen, "dass die Angriffe der Hamas nicht in einem luftleeren Raum stattfanden", hatte Guterres auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Krieg zwischen Israel und der Hamas gesagt.

+++ 08:08 Palästinensische Medien: Drei Tote bei israelischem Angriff im Westjordanland +++
Bei einem israelischen Luftangriff in der Nähe des Flüchtlingslagers Dschenin im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben drei Menschen getötet worden. "Ein israelisches Flugzeug feuerte mindestens zwei Raketen auf eine Gruppe von Menschen in der Nähe des Lagers Dschenin ab, wobei drei Menschen getötet und mehrere verletzt wurden", berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf lokale Quellen. Das israelische Militär teilt seinerseits in einer Erklärung mit, dass es in dem Gebiet "Anti-Terror-Aktivitäten" ausgeführt habe, machte jedoch keine Angaben zu Opfern. Demnach habe die Armee auf einen Angriff "bewaffneter Terroristen" reagiert, die "Sprengsätze auf israelische Sicherheitskräfte schleuderten". Daraufhin habe eine ihrer Drohnen "die Terroristen" getroffen, heißt es weiter.

+++ 07:40 "NYT"-Analyse: Explosion in Krankenhaus nicht von Rakete auf Video verursacht +++
Eine Videoanalyse der "New York Times" zum Angriff auf das Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza soll zeigen, dass die Rakete, die auf vielen Videos zu sehen ist, nicht für die wenige Sekunden später eintretende Explosion im Hospital verantwortlich sein kann. Die Zeitung habe mehrere Videos mit Satellitenbildern abgeglichen. Das Geschoss sei in einer Entfernung von etwa drei Kilometern über der Grenze von Israel und Gaza detoniert und nicht über dem Hospital. Die Rückverfolgung der Flugbahn habe ergeben, dass das Projektil kurz vor der tödlichen Explosion im Krankenhaus aus der Nähe der israelischen Stadt Nahal Oz in Richtung Gaza abgefeuert wurde. Zu der Analyse erklärten US-Geheimdienste laut "NYT", dass sie eine andere Interpretation der Videoaufnahmen hätten.

Die Ergebnisse der "NYT" geben keine Antwort auf die Frage, was die Explosion im arabischen Krankenhaus von Al-Ahli verursacht hat und wer dafür verantwortlich ist. Die Behauptung israelischer und amerikanischer Geheimdienste, dass ein fehlgeschlagener palästinensischer Raketenabschuss die Schuld trägt, bleibt eine mögliche Erklärung. Die Analyse der Zeitung lässt jedoch Zweifel an einem der am meisten veröffentlichten Beweise aufkommen, mit denen die israelischen Behörden ihre Argumente untermauern. Die Zeitung kann den Typ des Geschosses, das von Israel aus abgefeuert wurde, nicht unabhängig identifizieren, obwohl es aus einem Gebiet abgefeuert wurde, das bekanntermaßen über ein Iron-Dome-Abwehrsystem verfügt. Das israelische Militär sagt, dass es keine Iron-Dome-Abfangraketen in den Gazastreifen abfeuert - die im Video zu sehende Rakete hat möglicherweise auch nicht den Luftraum über dem Gazastreifen betreten. Das israelische Militär erklärt, dass die Iron-Dome-Raketen in der fraglichen Zeit und in dem fraglichen Gebiet keine Abfangraketen abgefeuert haben.

+++ 07:14 UN beklagen Tausende getötete Kinder in Gaza +++
Dem Krieg fallen immer mehr Zivilisten zum Opfer - darunter nach UN-Angaben viele Kinder. Seit den Terrorangriffen der Hamas in Israel vor gut zwei Wochen starben bei Israels Gegenschlägen nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks allein 2360 Kinder. 5364 weitere seien verletzt worden, teilt UNICEF unter Berufung auf nicht genannte Berichte mit.

+++ 06:43 US-Geheimdienste vermuten palästinensische Rakete hinter Krankenhaus-Explosion +++
Die US-Geheimdienste sind einem Insider zufolge "sehr zuversichtlich", dass die Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen vergangene Woche nicht von Israel, sondern von einer palästinensischen Rakete verursacht wurde. Die Rakete sei nach Einschätzung der Geheimdienste in der Luft zerborsten, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Die Zahl der Toten und Verletzten sei weiter unklar, berichtet die Zeitung "New York Times" unter Berufung auf ein Briefing der US-Geheimdienste. Das Krankenhaus sei demnach nur leicht beschädigt und das Gebäude nicht eingestürzt. Bei der Explosion in dem Krankenhaus am 17. Oktober waren nach Angaben der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde 471 Menschen getötet worden. Palästinenser und arabische Staaten sprachen von einem israelischen Luftangriff. Israel erklärte, die Explosion sei durch einen fehlgeschlagenen Raketenangriff der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad ausgelöst worden, die die Verantwortung dafür zurückwies.

+++ 06:02 Israels Luftwaffe beschießt Stellungen in Syrien +++
Israels Armee attackiert nach eigenen Angaben in Reaktion auf Beschuss aus Syrien militärische Stellungen in dem Land. Wie das israelische Militär bekannt gibt, flogen Kampfflugzeuge Angriffe gegen militärische Infrastruktur und Mörsergeschütze der syrischen Armee, nachdem am Vortag Richtung Israel gefeuert worden sei. Israel bombardiert immer wieder Ziele in dem Nachbarland. Das Land will damit verhindern, dass sein Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten Syriens.

+++ 05:41 Israel meldet Drohneneinsatz bei Razzia im Westjordanland +++
Israelische Streitkräfte werden nach Militärangaben bei einer nächtlichen Razzia im Westjordanland von einer Gruppe Palästinenser angegriffen. Bewaffnete hätten im Flüchtlingslager Dschenin im Norden des Westjordanlandes auf die israelische Truppen "geschossen und Sprengsätze geworfen", teilt das Militär mit. Daraufhin habe das Militär mit einer Drohne angegriffen und es seien "Treffer festgestellt" worden. Drei Menschen seien getötet und mehr als 20 verletzt worden, zitiert die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa den Direktor des staatlichen Krankenhauses von Dschenin, Wissam Bakr. Das Flüchtlingslager, eine Hochburg militanter Palästinenser, war Anfang des Jahres Ziel einer groß angelegten israelischen Militäroperation.

+++ 04:48 Mit Bündnispartnern - USA wollen Hamas finanziell austrocknen +++
Die USA streben nach Angaben des US-Finanzministeriums eine internationale Koalition an, um den Finanzfluss für die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas zu stoppen. Ziel sei es, eine Koalition "mit Ländern in der Region, aber auch in der ganzen Welt" zu bilden, um gegen die Finanzierung der Hamas vorzugehen, sagt Vize-Finanzminister Wally Adeyemo. Die USA haben bereits eine Reihe von Sanktionen gegen die Hamas verhängt. Laut Adeyemo versucht die militante Organisation jedoch, die Beschränkungen zu umgehen - etwa durch die Nutzung von Kryptowährungen und neue Unterstützer.

+++ 04:11 Iran nutzt Konflikt für US-Schelte +++
Der Iran wirft den USA eine Politik der Konfrontation im Nahen Osten vor. "Die USA haben den Konflikt verschärft, indem sie sich offen auf die Seite des Aggressors gestellt haben, auf Kosten des unschuldigen palästinensischen Volkes", sagt der iranische UN-Gesandte Amir Saeid Iravani vor dem Sicherheitsrat. Zudem habe US-Außenminister Anthony Blinken fälschlicherweise versucht, den Iran für den Konflikt zwischen Israel und der Hamas verantwortlich zu machen. Die Regierung in Teheran weise seine "haltlosen Anschuldigungen" entschieden zurück.

+++ 03:19 Palästinenser melden 700 Tote binnen eines Tages +++
Nach palästinensischen Angaben kommen im Krieg zwischen Israel und der Hamas innerhalb eines Tages rund 700 Palästinenser ums Leben. Diese Zahl nennt das UN-Nothilfebüro Ocha unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde im Gazastreifen, die von der Hamas kontrolliert wird. Dies sei die bisher höchste an einem Tag zu beklagende Opferzahl im Gazastreifen seit Beginn des Krieges. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.

+++ 02:27 Israel greift syrische Militäranlagen an +++
Israelische Kampfflugzeuge fliegen als Reaktion auf den syrischen Beschuss vom Vortag Angriffe. Nach Angaben des Militärs werden wichtige Infrastruktureinrichtungen und Granatwerfer der syrischen Armee getroffen. Weitere Einzelheiten nennt das israelische Militär zunächst nicht.

+++ 01:40 Roter Halbmond: Vierter Hilfskonvoi kommt im Gazastreifen an +++
Acht Lastwagen mit Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten sind von Ägypten aus im Gazastreifen eingetroffen, teilt die Hilfsorganisation Roter Halbmond mit. Es ist der vierte Hilfskonvoi, der seit Beginn des Krieges mit Israel den Gazastreifen erreicht. Fünf der Lastwagen enthielten Wasser, zwei Lebensmittel und einer Medikamente, heißt es in einer Mitteilung.

+++ 00:53 Israels Armee: Hamas-Terroristen an Eindringen gehindert +++
Israels Armee vereitelt nach eigenen Angaben einen Versuch der Hamas, nach Israel einzudringen. Die Terroristen hätten versucht, vom Meer aus in den Süden Israels zu gelangen. Sie seien dabei gewesen, einen Tunnel an der Küste der abgeriegelten Enklave zu verlassen. Die Luftwaffe bombardierte daraufhin den Tunnel sowie ein Waffenlager der Terroristen, teilt das israelische Militär mit.

+++ 00:27 Katar stellt weitere Geiselfreilassungen in Aussicht +++
Das Außenministerium von Katar zeigt sich zuversichtlich, dass weitere von der radikalislamischen Hamas aus Israel verschleppte Geiseln freikommen könnten. Nach der Freilassung von zwei Israelinnen am Montag gebe es "mehr Offenheit bezüglich des politischen Willens zwischen den beiden Seiten", sagt Ministeriumssprecher Madsched Al-Ansari. Zugleich warnt er vor einer Eskalation der Gewalt im Gazastreifen und logistischen Schwierigkeiten bei der Befreiung der Geiseln.

+++ 23:50 Hamas: Israel weitet Zielgebiete in Gaza aus +++
Israel weitet nach der Darstellung der radikalislamischen Hamas seine Zielgebiete im Gazastreifen aus. In der vergangenen Stunde seien etwa 50 Menschen getötet worden, sagt ein Sprecher des Gesundheitsdienstes, der der Hamas unterstellt ist. Das israelische Militär erklärt dazu auf Anfrage, man habe keine Kenntnisse über die Zahl der Opfer im Gazastreifen.

+++ 23:20 Baerbock betont Israels Recht auf Selbstverteidigung - und mahnt +++
Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock betont im Weltsicherheitsrat Israels Recht auf Selbstverteidigung, hält das Land aber auch zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts an. "Der Kampf richtet sich gegen die Hamas und nicht gegen Zivilisten. Deshalb ist es für uns von entscheidender Bedeutung, dass dieser Kampf im Einklang mit dem humanitären Recht und mit größtmöglicher Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung in Gaza geführt wird", sagt Baerbock. Das Leben aller Zivilisten sei in gleichem Maße wichtig. Den Unbeteiligten im Gazastreifen müsse mit Kampfpausen in "humanitären Fenstern" geholfen werden.

+++ 22:39 Macron landet in Jordanien +++
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron trifft nach seinen Besuchen in Israel und im Westjordanland in Jordanien ein. In der Hauptstadt Amman will er nach Angaben des Elysée am Mittwochmorgen den jordanischen König Abdullah II. treffen. Bei dem Gespräch soll es nach Angaben der französischen Präsidentschaft um die Wiederbelebung des "politischen Prozesses" hinsichtlich einer Zweistaatenlösung für Israelis und den Palästinenser gehen.Dem Elysée zufolge sind auch Treffen mit anderen führenden Politikern der Region möglich, darunter mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi, die jedoch noch nicht offiziell bestätigt sind.

+++ 22:09 Katar zu Hamas-Geiseln: "Zuversichtlich, weitere Freilassungen zu erreichen" +++
Das Außenministerium des Golfstaats Katar zeigt sich zuversichtlich, dass weitere von der radikalislamischen Hamas aus Israel verschleppte Geiseln freikommen könnten. Der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madsched Al-Ansari, sagt der Nachrichtenagentur AFP, die katarischen Unterhändler seien "zuversichtlich, weitere Freilassungen" durch die laufenden Gespräche mit Israel und der Hamas zu erreichen. Vier der mehr als 220 Geiseln wurden mittlerweile nach einer Vermittlung durch Katar und Ägypten freigelassen, darunter zwei US-Bürgerinnen und zwei Israelinnen. Nach der Freilassung der beiden Israelinnen am Montag habe es "mehr Offenheit bezüglich des politischen Willens zwischen den beiden Seiten" gegeben, sagt Al-Ansari. Zugleich warnt er vor einer Eskalation der Gewalt im Gazastreifen und logistischen Schwierigkeiten bei der Befreiung der Geiseln.

+++ 21:42 UN: Heute keine Hilfsgüter-LKW in den Gazastreifen +++
Heute haben nach Darstellung der Vereinten Nationen keine Lastwagen mit Hilfsgütern den Gazastreifen erreicht. "Wir hoffen, dass das Material morgen in den Gazastreifen hinein kann", sagt eine UN-Sprecherin. Einen Grund nannte sie nicht. UN-Vertreter sprachen zuvor von 20 LKW, die die Grenze von Ägypten aus überqueren sollten.

+++ 21:11 Libanons Ex-Außenminister: Eintritt in Krieg erst bei Angriff Israels +++
Der Ex-Außenminister des Libanons, Dschibran Bassil, geht davon aus, dass sein Land erst im Fall einer Attacke Israels in den laufenden Gaza-Krieg eintreten würde. "Niemand kann uns in den Krieg ziehen, es sei denn, der israelische Feind greift uns an, und dann werden wir gezwungen sein, uns zu verteidigen", sagt Bassil nach einem Treffen mit Parlamentspräsident Nabih Berri. "Alle Libanesen sind sich einig, dass sie keinen Krieg wollen", sagt Bassil. "Das bedeutet aber nicht, dass wir Israel erlauben werden, uns anzugreifen." Bassil ist Chef der libanesischen Partei Freie Patriotische Bewegung und eng mit der Hisbollah verbündet. Er ist auch Schwiegersohn des früheren Präsidenten Michel Aoun. Bassil hat sich in vergangenen Tagen unter anderem mit dem geschäftsführenden Premierminister Nadschib Mikati getroffen und mit Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah telefoniert. Ziel seiner Gespräche sei, den "Libanon zu schützen" und die "nationale Einheit zu stärken".


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Quelle: ntv.de, rog/ysc/mba/dpa/AFP/rts

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