Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:40 "Volksrepublik"-Milizen sollen in Isjum Kriegsverbrechen begangen haben +++
Bei der Besetzung der ukrainischen Stadt Isjum waren von Russland befehligte Milizen der selbsternannten "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk offenbar an schweren Menschenrechtsverletzungen beteiligt. Zu diesem Schluss kommt das britische Centre für Information Resilience, wie der "Guardian" berichtet. In einer Untersuchung nennt die Organisation vier Einheiten, die während der sechsmonatigen Besetzung Zivilisten und Kriegsgefangene misshandelt und einige auch getötet haben sollen. Die Einheiten seien in Schulen und Kindergärten einquartiert gewesen und hätten von Moskau den Auftrag erhalten, Kontrollpunkte zu errichten und ukrainische Gefangene zu bewachen, heißt es.
+++ 22:16 US-Militär: Ukrainische Gegenoffensive keineswegs gescheitert +++
Das US-Militär tritt der Vorstellung entgegen, die Gegenoffensive der Ukraine sei gescheitert. Dies sei keineswegs der Fall, erklärt Generalstabschef Mark Milley: "Es ist weit davon entfernt, gescheitert zu sein. Ich denke, es ist viel zu früh, um so eine Einschätzung abzugeben." Es werde noch viele Kämpfe geben. "Und ich bleibe bei dem, was wir zuvor gesagt haben: Es wird lang dauern. Es wird schwer werden. Es wird blutig sein." Es seien verschiedene Szenarien für die ukrainischen Vorstöße vorhergesagt worden. Auf dem Papier sei es aber anders als in der Realität, in der komplexe Minenfelder, Stacheldraht und russische Schützengräben überwunden werden müssten. "Der echte Krieg ist unberechenbar."
+++ 21:54 Maljar: Ukraine gewinnt bei Kupjansk die Initiative zurück +++
Die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar ist der Ansicht, dass "die feindliche Offensive in Richtung Kupjansk derzeit erfolglos ist". In diesem Gebiet hat Russland seine Truppen stark aufgestockt. "Die Kämpfe gehen weiter, aber die Initiative ist bereits auf unserer Seite", schreibt sie auf Telegram. Ukrainischen Angaben zufolge soll Russland "mehr als 100.000 Mann, mehr als 900 Panzer, mehr als 555 Artilleriesysteme und 370 MLRS" in Richtung Lyman-Kupjansk" verlegt haben. Die Region wurde bei der überraschenden Gegenoffensive der Ukraine im Gebiet Charkiw im September 2022 befreit.
+++ 21:24 Südafrika sucht Wege, Putin nicht verhaften zu müssen +++
Südafrika sucht nach Wegen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf einem Gipfeltreffen im August nicht verhaften zu müssen. Das Land ist beim kommenden Gipfel des Staatenbundes aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) Gastgeber. Dazu werden deren Staatschefs erwartet, also auch Putin. Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) hat gegen den russischen Präsidenten wegen Kriegsverbrechen aber einen Haftbefehl ausgestellt. Südafrika als ICC-Mitglied wäre deshalb verpflichtet, Putin beim Erscheinen auf dem Gipfel zu verhaften. Wie aus einer veröffentlichten Vorlage eines örtlichen Gerichts hervorgeht, hat Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa deshalb den ICC gebeten, Putin nicht verhaften zu müssen, da dies "einer Kriegserklärung" gleichkäme. Ramaphosa äußerte sich dabei zu einer Klage der Opposition, die ihn zwingen will, Putin beim Betreten des Landes zu verhaften.
+++ 21:00 Afrikanische Union bedauert Russlands Ausstieg aus Getreideabkommen +++
Die Afrikanische Union (AU) bedauert die Entscheidung Russlands, das Abkommen zur Ausfuhr ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer auslaufen zu lassen. "Ich bedauere die Aussetzung der Schwarzmeer-Getreide-Initiative, die die Afrikanische Union schon sehr früh unterstützt hat", schreibt AU-Kommissionspräsident Moussa Faki Mahamat auf Twitter. Er fordert alle Beteiligten auf, "die Probleme zu lösen, um die Wiederaufnahme des sicheren Transports von Getreide und Düngemitteln aus der Ukraine und Russland in bedürftige Regionen, einschließlich Afrika, zu ermöglichen".
+++ 20:36 Benelux-Staaten schicken M113-Panzerfahrzeuge in die Ukraine +++
Die Verteidigungsminister Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs kündigen in einer gemeinsamen Erklärung an, dass ihre Länder der Ukraine in Kürze generalüberholte M113-Panzerfahrzeuge schicken werden. Weder die Anzahl der gepanzerten Fahrzeuge noch das genaue Datum, zu dem die Ukraine sie erhalten wird, werdeen genannt, obwohl in der Ankündigung von den "nächsten Monate" die Rede ist.
+++ 19:46 Militärexperte: Russlands Generäle in erster Linie "Schleimer" +++
Nach beißender Kritik an Moskaus Kriegsführung in der Ukraine ist der General Iwan Popow als Kommandeur der berühmten russischen 58. Armee entlassen worden. Armeegeneral Sergej Surowikin, der stellvertretende Befehlshaber der russischen Invasionstruppen in der Ukraine, soll ebenfalls seines Postens enthoben worden sein. Sollte sich das bestätigen, sieht Militärexperte Jan Matweew "größeres Chaos" auf die russische Armee zukommen. "Es können ganze Befehlsketten unterbrochen werden. Die Nachfolger brauchen Zeit, sie wieder aufzubauen." Matweew sieht weitere Gründe, warum es in der russischen Armee nicht so läuft, wie gewollt: "Die Generalität in der russischen Armee besteht vor allem aus Schleimern, sonst hätten sie ihre Posten gar nicht inne. Ihnen ist es wichtiger, Putin zu gefallen, als Probleme anzugehen."
+++ 19:24 Russlands Verbündete nutzen Gipfeltreffen in Brüssel aus +++
Das erste große Gipfeltreffen der EU mit lateinamerikanischen und karibischen Staaten seit acht Jahren wird von Streit über eine Erklärung zum Ukraine-Krieg überschattet. Mit Russland verbündete Länder wie Nicaragua, Venezuela und Kuba setzen bei der zweitägigen Zusammenkunft in Brüssel durch, dass der Text keine explizite Verurteilung des Krieges enthält und Russland nicht einmal erwähnt wird. Nicaragua will nicht einmal einen Minimalkompromiss mittragen. Grund ist nach Angaben von Diplomaten, dass dort von einem "Krieg gegen die Ukraine" und der "Notwendigkeit eines gerechten und nachhaltigen Friedens" die Rede ist. Ziel der EU war es, mit der Gipfelerklärung eine klare Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu senden. Diesem soll deutlich gemacht werden, dass er in der Weltgemeinschaft zunehmend isoliert ist und bei einer Fortsetzung des Angriffskriegs weitere wirtschaftliche Nachteile fürchten muss.
+++ 19:05 Video: Tschetschenen sollen Angriffe auf Russen verüben +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlich Aufnahmen, die einen von mehreren Überfällen auf russische Soldaten zeigen sollen. Ausgeführt werden sie von pro-ukrainischen Tschetschenen. Die Kämpfer seien Teil der Tschetschenischen Republik Itschkerien.
+++ 18:30 Russischer Oppositioneller sieht "schwere Staatskrise" in Russland +++
Russland befindet sich nach Einschätzung des inhaftierten russischen Oppositionellen Ilja Jaschin in einer "schweren Staatskrise". Der abgebrochene Aufstand der Wagner-Gruppe Ende Juni verdeutliche, dass eine "Ära der Unruhen" in dem Land bevorstehe, erklärt Jaschin in einem schriftlichen, in der französischen Zeitung "Le Figaro" veröffentlichten Interview. Jaschin ist einer der letzten noch in Russland verbliebenen lautstarken Kritiker des Kremls. Mitte April war er mit einem Berufungsverfahren gegen seine Verurteilung zu achteinhalb Jahren Haft wegen Kritik an Russlands Krieg in der Ukraine und Verbreitung von "Falschinformationen" über die russische Armee gescheitert. Der Aufstand unter Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin habe "mehrere schwerwiegende Probleme der russischen Behörden ans Licht" gebracht, sagt Jaschin nun in dem Zeitungsinterview. Das russische System "basiert ausschließlich auf der persönlichen Loyalität" von Militär- oder Dienstbeamten gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, heißt es in dem Interview weiter. "Als diese Loyalität nachließ, bekam das System Risse", erklärt der Kreml-Kritiker.
+++ 18:02 Ukraine: Bauen Damm und Kraftwerk Kachowka wieder auf +++
Die ukrainische Regierung will das Wasserkraftwerk Kachowka wieder aufbauen, sagt Premierminister Denys Schmyhal am 18. Juli. Das Projekt soll in zwei Phasen durchgeführt werden, die jeweils zwei Jahre dauern. "In der ersten Phase werden wir alle technischen Strukturen entwerfen und die notwendigen Grundlagen für die Sanierung schaffen. Die zweite Phase wird nach der Räumung der Gebiete, in denen sich das Kraftwerk befindet, beginnen. Dies beinhaltet die eigentlichen Bauarbeiten." Der Damm des Wasserkraftwerks Kachowka am Fluss Dnipro, der von den russischen Streitkräften besetzt war, wurde am 6. Juni zerstört und löste eine humanitäre und ökologische Katastrophe großen Ausmaßes im Süden der Ukraine aus.
+++ 17:39 Kommunistenführer in abtrünniger Region Moldaus getötet +++
In der von der Ex-Sowjetrepublik Moldau abtrünnigen Region Transnistrien ist ein prorussischer Politiker tot aufgefunden worden. Die Leiche des örtlichen Kommunistenführers, Oleg Chorschan, sei von seiner Ehefrau zu Hause neben einem offenen und leeren Safe entdeckt worden, teilt das selbst ernannte Innenministerium der Separatistenregion auf Telegram mit. Der Körper habe Spuren von Gewalteinwirkung aufgewiesen, woraufhin Ermittlungen wegen Mordes aufgenommen worden seien. Auch die Polizei der Republik Moldau hat nach eigenen Angaben Anzeige erstattet und eine Morduntersuchung eingeleitet.
+++ 17:12 Frau lebt unter Häuserruinen in ausgebombtem Geisterdorf +++
Im vergangenen Jahr führt die Front geradewegs durch Bohorodychne. Heute gleicht der Ort einem Geisterdorf, von den Häusern sind nur noch Ruinen übrig. Liubov Doroshenko ist eine der letzten Verbliebenen. Sie lebt im Keller ihres völlig zerstörten Zuhauses und klammert sich an die Reste ihres Lebens vor dem Krieg.
+++ 16:43 Russland erhöht Einberufungsalter deutlich +++
Das russische Parlament erhöht das Höchstalter für die Einberufung zum Wehrdienst deutlich. Nach dem von der Duma verabschiedeten Gesetz können Männer, die ihren Dienst ohne weitere Verpflichtung abgeschlossen haben, je nach Kategorie bis zum Alter von 40, 50 oder 55 Jahren einberufen werden. In allen Fällen wurde die Altersgrenze um fünf Jahre angehoben, heißt es auf der Website des Unterhauses. Russland unterhält zudem eine Reserve von Männern, die sich nach Ende eines Militärdienstes für regelmäßige Ausbildung und eine Vergütung angemeldet haben. Hier werden die Altersgrenzen für die höchsten Ränge bis zum Alter von 70 statt 65 Jahren hochgesetzt, andere hochrangige Offiziere bis 65, jüngere Offiziere bis 60 und alle anderen bis zum Alter von 55 statt 45. Das Höchstalter für den Wehrdienst wurde bereits von 27 auf 30 Jahre angehoben. Zudem ist es für junge Männer schwieriger geworden, der Einberufung zu entgehen.
+++ 16:13 Putin rüstet Nationalgarde kräftig auf +++
Nach dem Wagner-Aufstand verstärkt Russlands Präsident Wladimir Putin die innere Sicherheit. Die Spezialeinheit "Grom", die sonst zur Anti-Drogen-Abteilung zählt, wird künftig der Nationalgarde untergeordnet. Das teilt der russische Abgeordnete Alexander Khinshtein auf Telegram mit. Die Stärkung der Inlandsarmee sei ein ausdrücklicher Wunsch Putins gewesen. Dazu soll ein neues Gesetz der Nationalgarde erlauben, schwere Waffen wie Kampfhubschrauber und Panzer einzusetzen. Laut Khinshtein soll der Gesetzentwurf zur Billigung der Staatsduma vorgelegt werden. Der russische Abgeordnete zeigt Verständnis für die Entscheidung, da "Grom" und die Nationalgarde zuvor bei neuem Personal konkurriert hätten.
+++ 15:52 Russland-Unterstützer bremsen bei EU-Lateinamerika-Gipfel in Brüssel +++
Die EU und die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten ringen bei ihrem großen Gipfeltreffen in Brüssel um eine geplante Erklärung zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nach Angaben von Diplomaten gelang es bis zum Vormittag nicht, sich auf einen Text zu verständigen. Grund war demnach der Widerstand von Ländern wie Nicaragua und Venezuela, die als Verbündete Russlands zählen. Ein Scheitern der Verhandlungen wird nicht ausgeschlossen. Der Gipfel soll eigentlich bereits am frühen Nachmittag enden.
+++ 15:30 Vergeltungsschläge? "Russland hat nicht mehr im Köcher" +++
Der Angriff auf die Krim-Brücke stellt laut dem Sicherheitsexperten Joachim Weber einen "Stich mitten in die putinsche Politik" dar. Dass Moskau jetzt mit Vergeltung droht, habe faktisch kaum Bedeutung. Die russischen Truppen würden bereits aus allen Mitteln schöpfen, so der Experte bei ntv.
+++ 15:15 EU-Parlament fordert Haftbefehl gegen Lukaschenko +++
Das Europäische Parlament fordert den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) auf, einen Haftbefehl gegen den weißrussischen Diktator Alexander Lukaschenko zu erlassen. "Nachdem der IStGH bereits Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die russische Kinderrechtskommissarin Maria Lwowa-Belowa erlassen hat, fordern die Abgeordneten den IStGH auf, einen ähnlichen Haftbefehl gegen Alexander Lukaschenko zu erwägen", heißt es in einer Erklärung des Parlaments. Darin wird betont, dass Weißrussland unter Lukaschenkos Regime die Verantwortung für Verbrechen gegen die Ukraine trägt, insbesondere für die Deportation ukrainischer Kinder.
+++ 14:58 Munz zu kaltgestellten Militärs - Was steckt hinter Putins Säuberungen in der Armee? +++
Russlands Verteidigungsminister Schoigu entlässt nach den Generälen Popow und Seliverstow offenbar weitere Top-Kommandeure. Für ntv-Korrespondent Rainer Munz deutet die Säuberungswelle auf wachsenden Unmut in der russischen Armee hin. Doch könnte sie auch ein Hinweis für mögliche Putschpläne sein?
+++ 14:22 Geheimdienst: Russischer General Surowikin des Postens enthoben +++
Armeegeneral Sergej Surowikin, der stellvertretende Befehlshaber der russischen Invasionstruppen in der Ukraine, wurde seines Postens enthoben, sein Schicksal sei noch offen, sagt der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes Andrij Jusow. Der Vertreter des militärischen Nachrichtendienstes erklärt im Fernsehen, dass die Kämpfe innerhalb der russischen Elite nach dem Aufstand der Wagner-Gruppe begannen, bei dem Surowikin seinen Posten verlor. Dennoch sei das endgültige Schicksal Surowikins noch nicht entschieden, fügt der Sprecher hinzu. Surowikin ist seit dem Wagner-Aufstand am 23. und 24. Juni nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden.
+++ 14:05 Frau in Russland wegen Vorwurf der Sabotage-Planung festgenommen +++
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben eine Frau festgenommen, der die Vorbereitung von Sabotageakten im Auftrag der Ukraine vorgeworfen wird. Die Frau habe auf Anweisung der ukrainischen Geheimdienste Informationen über eine Einrichtung der kritischen Infrastruktur gesammelt, teilte der FSB mit. Um welche Einrichtung es sich handeln soll, ließ der Geheimdienst offen. Auf Überwachungsaufnahmen, die laut russischen Medien vom FSB gemacht wurden, ist aber zu sehen, wie die Verdächtige mit ihrem Handy die Umgebung eines Wasserkraftwerks der Stadt Uglitsch in der nördlich von Moskau gelegenen Oblast Jaroslawl filmt. Anschließend wird gezeigt, wie die Frau in ihrem Büro von vermummten FSB-Agenten und Polizisten festgenommen wird.
+++ 13:55 Russland hebt Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte auf +++
Einen Tag nach dem Auslaufen des Getreideabkommens mit der Ukraine hat Russland die Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte aufgehoben. Dies bedeute, dass es im Nordwesten des Schwarzen Meeres wieder "eine temporär gefährliche Zone" gebe, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben seines Ministeriums am Dienstag in einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan. Das Koordinierungszentrum zur Umsetzung des Getreideabkommens erklärte Russland für aufgelöst.
+++ 13:48 Selenskyj: Getreideexporte stehen ganz oben auf der Tagesordnung +++
Die Getreideexporte auf dem Seeweg und die Hafensicherheit stünden beim heutigen Treffen seiner Mitarbeiter ganz oben auf der Tagesordnung. Das betont der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Mitteilung bei Twitter.
+++ 13:30 Moskau: Sind Richtung Kupjansk vorgerückt +++
Die russischen Truppen sind nach russischen Angaben in Richtung Kupjansk bis zu zwei Kilometer vorgerückt. Das berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Kupjansk liegt in der Oblast Charkiw im Nordosten der Ukraine.
+++ 13:17 Getreide-Deal-Aus: Außenminister Moskaus und Ankaras telefonieren +++
Nach dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer haben die Außenminister Russlands und der Türkei miteinander gesprochen. Das berichtet die türkische staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Details des Gesprächs zwischen Sergej Lawrow und Hakan Fidan sind bislang nicht bekannt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte gestern angekündigt, Russlands Präsidenten Wladimir Putin umstimmen zu wollen. Die Türkei war neben den Vereinten Nationen Vermittler des Getreideabkommens. Der Kreml hatte das vor rund einem Jahr geschlossene Abkommen am Montag ausgesetzt.
+++ 13:06 Nach Angriff auf Krim-Brücke: US-Experten erwarten Logistikprobleme für Russen +++
Wegen der Schäden an der Krim-Brücke könnte die russische Armee nach Einschätzung westlicher Experten bald signifikante logistische Probleme in der Südukraine bekommen. Der gestrige Angriff auf die Brücke mache die Versorgung vieler russischer Truppen von einer verbleibenden Nachschubroute abhängig, heißt es in der Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien "Institute for the Study of War" (ISW) in Washington. Die Route führe durch die umkämpften Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson. Sie werde jetzt wohl zusätzlich durch die Flucht russischer Touristen von der Krim belastet. So könnten sich die Probleme der russischen Armee in der Südukraine den ISW-Experten zufolge kurz- und mittelfristig noch weiter verschärfen.
+++ 12:42 Russland warnt vor "Sicherheitsrisiken" bei neuem Getreideabkommen ohne Moskau +++
Nach dem Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide erhebt der Kreml schwere Vorwürfe gegen Kiew und warnt zugleich vor "Sicherheitsrisiken" bei einem neuen Getreideabkommen unter Ausschluss Russlands. Es sei "kein Geheimnis mehr für irgendwen" und "eine offensichtliche Tatsache", dass die Ukraine den Seekorridor für den Getreideexport "für militärische Zwecke" nutze, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Der Sprecher des russischen Staatschefs Wladimir Putin warnte die Ukraine davor, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens ihren Export über das Schwarze Meer fortzusetzen. "Ohne angemessene Sicherheitsgarantien entstehen hier bestimmte Risiken", sagte Peskow. Wenn in der Zukunft eine Vereinbarung "ohne Russland formalisiert" werde, "dann sollten diese Risiken berücksichtigt werden".
+++ 12:29 Kaim zu Getreidelieferungen: "Verstehe nicht, wie Selenskyj sich das vorstellt" +++
Der Getreide-Deal zwischen Russland und der Ukraine ist ausgelaufen. Wie geht es nun weiter? Die Ukraine betont, dennoch weiterhin Getreide exportieren zu wollen. Politologe Markus Kaim erklärt, welche Probleme dem Vorhaben im Weg stehen.
+++ 12:06 Bericht: Mehr als 2000 ukrainische Kinder nach Belarus entführt +++
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ist einem Bericht zufolge in ein mutmaßliches Kriegsverbrechen verwickelt, bei dem Tausende ukrainische Kinder nach Belarus deportiert worden sein sollen. Laut der britischen Zeitung "The Telegraph" sollen seit September 2022 etwa 2.150 ukrainische Kinder im Alter von sechs Jahren in mindestens vier Lager in Belarus umgesiedelt worden sein. Beweise wurden dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) vorgelegt, wie die Zeitung schreibt. "Wir wollen der Welt zeigen, dass solche Aktivitäten, die genau von Herrn Lukaschenko organisiert werden, ein Kriegsverbrechen sind", sagte Pawel Latuschka, Vorsitzender der Oppositionsgruppe National Anti-Crisis Management, die die Anschuldigungen vorbrachte. Schätzungen zufolge könnte die Zahl bis zum Herbst noch auf 3000 steigen.
+++ 11:46 Moskau: Angriff auf Hafenstädte war "massiver Vergeltungsschlag" +++
Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht die ukrainischen Hafenstädte Odessa und Mykolajiw aus der Luft angegriffen. Dabei habe es sich um einen "massiven Vergeltungsschlag" gehandelt, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Alle Ziele seien getroffen worden. Gestern hatte Russland die Ukraine für einen Angriff auf die Krim-Brücke verantwortlich gemacht.
+++ 11:09 Kiew: Mehr als 700 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 710 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiter kämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 239.010 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands angibt, habe der Gegner unter anderem 4 weitere Panzer verloren (4119). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 8000 gepanzerte Fahrzeuge und mehr als 3800 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.
+++ 10:45 Politikexperte Jäger: Angriff auf Krim-Brücke ein "wirklicher Schlag gegen Putin" +++
Der Angriff auf die Krim-Brücke stellt laut Thomas Jäger für Russland einen "wirklichen Schlag gegen Putin" dar. Doch nicht nur für die russischen Streitkräfte spielt die Verbindung zur Krim eine wichtige Rolle. Auch Kiew hat ein Interesse daran, den Verkehrsweg offenzuhalten, wie der Politikwissenschaftler ausführt.
+++ 10:19 Rheinmetall erhält Milliardenauftrag für Artilleriemunition von der Bundeswehr +++
Die Bundeswehr beauftragt den Rüstungskonzern Rheinmetall nach Unternehmensangaben mit der Lieferung von mehreren Hunderttausend Artilleriegeschossen im Wert von rund 1,3 Milliarden Euro. Grund für die Bestellung sei die aus dem Krieg in der Ukraine entstandene Notwendigkeit, die Munitionslager der Streitkräfte wieder zu füllen, berichtete der Düsseldorfer Rüstungskonzern. Eine erste Lieferung im Wert von 127 Millionen Euro soll bereits in Kürze erfolgen.
+++ 10:02 Nouripour zu Getreideabkommen: "Dringend notwendig, dass sich Russland gemäßigt" +++
Wegen Russlands Aufkündigung des Getreideabkommens warnt der Grünen-Parteivorsitzende Omid Nouripour vor drohendem Welthunger. "Hier geht es wirklich um Welthunger", sagte Nouripour im "ntv Frühstart". Es gehe hier nicht nur um die Menschen in Russland und der Ukraine, sondern um Milliarden Leute auf der Welt, die von dem Getreide abhängig seien. "Es ist dringend notwendig, dass die russische Seite sich gemäßigt." Die Ankündigung Russlands, dass man keine Sicherheitsgarantien mehr für Schiffe gibt, die auf dem Schwarzen Meer Getreide zum Beispiel an afrikanische Länder transportieren, bezeichnet der Grünen-Politiker als "schlicht zynisch". Noch sei es aber zu früh, Russland mit Konsequenzen zu drohen. "Es geht hier nicht darum, dass man hier mit großem Druck droht. So weit sind wir noch nicht, weil es noch die Hoffnung gibt, dass das Getreideabkommen wieder installiert wird und auch von der russischen Seite umgesetzt wird", sagte Nouripour.
+++ 09:45 London: Russland muss in Südukraine Artilleriemunition rationieren +++
Die russischen Besatzungstruppen in der Südukraine müssen nach Einschätzung britischer Militärexperten ihre Artilleriemunition rationieren, um einsatzbereit zu bleiben. Dennoch sei es den Ukrainern trotz Angriffen auf mindestens zwei Achsen bisher wohl nicht gelungen, die primären russischen Verteidigungslinien dort zu durchbrechen, hieß es im täglichen Kriegs-Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London. Die russischen Truppen versuchten hingegen laut den Briten in den Wäldern westlich der Stadt Kremina nahe Sjewjerodonezk vorzustoßen sowie um Awdijiwka nahe Donezk. Beide Seiten sei es jedoch nur marginal gelungen, vorzurücken.
+++ 09:26 Generalstab: Ukrainisches Militär rückt in zwei Richtungen an Südfront vor +++
Die ukrainischen Streitkräfte rücken an der Südfront in den beiden Richtungen Mala Tokmachka-Novopokrovka und Welyka Novosilka-Urozhaine vor. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" unter Berufung auf den Sprecher des Generalstabs Andrij Kovalov. Der Generalstab meldet zudem Offensivoperationen nördlich und südlich von Bachmut im Oblast Donezk. "Der Feind leistet starken Widerstand, es finden heftige Kämpfe statt", sagte Kovalov.
+++ 08:58 Strafbarkeit von Angriffskriegen: Baerbock erhält für Reformvorstoß breite Unterstützung +++
Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen erhält für ihren Vorstoß für eine Reform des Völkerrechts zur Strafbarkeit von Angriffskriegen parteiübergreifende Zustimmung. "Bislang ist der Straftatbestand des Verbrechens der Aggression beim Internationalen Strafgerichtshof nicht erfasst", sagte der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Deshalb ist es gut, dass die Außenministerin sich dafür parallel zur Ahndung der Kriegsverbrechen Russlands gegen die Ukraine einsetzt." Für die Ukraine sei es zudem entscheidend, ein internationales Ad-hoc-Sondertribunal für die Aggression Russlands einzurichten, sagte Kiesewetter. "Die Verfolgung und möglichst Anklage der Kriegsverbrechen Russlands gegen die Ukraine ist enorm wichtig, damit die regelbasierte Ordnung endlich Konsequenz zeigt." Auch die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann unterstützt Baerbocks Vorstoß: "Es ist eine Frage der Gerechtigkeit den Opfern gegenüber, dass Verbrecher nicht ungeschoren davonkommen."
+++ 08:36 BND-Chef nennt Schaden durch mutmaßlichen Russland-Spion "überschaubar" +++
Der mutmaßliche Spion beim Bundesnachrichtendienst (BND) hat nach Einschätzung von Behördenchef Bruno Kahl nur einen begrenzten Schaden angerichtet. Der BND-Chef bezeichnete die Menge der Informationen, die abgeflossen sei, und ihre Verwertbarkeit im "Tagesspiegel" als "sehr überschaubar". Es sei auch kein Material gewesen, das der BND von anderen Diensten bekommen habe. Der deutsche Auslandsgeheimdienst habe hier "Glück im Unglück" gehabt. Im Dezember war der leitende BND-Mitarbeiter Carsten L. festgenommen worden. Er soll für Russland spioniert haben. Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen ihn und einen Mittelsmann wegen des Verdachts des Landesverrats.
+++ 08:21 Selenskyj-Berater: Russland nimmt "Hunger und Tod" von Menschen in Kauf +++
Der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak hat sich zu den nächtlichen Angriffen Russlands geäußert. "Der russische Nachtangriff auf Odessa und Mykolajiw mit Raketen und Kamikaze-Drohnen ist ein weiterer Beweis dafür, dass das Terrorland das Leben von 400 Millionen Menschen in verschiedenen Ländern gefährden will, die auf ukrainische Lebensmittelexporte angewiesen sind. Vielen Dank an unsere Luftwaffe für ihre effiziente Arbeit", schriebt Yermak laut einem "Guardian"-Bericht bei Telegram. "Die Welt muss verstehen, dass das Ziel der Russischen Föderation Hunger und Tod von Menschen ist. Sie brauchen Flüchtlingswellen. Damit wollen sie den Westen schwächen."
+++ 07:49 Ukraine: Alle russischen Drohnen-Angriffe auf Hafenstadt Odessa abgewehrt +++
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Einsatzkommandos "Süd" in der Nacht mehrere Angriffe mit Shahed-Drohnen und sechs Kalibr-Marschflugkörpern auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer gestartet. Wie die britische Zeitung "Guardian" berichtet, wurden alle Attacken von der Luftabwehr abgewehrt. Allerdings verletzten Trümmerteile der Raketen und Drohnen einen älteren Mann und beschädigten "Hafeninfrastrukturanlagen" und mehrere Privathäuser, hieß es dem Bericht zufolge in einem Facebook-Beitrag. In Mykolajiw seien vier Shahed-Drohnen abgeschossen worden, eine Industrieanlage sei jedoch in Brand geraten, hieß es. Der Angriff auf die südlichen Hafenstädte erfolgte Stunden, nachdem Moskau erklärt hatte, dass es sich von einem von den Vereinten Nationen vermittelten Abkommen zurückziehen würde, das es der Ukraine ermöglichte, ihr Getreide sicher über ihre Schwarzmeerhäfen zu exportieren.
+++ 07:10 Moskau: 28 ukrainische Drohnen abgeschossen +++
Die russische Luftabwehr und Einheiten zur elektronischen Bekämpfung von Angriffen haben am frühen Morgen 28 ukrainische Drohnen abgeschossen. Das berichtet die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Es seien keine Schäden entstanden oder Menschen verletzt worden.
+++ 06:54 Baerbock fordert Rückkehr verschleppter Kinder in die Ukraine +++
Außenministerin Annalena Baerbock fordert eine internationale Kraftanstrengung, um die von Russland aus der Ukraine verschleppten Kinder zu ihren Eltern zurückzubringen. "Trotz aller Differenzen sollte eine Überzeugung außer Frage stehen: Die deportierten Kinder gehören zu ihren Eltern", verlangte die Grünen-Politikerin vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Sie ergänzte: "Der Schrecken der deportierten ukrainischen Kinder ist die Spitze des Eisbergs des unsäglichen Leids, das der Krieg in Russland so vielen Kindern auf der ganzen Welt gebracht hat." "Seitdem ich von diesen Verbrechen erfahren habe, kann ich nicht aufhören, mir vorzustellen, wie ich mich fühlen würde, wenn diese Kinder meine eigenen beiden kleinen Töchter wären", sagte Baerbock. Sie ergänzte: "Wenn ein Angreifer nicht einmal vor Kindern Halt macht, verwandelt sich die Tragödie in schreckliche Unmenschlichkeit."
+++ 06:17 UN: Mehr als 9.000 Zivilisten seit Kriegsbeginn getötet +++
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022 rund 9.300 Zivilisten gestorben. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Demnach wurden 16.300 Menschen verletzt. Wie die UN-Vertreterin Rosemary DiCarlo angibt, sind unter den Toten 537 Kinder, 1.117 Kinder wurden verletzt.
+++ 04:36 Zahl der deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften verdoppelt +++
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat sich die Zahl der Partnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Städten mehr als verdoppelt. Vor Kriegsbeginn habe es 73 Städte-Partnerschaften oder -Freundschaften gegeben, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy. "Inzwischen sind viele Städte neu dazugekommen." Derzeit liege die Zahl bundesweit bei 167 formalisierten und nicht formalisierten Partnerschaften.
+++ 03:29 London weist Beteiligung an Krim-Angriff zurück +++
Großbritannien weist Anschuldigungen Russlands zurück, wonach britische Geheimdienste in einen Angriff auf die Krim-Brücke verwickelt gewesen sein könnten. "Dies ist eine unbegründete Spekulation Russlands, die wir nicht weiter kommentieren wollen", teilt ein Sprecher des britischen Außenministeriums mit. Der russischen Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen (UN), Dmitri Poljanskij, hatte vor dem Sicherheitsrat geäußert, dass britische Geheimdienste an dem Anschlag beteiligt gewesen sein könnten. "Ich habe von keinem der westlichen Sponsoren des Kiewer Regimes eine Verurteilung dieses Terroraktes gehört. Und wir müssen erst noch herausfinden, inwieweit westliche, insbesondere britische Geheimdienste an der Vorbereitung und Durchführung dieses Terroranschlags beteiligt waren. Zu viele Dinge deuten darauf hin."
+++ 02:51 Luftangriffe auf weitere Regionen im Süden und Osten +++
Nicht nur Odessa, auch andere Orte im Süden und Osten der Ukraine sind in der Nacht Luftangriffen der Russen ausgesetzt. Die Regionen Mykolajiw, Donezk, Cherson, Saporischschja und Dnipro seien von russischen Drohnenangriffen bedroht, teilt die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mit. Russland setze möglicherweise auch ballistische Waffen ein, um die Regionen Poltawa, Tscherkassy, Dnipro, Charkiw und Kirowohradska anzugreifen. Der Leiter der Militärverwaltung der Region Odessa, Oleh Kiper, rechnet mit mehreren Angriffswellen.
+++ 01:57 Russland attackiert Odessa wenige Stunden nach Ende von Getreideabkommen +++
Russland greift ukrainischen Angaben zufolge nur wenige Stunden nach Auslaufen des Getreideabkommens die Hafenstadt Odessa aus der Luft an. "Odessa: Luftabwehrkampf ist im Gange", teilt der Sprecher der ukrainischen Militärverwaltung von Odessa, Serhij Bratschuk, über Telegram mit. Odessa ist ein wichtiger Schwarzmeerhafen für die Ausfuhr von Getreide. Das Abkommen zum Getreideexport aus der Ukraine ist vonseiten Russlands nicht verlängert worden. Die Ukraine will auch ohne Zusagen aus Moskau die Ausfuhren über das Schwarze Meer fortsetzen.
+++ 01:18 Blinken geißelt Aus von Getreidedeal als "skrupellos" +++
US-Außenminister Blinken bezeichnet die Aufkündigung des internationalen Getreideabkommens durch Russland als "skrupellos". Damit würden Lebensmittel als Waffe eingesetzt, kritisiert Blinken. Dies werde dazu führen, dass Lebensmittel an Orten, an denen sie dringend benötigt werden, schwerer zu bekommen sein und teurer würden. Schon jetzt reagiere der Markt. Russland müsse die Entscheidung wieder rückgängig machen.
+++ 00:24 Krim-Brücke laut Russland wieder für Autos befahrbar +++
Auf der durch Explosionen beschädigten Krim-Brücke ist der Autoverkehr nach russischen Regierungsangaben in der Nacht mit Einschränkungen wieder aufgenommen worden. Genutzt werde nur eine der zwei Fahrbahnen, teilt Vizeregierungschef Marat Chusnullin nach Angaben russischer Agenturen mit. Die strategisch wichtige Brücke auf die 2014 annektierte Halbinsel war in der Nacht auf Montag beschädigt worden. Nach russischen Angaben wurde sie mit unbemannten ferngesteuerten Booten angegriffen. Durch die Explosionen sackte ein Fahrbahnteil ab.
+++ 23:29 Selenskyj: Getreideabkommen auch ohne Russland +++
Um 23 Uhr ist das Getreideabkommen mit Russland offiziell ausgelaufen. Doch Selenskyj setzt auf Gespräche mit den Vereinten Nationen und der Türkei, um das Getreideabkommen auch ohne Moskau fortzusetzen. Dazu habe er Briefe an UN-Generalsekretär Antonio Guterres und Präsident Recep Tayyip Erdogan geschrieben, sagt er in seiner Videoansprache. Russland habe die stabile Lebensmittelversorgung zerstört, doch die Staaten in Asien, in Afrika und Europa hätten ein Recht auf Stabilität. "Die Schwarzmeer-Getreideinitiative kann und sollte weitergehen - wenn ohne Russland, dann ohne Russland."
+++ 21:58 UN-Beauftragte warnt vor Ausweitung des Ukraine-Kriegs +++
Die UN-Spitzendiplomatin Rosemary DiCarlo warnt hat ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verlangt und vor einer Ausweitung. "Je länger dieser Krieg dauert, desto gefährlicher sind seine Folgen - einschließlich der Möglichkeit eines größeren Konflikts", sagt die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Zum "Wohle des ukrainischen Volkes und zum Wohle unserer Weltgemeinschaft" müsse der sinnlose, ungerechtfertigte Krieg aufhören, so die US-Amerikanerin weiter. Russland habe mit seinem Einmarsch ins Nachbarland gegen die UN-Charta und internationales Recht verstoßen.
+++ 21:26 Ukraine berichtet von russischen Angriffen im Osten +++
Das ukrainische Militär berichtet von intensiven russischen Angriffen im Osten des Landes. Die Lage sei schwierig, teilt der Kommandeur des Heeres, Generaloberst Olexander Syrskyj, mit. Im Raum Kupjansk im Gebiet Charkiw habe die russische Armee eine Offensive begonnen, um die ukrainischen Linien zu durchbrechen. Russland führt seit bald 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Derzeit ist eine ukrainische Gegenoffensiver in Gang. Auch der allabendliche Lagebericht des Generalstabs in Kiew erwähnt die Front bei Kupjansk als einen Schwerpunkt der Kämpfe. Die ukrainischen Truppen hielten dem Angriff aber stand, heißt es in dem Bericht.
+++ 20:58 Baerbock: Putin setzt erneut "Hunger als Waffe" ein +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verurteilt die Beendigung des Abkommens zu ukrainischen Getreideexporten durch Russland scharf. Baerbock sagt bei einem Besuch in New York, der russische Präsident Wladimir Putin setze "in seinem brutalen Angriffskrieg" gegen die Ukraine "erneut Hunger als Waffe gegen die ganze Welt" ein. "Dass der russische Präsident erneut verkündet hat, dass er die sogenannte Schwarzmeer-Initiative, mit der Getreide aus der Ukraine in die gesamte Welt gebracht wird, erneut unterbricht, macht deutlich, dass er weltweit auf die Schwächsten keine Rücksicht nimmt", sagt die Ministerin weiter. Sie fordert Putin "im Sinne des Friedens in der Welt" auf, Hunger nicht als Waffe einzusetzen.
+++ 20:29 Oppositionsführer in abtrünniger Region Moldaus tot aufgefunden +++
Der Oppositionsführer in Moldaus abtrünniger Region Transnistrien ist tot. Nach Angaben des Innenministeriums der Region wurde der 47-jährige Oleg Horjan in seinem Haus in Tiraspol tot aufgefunden. Das Ministerium macht keine Angaben zu einer möglichen Todesursache. Es erklärt jedoch, es gebe "Anzeichen eines gewaltsamen Todes". Horjan hatte als Vorsitzender der Kommunistischen Partei Transnistriens eine engere Beziehung zu Russland angestrebt.
+++ 20:06 USA fordern von Russland: "Entscheidung unverzüglich revidieren" +++
Die USA fordern Russland zur sofortigen Rückkehr zum internationalen Getreideabkommen mit der Ukraine auf. "Wir fordern Russland mit Nachdruck dazu auf, seine Entscheidung unverzüglich zu revidieren", schreibt ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Adam Hodge, auf Twitter. Die Aussetzung verschärfe die unsichere Versorgungslage bei Lebensmitteln und schade Millionen bedürftigen Menschen auf der ganzen Welt.
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Quelle: ntv.de, joh/jog/dpa/rts/AFP