Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:29 Selenskyj: Getreideabkommen auch ohne Russland +++

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Um 23 Uhr ist das Getreideabkommen mit Russland offiziell ausgelaufen. Doch Selenskyj setzt auf Gespräche mit den Vereinten Nationen und der Türkei, um das Getreideabkommen auch ohne Moskau fortzusetzen. Dazu habe er Briefe an UN-Generalsekretär Antonio Guterres und Präsident Recep Tayyip Erdogan geschrieben, sagt er in seiner Videoansprache. Russland habe die stabile Lebensmittelversorgung zerstört, doch die Staaten in Asien, in Afrika und Europa hätten ein Recht auf Stabilität. "Die Schwarzmeer-Getreideinitiative kann und sollte weitergehen - wenn ohne Russland, dann ohne Russland."

+++ 21:58 UN-Beauftragte warnt vor Ausweitung des Ukraine-Kriegs +++
Die UN-Spitzendiplomatin Rosemary DiCarlo warnt hat ein Ende des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verlangt und vor einer Ausweitung. "Je länger dieser Krieg dauert, desto gefährlicher sind seine Folgen - einschließlich der Möglichkeit eines größeren Konflikts", sagt die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Zum "Wohle des ukrainischen Volkes und zum Wohle unserer Weltgemeinschaft" müsse der sinnlose, ungerechtfertigte Krieg aufhören, so die US-Amerikanerin weiter. Russland habe mit seinem Einmarsch ins Nachbarland gegen die UN-Charta und internationales Recht verstoßen.

+++ 21:26 Ukraine berichtet von russischen Angriffen im Osten +++
Das ukrainische Militär berichtet von intensiven russischen Angriffen im Osten des Landes. Die Lage sei schwierig, teilt der Kommandeur des Heeres, Generaloberst Olexander Syrskyj, mit. Im Raum Kupjansk im Gebiet Charkiw habe die russische Armee eine Offensive begonnen, um die ukrainischen Linien zu durchbrechen. Russland führt seit bald 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Derzeit ist eine ukrainische Gegenoffensiver in Gang. Auch der allabendliche Lagebericht des Generalstabs in Kiew erwähnt die Front bei Kupjansk als einen Schwerpunkt der Kämpfe. Die ukrainischen Truppen hielten dem Angriff aber stand, heißt es in dem Bericht.

+++ 20:58 Baerbock: Putin setzt erneut "Hunger als Waffe" ein +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verurteilt die Beendigung des Abkommens zu ukrainischen Getreideexporten durch Russland scharf. Baerbock sagt bei einem Besuch in New York, der russische Präsident Wladimir Putin setze "in seinem brutalen Angriffskrieg" gegen die Ukraine "erneut Hunger als Waffe gegen die ganze Welt" ein. "Dass der russische Präsident erneut verkündet hat, dass er die sogenannte Schwarzmeer-Initiative, mit der Getreide aus der Ukraine in die gesamte Welt gebracht wird, erneut unterbricht, macht deutlich, dass er weltweit auf die Schwächsten keine Rücksicht nimmt", sagt die Ministerin weiter. Sie fordert Putin "im Sinne des Friedens in der Welt" auf, Hunger nicht als Waffe einzusetzen.

+++ 20:29 Oppositionsführer in abtrünniger Region Moldaus tot aufgefunden +++
Der Oppositionsführer in Moldaus abtrünniger Region Transnistrien ist tot. Nach Angaben des Innenministeriums der Region wurde der 47-jährige Oleg Horjan in seinem Haus in Tiraspol tot aufgefunden. Das Ministerium macht keine Angaben zu einer möglichen Todesursache. Es erklärt jedoch, es gebe "Anzeichen eines gewaltsamen Todes". Horjan hatte als Vorsitzender der Kommunistischen Partei Transnistriens eine engere Beziehung zu Russland angestrebt.

+++ 20:06 USA fordern von Russland: "Entscheidung unverzüglich revidieren" +++
Die USA fordern Russland zur sofortigen Rückkehr zum internationalen Getreideabkommen mit der Ukraine auf. "Wir fordern Russland mit Nachdruck dazu auf, seine Entscheidung unverzüglich zu revidieren", schreibt ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Adam Hodge, auf Twitter. Die Aussetzung verschärfe die unsichere Versorgungslage bei Lebensmitteln und schade Millionen bedürftigen Menschen auf der ganzen Welt.

+++ 19:42 Ukraine erhält für Wiederaufbau Hunderte Millionen Euro +++
Schweden stellt einen mehrjährigen Wiederaufbauhilfe-Plan für die Ukraine vor. Zwischen Juli 2023 und Ende 2027 solle der Ukraine Unterstützung im Wert von sechs Milliarden schwedischen Kronen (umgerechnet rund 522 Millionen Euro) zugute kommen, sagt der Minister für Entwicklung und Außenhandel, Johan Forssell, vor Journalisten. Absicht der schwedischen Regierung sei es nicht, "wiederherzustellen, was zuvor da war" - sondern in der Ukraine "etwas Neues, Grüneres aufzubauen".

+++ 19:02 Putin meldet sich nach Attacke auf Krim-Brücke +++
Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnet die Beschädigung der Krim-Brücke als Akt von Terroristen. Die Straße auf der Brücke sei schwer beschädigt worden. Nach nun zwei Angriffen dort erwarte er Vorschläge, wie die Sicherheit des Bauwerks gewährleistet werden könne. Putin fügte hinzu, die Reparaturarbeiten sollten zügig beginnen. Der stellvertretende Ministerpräsident Marat Chusnullin erklärt, ein Teil der Straße auf der Brücke sei komplett zerstört worden und müsse wieder hergerichtet werden. An den Pylonen der Brücke, also den hochaufragenden Bauteilen, gebe es keine Schäden. Für die Tat verantwortlich sei die Ukraine, so Putin. Das Verteidigungsministerium bereite Vorschläge für eine Reaktion vor. Putin spricht von einem sinnlosen und grausamen Akt der Regierung in Kiew.

+++ 18:40 UN-Chef: Russische Entscheidung Schlag für Menschen in Not +++
UN-Generalsekretär Antonio Guterres nennt die russische Entscheidung zum Weizenexport einen Schlag für alle Menschen in Not. Er sei "tief enttäuscht", dass Russlands Präsident Wladimir Putin nicht seinen Vorschlag für eine Verlängerung des entsprechenden Abkommens angenommen habe. Die UN würden sich weiter um einen uneingeschränkten Zugang von Lebensmitteln und Dünger aus der Ukraine und Russland zum Weltmarkt bemühen.

+++ 18:07 Zwei Frauen im Norden des Landes durch russischen Beschuss getötet +++
Im Norden der Ukraine sterben nach Angaben der Polizei zwei Menschen durch russischen Beschuss. Weitere zehn Personen seien bei dem Angriff auf den Ort Bilopillia in der Region Sumy an der Grenze zu Russland verletzt worden, schreibt die Nationalpolizei auf Telegram. Es habe vier Artillerieeinschläge gegeben, von denen drei das Zentrum der Stadt getroffen hätten. Bei den Toten handele es sich um zwei Frauen im Alter von 76 beziehungsweise 74 Jahren.

+++ 17:40 Behörden raten Krim-Touristen zu Rückreise durch besetzte Ukraine +++
Nach dem Angriff auf die Krim-Brücke raten russische Behörden den auf der besetzten Halbinsel festsitzenden Touristen aus Russland, durch die von Moskau besetzten Gebiete in der Ukraine zurück nach Hause zu fahren. "Ich bitte die Bewohner und Gäste der Halbinsel, von Reisen über die Krim-Brücke abzusehen und aus Sicherheitsgründen eine alternative Route über Land durch die neuen Regionen zu wählen", erklärt der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow.

+++ 17:27 Ukraine: Müssen auch ohne Russland exportieren können +++
Die Ukraine fordert, auch ohne russische Beteiligung alles zu unternehmen, damit weiter Getreide über das Schwarze Meer exportiert werden kann. Ein Regierungssprecher zitiert Präsident Wolodymyr Selenskyj mit den Worten: "'Wir haben keine Angst.'" Die Ukraine sei von Unternehmen und Schiffseignern angesprochen worden. "'Sie sagten, dass sie zur weiteren Lieferung von Getreide bereit sind, wenn die Ukraine sie ablegen lässt und die Türkei sie weiter durchlässt.'"

+++ 17:09 Experte: Deal kurz nach Brücken-Angriff "war völlig illusorisch" +++
Dreimal wird das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland verlängert, jetzt sperrt sich Moskau im letzten Moment. Was zu dem Schritt geführt hat und wie es in den Verhandlungen weitergehen könnte, erklärt Politikwissenschaftler Thomas Jäger.

+++ 16:44 Scholz: Russlands Entscheidung "schlechte Botschaft" für die Welt +++

Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnet die russische Entscheidung zur Aussetzung des Getreideabkommens als "schlechte Botschaft" für die übrige Welt. "Es werden aber alle verstehen, was dahinter steckt, nämlich eine Handlung, die sehr damit zu tun hat, dass Russland sich nicht verantwortlich fühlt für ein gutes Miteinander in der Welt."

+++ 16:05 Wieder stürzt ein russischer Kampfjet in Jeisk ab - Badegäste filmen +++
Ein russischer Su-25-Kampfjet ist Behördenangaben zufolge in einem Gebiet in der Nähe der Ukraine ins Asowsche Meer gestürzt. Der Vorfall habe sich in der Nähe eines Strands in der Stadt Jeisk ereignet, wie die lokalen Behörden in der russischen Region Krasnodar mitteilen. Der Pilot konnte sich zunächst zwar mit dem Schleudersitz retten und wurde aus dem Wasser gezogen, starb aber kurze Zeit später im Krankenhaus. Im Oktober stürzte in Jeisk ein russisches Kampfflugzeug über einem Wohngebiet ab, 16 Menschen kamen damals ums Leben.

+++ 15:25 Munz: Brücken-Explosion "ist harter Schlag für Russland" +++
Die Krim-Brücke ist offenbar erneut Ziel eines ukrainischen Angriffs. Videoaufnahmen zeigen das zerstörte Bauwerk, der Verkehr muss eingestellt werden. ntv-Korrespondent Rainer Munz berichtet aus Moskau, welche Bedeutung dem Schlag beizumessen ist.

+++ 15:00 Reeder: Viele Schiffe laufen keine ukrainischen Häfen mehr an +++
Nach dem russischen Stopp des Getreideabkommens mit der Ukraine stellen Reeder und Versicherer den weiteren Einsatz von Schiffen im Schwarzen Meer auf den Prüfstand. "Aufgrund des gescheiterten Abkommens werden die meisten Reeder nun keine ukrainischen Häfen mehr anlaufen", sagt der leitende Geschäftsführer der dänischen Reedereigruppe Norden, Christian Vinther Christensen. Die für die weltweiten Lebensmittelpreise wichtigen Exporte ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer sind auf unabsehbare Zeit unterbrochen. Das Getreideabkommen gelte nicht mehr, sagte der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow.

+++ 14:36 Erdogan rechnet mit Verlängerung des Getreideabkommens +++
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan geht von einer Verlängerung des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide aus. "Ich denke, dass der russische Präsident (Wladimir) Putin trotz der heutigen Mitteilung für eine Fortsetzung dieser humanitären Brücke ist", sagt Erdogan vor Journalisten. Er kündigt Gespräche mit Putin an. Eine Verlängerung des Abkommens könne noch vor dem für August geplanten Besuch des russischen Präsidenten in der Türkei möglich sein, sagt Erdogan weiter. Verhandlungen diesbezüglich seien bereits im Gange.

+++ 14:09 Russland: Werden Verbindungen zum Westen nicht kappen +++
Russland will mit dem Westen weiter im Dialog bleiben. Russland wisse, dass die Nato und die USA der Ukraine Geheimdienstinformationen zukommen ließe, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Das sei aber kein Grund, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen. In dringlichen Fälle brauche es Kommunikationskanäle.

+++ 13:52 Selenskyj-Berater spricht nach Krim-Angriff von russischen "Massenmordinstrumenten" +++
Einer der Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj teilt nach dem Angriff auf die Krim-Brücke einen Beitrag bei Twitter, der "illegale" russische Strukturen ins Visier nimmt. Mykhailo Podolyak schreibt: "Alle illegalen Strukturen, die für die Lieferung russischer Massenmordinstrumente genutzt werden, sind zwangsläufig kurzlebig... unabhängig von den Gründen für die Zerstörung." Die Krim gilt unter anderem als Nachschubroute für die russischen Truppen auf der Halbinsel. In der dortigen Hafenstadt Sewastopol ist die Schwarzmeerflotte stationiert.

+++ 13:19 Deutschland schickt Appell in Richtung Moskau +++
Deutschland fordert Russland zur Verlängerung des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide auf. Die Bundesregierung appelliere "weiterhin an Russland (...), eine weitere Verlängerung des Getreideabkommens möglich zu machen und diese Auseinandersetzung nicht auf dem Rücken der Ärmsten dieses Planeten auszutragen", sagt die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann in Berlin. Auch setze die Bundesregierung darauf, dass es künftig nicht nur Einigungen mit kurzen Fristen gebe, sondern langfristige Exportmöglichkeiten für Getreide und Düngemittel aus der Ukraine. Der Kreml hat das Getreideabkommen zuvor "de facto" für beendet erklärt. Russland werde das Abkommen "sofort" wieder aufleben lassen, sobald die Abmachungen gegenüber der russischen Seite eingehalten würden, teilt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau wenige Stunden vor Auslaufen des bestehenden Vertragswerks mit.

+++ 12:53 Filmemacher im Kampf verwundet - "Bradley-Panzer hat uns wieder das Leben gerettet" +++
Der ukrainische Filmemacher Oleh Senzow hat sich bei Kämpfen im Süden des Landes erneut Verletzungen zugezogen. "Der Bradley-Panzer hat uns wieder das Leben gerettet", schreibt Senzow auf Facebook. Ein hochgeladenes Foto zeigt den Regisseur, der seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 als Freiwilliger bei der ukrainischen Armee dient, mit blutigen Splitterverletzungen im Gesicht. Durch russischen Artilleriebeschuss seien drei Soldaten in seiner Kampfgruppe leicht verletzt worden. Bereits vor rund einer Woche hat Senzow ein Video geteilt, das ihn verletzt auf dem Schlachtfeld zeigt.

+++ 12:22 Videoaufnahmen zeigen Zerstörung auf der Krim-Brücke +++
Nach der Explosion auf der Krim-Brücke mit zwei Toten geben erste Videoaufnahmen Hinweise auf das Ausmaß der Schäden auf der wichtigen russischen Nachschubroute:

+++ 11:51 "Wir sehen keinen Fortschritt" - wie Front-Bewohner die Gegenoffensive erleben +++
Die Gegenoffensive der Ukraine kommt nur langsam voran. Für die Bewohner in den Frontgebieten ist es eine entbehrungsreiche Zeit, der Alltag ein reiner Überlebenskampf. Der Frust über die ausweglose Lage ist groß:

+++ 11:10 Russlands Ex-Präsident Medwedew veröffentlicht nach Angriff auf Krim-Brücke neuen Hass-Beitrag +++
Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew meldet sich nach der Attacke auf die Krim-Brücke mit einem neuen Beitrag auf Telegram zu Wort. Ausgerechnet er, dessen Land seit über einem Jahr einen großangelegten Angriffskrieg gegen die Ukraine führt und das für unzählige Kriegsverbrechen verantwortlich ist, schreibt dort unter anderem: "Sie verstehen nur die Sprache der Gewalt. Nur persönliche und völlig unmenschliche Methoden. Deshalb ist es notwendig, ihre eigenen Häuser und die ihrer Verwandten in die Luft zu sprengen. Wir sollten ihre Komplizen suchen und eliminieren und dabei auf die banale Idee eines Prozesses gegen sie verzichten. Das Wichtigste ist jedoch, die Führungsspitze der terroristischen Vereinigungen zu vernichten, ganz gleich, wo sich diese Insekten verstecken." Medwedew hat in der Vergangenheit immer wieder martialische Beiträge mit Drohungen verschickt, sowohl gegen die Ukraine als auch gegen den Westen.

+++ 10:47 Ukraine meldet 210 Quadratkilometer befreites Gebiet seit Beginn der Gegenoffensive +++
Neben den sieben Quadratkilometern bei Bachmut (Eintrag von 08:34) haben die ukrainischen Streitkräfte laut Angaben aus dem Verteidigungsministerium im Lauf der vergangenen Woche weitere elf Quadratkilometer im Süden des Landes befreit. Seit Beginn der Gegenoffensive Anfang Juni hätten die Streitkräfte insgesamt 210 Quadratkilometer zurückgewonnen - 180 davon im Süden und 30 im Osten. Trotz Waffenlieferungen durch westliche Verbündete hat Kiew zuletzt Schwierigkeiten beim Vorrücken gegen die in teils von Minenfeldern umgebenen Befestigungen verschanzten russischen Einheiten eingeräumt.

+++ 10:03 London: Russland leidet unter Mangel an Anti-Artillerie-Radar +++
Die russischen Streitkräfte in der Ukraine leiden nach Einschätzung britischer Militärexperten unter mangelnden Kapazitäten, um ukrainische Artillerie zu lokalisieren. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London hervor. Demnach sind "nur noch eine Handvoll" der russischen Anti-Artillerie Radar-Einheiten vom Typ "Soopark" in der Ukraine einsatzbereit. "Die Fähigkeit der russischen Bodentruppen zu überleben, hängt davon ab, die ukrainische Artillerie zu lokalisieren und Schläge gegen sie zu führen, oft mit der eigenen Artillerie", heißt es in der Mitteilung der Briten. Dass der inzwischen entlassene russische General Iwan Popow den Mangel an Anti-Artillerie-Kapazitäten als einen seiner zentralen Kritikpunkte angeführt habe, unterstreiche deren zentrale Bedeutung in dem Krieg.

+++ 09:26 Kiew: Ukrainische Kräfte stecken hinter Angriff auf Krim-Brücke - Geheimdienst äußert sich +++
Die ukrainische Marine und ukrainische Spezialkräfte stecken nach Angaben aus Kiew hinter dem Angriff auf die Brücke zwischen Russland und der annektierten Halbinsel Krim. Der Angriff sei eine "Spezialoperation" des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU und der Marine gewesen, hat die Nachrichtenagentur AFP aus SBU-Kreisen erfahren. Moskau spricht derweil von einem "Terrorakt". Die Brücke sei mit Überwasserdrohnen attackiert worden. Der SBU hat sich wie schon beim Anschlag im Oktober ebenfalls zur neuen Explosion auf der Brücke zu der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim geäußert. "Erneut hat sich die Brücke schlafen gelegt. Und eins ... zwei!", teilt der Geheimdienst mit. Zum Anschlag auf der Brücke im Herbst hatte sich der SBU im Mai bekannt, zuletzt bestätigte auch das Verteidigungsministerium in Kiew eine Beteiligung.

+++ 08:58 "Ukrainska Pravda": Angriff auf Krim-Brücke war Spezialoperation mit Drohnen - Aufnahmen zeigen Zerstörung +++
Nachdem das ukrainische Militär eine Beteiligung Russlands an dem Vorfall auf der Krim-Brücke ins Spiel gebracht hat (Eintrag von 08:08), kommt nun die Schuldzuweisung von der anderen Seite. Der von Russland eingesetzte Präsident des Parlaments der Krim beschuldigt Kiew, für den Vorfall auf der Krim-Brücke verantwortlich zu sein. Es stecke das "terroristische Regime" der Ukraine dahinter, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur RIA den Parlamentschef. Die Zugschienen auf der Brücke seien nicht beschädigt worden. Der Bahnverkehr soll mittlerweile wieder laufen. Das ukrainische Medium "Pravda" berichtet derweil, dass laut seinen Quellen der Inlandsgeheimdienst der Ukraine und die Marine die Brücke in einer Spezialoperation angegriffen hätten. Diese sei mit Überwasserdrohnen attackiert worden. Es sei schwierig gewesen, die Brücke zu erreichen, "aber am Ende war es möglich". Dazu werden Aufnahmen geteilt, die eine zerstörte und leicht abgesackte Fahrbahn zeigen.

+++ 08:34 Ukraine meldet Erfolge bei Bachmut - und russisches Vorrücken in Charkiw +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen sieben Quadratkilometer russisch besetztes Gebiet in der Gegend um Bachmut befreit. Die Rückeroberung sei "infolge der verbesserten Positionierung und Ausrichtung der Frontlinie" gelungen, erklärt die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin Maljar bei Telegram. Russische Kräfte hatten die Stadt Bachmut in der ostukrainischen Region Donezk im Mai nach monatelangen Kämpfen unter ihre Kontrolle gebracht. Zur aktuellen Entwicklung auf dem Schlachtfeld ergänzt Maljar, in der nordostukrainischen Region Charkiw seien russische Kräfte hingegen seit Ende der vergangenen Woche "aktiv vorgerückt".

+++ 08:08 Ukrainisches Militär: Vorfall auf Krim-Brücke könnte Provokation Russlands sein +++
Der Vorfall auf der Krim-Brücke könnte dem ukrainischen Militär zufolge eine Provokation Russlands sein. Das Vorgehen und das folgende lautstarke Bekanntmachen sei typisch, sagt die Sprecherin des Kommandos Süd, Natalja Humeniuk, im Sender Rada. Für den letzten großen Vorfall auf der Brücke, den Explosionen am 8. Oktober 2022, hat Kiew allerdings zuletzt die Verantwortung eingeräumt. Auf Telegram teilt Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar kürzlich zu dem damaligen Vorfall mit: "Vor 273 Tagen haben [wir] den ersten Schlag auf die Krim-Brücke ausgeführt, um die Logistik der Russen zu durchbrechen."

+++ 07:36 Russland: Zwei Tote bei Zwischenfall auf der Krim-Brücke - Mädchen verletzt +++
Bei dem Zwischenfall auf der Brücke zu der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach Behördenangaben zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann und eine Frau seien in ihrem Auto gestorben, sagt der Gouverneur des Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft. Die Tochter des Paars sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden. Die Opfer stammen demnach aus dem russischen Gebiet Belgorod. Das russische Verkehrsministerium teilt zudem mit, dass es Schäden an der Fahrbahn der Brücke gebe, die Brückenkonstruktion sei aber intakt.

+++ 07:00 ISW: Russland entfernt hochrangige Militärs aus "kampfwirksamsten Einheiten" +++
Das russische Verteidigungsministerium hat laut Institut für Kriegsstudien (ISW) damit begonnen, Kommandeure aus einigen der "kampfwirksamsten Einheiten und Formationen des russischen Militärs" zu entfernen. Die in der Ukraine kämpfenden russischen Streitkräfte könnten so "erheblich demoralisiert" werden, heißt es weiter. Das ISW verweist auf russische Quellen, laut denen das Militärkommando kürzlich den Befehlshaber der 7. Garde Luftlande-Division, Generalmajor Alexander Kornev, entlassen haben soll. Die russischen Behörden hätten zudem den Befehlshaber der 90. Panzerdivision, Generalmajor Ramil Ibatullin, festgenommen. Mehrere russische Kriegsblogger meldeten zuletzt zudem, dass das Oberkommando am Samstag Generalmajor Wladimir Seliverstow als Befehlshaber der 106. Garde Luftlande-Division abberufen habe. Zuvor wurde bereits Generalmajor Iwan Popow entlassen.

+++ 06:35 Zugverkehr auf Krim-Brücke soll nach Vorfall wieder aufgenommen werden +++
Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergei Aksjonow, schreibt auf Telegram, dass der Zugverkehr der Krim-Brücke nach Rücksprache mit dem Ersten Stellvertretenden Verkehrsminister Kostyuk bis 9 Uhr wieder aufgenommen werden soll. Die Strafverfolgungsbehörden würden zudem über die Ursachen des Vorfalls informieren. Zuvor berichteten russische Quellen von mindestens zwei Angriffen auf die Krim-Brücke. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 06:03 Ukraine: Russische Invasoren schränken Medikamenten-Zugang ein +++
Die russischen Streitkräfte verweigern laut des Nationalen Widerstandszentrums des ukrainischen Militärs Bewohnern des besetzten Gebiets der Region Saporischschja den Zugang zu ermäßigten Medikamenten, wenn sie keine russischen Pässe besitzen. Saporischschja befindet sich teilweise unter Kontrolle der russischen Invasoren, so zum Beispiel das dortige Atomkraftwerk.

+++ 05:28 Getreideabkommen droht heute auszulaufen +++
Fast ein Jahr nach seinem Inkrafttreten läuft an diesem Montag das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer aus. Das vor allem mithilfe der Türkei und der Vereinten Nationen mühsam ausgehandelte Getreideabkommen endet um 23.00 Uhr MESZ, wenn nicht noch eine Einigung erzielt wird. Der russische Präsident Putin hatte zuletzt eine Aussetzung der auch für den Kampf gegen den Hunger in der Welt wichtigen Vereinbarung ins Gespräch gebracht, bis Moskaus Forderungen erfüllt sind.

+++ 04:35 Russische Quellen berichten von mindestens zwei Angriffen auf Krim-Brücke +++
Der russische Telegram-Kanal "Graue Zone", der mit der Söldnergruppe Wagner in Verbindung gebracht wird, berichtet von zwei Angriffen auf die Krim-Brücke. Die auf dem Kanal veröffentlichten Aufnahmen zeigen mindestens ein eingestürztes Brückenteil und ein beschädigtes Zivilfahrzeug. Der von Russland eingesetzte Gouverneur Sergei Aksjonow spricht von einem Vorfall am 145. Pfeiler der Brücke. Er fordert die Bevölkerung auf, die Brücke nicht zu befahren. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 04:17 Bericht über Explosionen auf Krim-Brücke - Russischer Gouverneur: Verkehr unterbrochen +++
Auf der Krim-Brücke ist der Verkehr russischen Angaben zufolge aufgrund einer "Notfall-Situation" zum Erliegen gekommen. Dies schreibt der von Russland eingesetzte Gouverneur Sergei Aksjonow auf Telegram. Weitere Einzelheiten nennt er nicht. Die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine berichtet, dass auf der Brücke, die die Halbinsel Krim mit der russischen Region Krasnodar verbindet, zuvor Explosionen zu hören waren.

+++ 01:21 Weiter Ungewissheit über mögliche Verlängerung des Getreideabkommens +++
Das von den Vereinten Nationen (UN) vermittelte Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland ist weiterhin in der Schwebe. Die Vereinbarung, die den sicheren Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ermöglicht, ist am Sonntag nicht verlängert worden. "Wir warten auf Moskaus Position, alles ist möglich", berichtet die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen aus UN-Kreisen. Das Abkommen läuft am Montag aus.

+++ 00:26 Selenskyj zum Jahrestag: "Unser Land wird niemals die Souveränität aufgeben" +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj hebt 33 Jahre nach der Annahme der Erklärung über die Souveränität die Stärke des Landes im Widerstand gegen den russischen Angriffskrieg hervor. "Unser Land wird niemals die Souveränität aufgeben. Das ist schon jedem in der Welt klar", sagt er in seiner täglich in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Gefeiert werde eine freie Ukraine. Selenskyj dankt einmal mehr auch namentlich genannten Soldaten, die für das Land kämpften. Am 16. Juli 1990 hatte das ukrainische Parlament ein Dokument verabschiedet über die Eigenständigkeit des Landes, das damals noch Teil der Sowjetunion war.

+++ 23:48 Ukrainische Vertreterin der Krim: Hunderttausenden Russen droht "Zwangsausweisung" von Halbinsel +++
Tamila Tasheva, die ständige Vertreterin des ukrainischen Präsidenten Selenskyj für die Krim, erklärt gegenüber Newsweek, dass Kiew bis zu 10.000 Ukrainer auf der Halbinsel für ihre Zusammenarbeit mit den russischen Besatzungsbehörden bestrafen könnte. Zudem würde die Ukraine mit schätzungsweise 500.000 bis 800.000 russischen Bürgern zu tun haben, die nach der Annexion illegal auf die Krim gekommen seien. Tasheva zufolge werden diejenigen, die die Halbinsel nicht vor ihrer Befreiung verlassen, mit einer "Zwangsausweisung" konfrontiert werden. Noch jedoch ist die Krim fest in russischer Hand, eine baldige Befreiung durch ukrainische Truppen zeichnet sich bisher nicht ab.

+++ 22:11 Russland: Ukraine greift Krim mit Drohnen an +++
Russland meldet die Abwehr eines ukrainischen Angriffs mit mindestens zehn Drohnen auf die annektierte Halbinsel Krim. Der "terroristische Angriff" auf Ziele nahe Sewastopol habe weder Opfer noch Schäden verursacht, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Sewastopol ist der Heimathafen der russischen Schwarzmeerflotte. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs ist die 2014 von Russland annektierte Krim regelmäßig Ziel von Angriffen.

+++ 21:23 Ukrainischer Fechter Boreyko im Krieg gefallen +++
Der ukrainische Fechter Denys Boreyko ist bei einem Kampfeinsatz im Zug des russischen Angriffskrieges getötet worden. Der 34-Jährige ist nach Angaben seines Clubs Liberte Dnipro am 3. Juli gestorben und zehn Tage später bestattet worden. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschtschenko, schreibt über den gestorbenen "Weltmeister und Europameister bei den Junioren sowie Meister des Sports von internationalem Niveau" auf Twitter: "Von den ersten Tagen der russischen Großinvasion im Februar an unterstützte Denys das ukrainische Militär und die Territorialverteidigung von Dnipro und trat im März 2022 freiwillig den ukrainischen Streitkräften bei." Der internationalen Fechtverband FIE hat im März entschieden, dass russische und belarussischer Fechterinnen und Fechter als neutrale Athleten an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Letzte Woche wurde bestätigt, dass die Ukraine die Einzelwettkämpfe bei den Weltmeisterschaften vom 22. bis 25. Juli in Mailand boykottieren wird. An den Mannschaftswettkämpfen dürfen Russen und Belarussen nicht teilnehmen.

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Quelle: ntv.de, mba/rog/kst/dpa/rts/AFP

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