Politik

Nach Aus von Getreide-Deal Russland attackiert ukrainische Hafenstädte

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Nach dem Aus des Abkommens zum Getreideexport über das Schwarze Meer nimmt Russland unter anderem zwei ukrainische Städte ins Visier, die Zugang zu diesem haben: Odessa und Mykolajiw. Die Luftwaffe kann laut Angaben der Streitkräfte mehrere Angriffswellen abfangen.

Russland hat ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht verstärkt den Süden und Osten der Ukraine mit Drohnen und möglicherweise ballistischen Raketen angegriffen. Die Hafenstadt Odessa sowie die Regionen Mykolajiw, Donezk, Cherson, Saporischschja und Dnipro waren unter russischem Drohnenbeschuss, teilte die ukrainische Luftwaffe auf der Nachrichten-App Telegram mit. Bei Angriffen auf die Regionen Poltawa, Tscherkassy, Dnipro, Charkiw und Kirowohradska könnten ballistische Waffen zum Einsatz gekommen sein. Russland äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff.

In mehreren ukrainischen Regionen ertönte in der Nacht stundenlang Luftalarm. Gegen 4:30 Uhr Ortszeit wurde die Warnung aufgehoben. Im Hafen von Mykolajiw sei ein Feuer ausgebrochen, sagte der Bürgermeister der Stadt, Oleksandr Sjenkewytsch, auf Telegram. Die Lage sei ernst.

Der Leiter der Militärverwaltung der Region Odessa, Oleh Kiper, erklärte, dass die Luftabwehr mehrere Angriffswellen abgefangen habe. Laut dem Sprecher der ukrainischen Militärverwaltung von Odessa, Serhij Bratschuk, wurde die Stadt von sechs Kalibr-Raketen vom Schwarzen Meer aus angegriffen. Sie alle sollen von der Flugabwehr abgeschossen worden sein. Die Fragmente und die Druckwelle hätten laut Bratschuk jedoch die Hafeninfrastruktur und mehrere Privathäuser beschädigt. Ein älterer Mann wurde dabei in seinem Haus verletzt und in ein Krankenhaus gebracht.

Moskau spricht von "Vergeltungsschlag"

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Bei dem Angriff auf Odessa handelt es sich nach Angaben aus Moskau um einen "Vergeltungsschlag" für den ukrainischen Angriff auf die Krim-Brücke über die Straße von Kertsch. Die russische Armee habe in der Nacht einen Gegenschlag gestartet "auf Einrichtungen, in denen Terror-Akte gegen Russland unter Verwendung von Marinedrohnen vorbereitet wurden", erklärte das russische Verteidigungsministerium. Dabei sei auch der Herstellungsort der Drohnen in einer Werft nahe Odessa getroffen worden, hieß es weiter. Die strategisch wichtige Brücke über die Straße von Kertsch war in der Nacht zum Montag angegriffen worden.

Sowohl Odessa als auch Mykolajiw bieten der Ukraine Zugang zum Schwarzen Meer für die Ausfuhr von Getreide. Das Abkommen zum Getreideexport aus der Ukraine war vonseiten Russlands nicht verlängert worden. Die Ukraine will auch ohne Zusagen aus Moskau die Ausfuhren über das Schwarze Meer fortsetzen. Am Montag wurde die Krim-Brücke, die Russland mit der 2014 annektierten Halbinsel Krim verbindet, durch eine Explosion beschädigt. Die Regierung in Moskau sprach von einem Angriff ukrainischer Seedrohnen und drohte mit Vergeltung.

Quelle: ntv.de, rog/rts/AFP

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