Politik

Klares Ost-West-Gefälle 300.000 Betreuungsplätze für Kinder fehlen

In Deutschland haben Eltern Probleme, für ihren Nachwuchs einen Betreuungsplatz zu finden.

In Deutschland haben Eltern Probleme, für ihren Nachwuchs einen Betreuungsplatz zu finden.

(Foto: picture alliance / Monika Skolim)

Die Betreuungslücke für Kinder unter drei Jahren ist immer noch groß. Das ergibt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Zwar werden in den vergangenen Jahren neue Plätze geschaffen, aber die reichen nicht. Und dafür gibt es einen besonderen Grund.

In Deutschland fehlen einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zufolge fast 300.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Im vergangenen Jahr sei "der Ausbau der Betreuungsinfrastruktur sehr dynamisch vorangeschritten", heißt es in der Studie. Im März 2017 waren demnach rund 42.000 Kinder unter drei Jahren mehr in Betreuung als noch im März 2016. "Gleichzeitig ist aufgrund höherer Geburtenzahlen und Zuwanderung allerdings auch die Kinderzahl deutlich gestiegen, sodass die Betreuungslücke nach wie vor bei rund 300.000 Plätzen liegt", erklärte das Institut.

Dem Institut zufolge gibt es deutliche regionale Unterschiede. "Betrachtet man die einzelnen Bundesländer, findet sich mit 57,0 Prozent die höchste Betreuungsquote für unter Dreijährige in Sachsen-Anhalt und mit 26,3 Prozent die niedrigste Betreuungsquote in Nordrhein-Westfalen", heißt es in der Studie. "Insgesamt ist das Ost-West-Gefälle mit 51,3 Prozent in Ostdeutschland (inklusive Berlin) gegenüber 28,8 Prozent in Westdeutschland nach wie vor sehr groß."

Hinter Sachsen-Anhalt haben der Studie zufolge die ostdeutschen Länder Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Thüringen und Sachsen die höchsten Betreuungsquoten. Sie erreichen alle Werte von mehr als 50 Prozent. Als erstes westdeutsches Bundesland folgt Hamburg mit einer Quote von 44,7 Prozent. Auf den letzten Plätzen vor Schlusslicht Nordrhein-Westfalen liegen das Saarland (28,3 Prozent), Bayern (27,4 Prozent) und Bremen (26,4 Prozent).

Quelle: ntv.de, kpi/AFP

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