"Eindeutig im Unrecht" Ausschuss: Obama hörte Trump nicht ab
15.03.2017, 19:13 Uhr
US-Präsident Trump belastete seinen Vorgänger Obama schwer - Beweise bleibt er bis heute schuldig.
(Foto: AP)
Ein paar Tweets - und fertig ist der politische Skandal. US-Präsident Trump behauptete per Twitter, sein Vorgänger Obama habe ihn abgehört. Ein Ausschuss des Kongresses sieht das nicht als erwiesen an. Zumindest, wenn man Trump wörtlich nehme.
Der Geheimdienstausschuss des US-Kongresses hat keinerlei Belege für Donald Trumps Abhörvorwürfe an die Adresse seines Vorgängers Barack Obama. Der US-Präsident hatte am vorvergangenen Wochenende in einer Serie wütender Tweets erklärt, Obama habe ihn 2016 im Wahlkampf im Trump-Tower abhören lassen.
Der republikanische Vorsitzende des Ausschusses, Devin Nunes, sagte: "Ich glaube nicht, dass es ein aktuelles Anzapfen des Trump Towers gab." Er fügte hinzu: "Wenn Sie Trumps Tweets wörtlich nehmen, dann war der Präsident eindeutig im Unrecht."
Trump habe die Sorge, dass andere staatliche Stellen ihn oder seine Mitarbeiter kontrolliert hätten, und das werde man herausfinden, sagte Nunes. Das Weiße Haus war bereits in den vergangenen Tagen von Trumps unbelegten Vorwürfen abgerückt. Sein Sprecher Sean Spicer sagte, Trump habe das Abhören nicht wörtlich gemeint, sondern in Anführungszeichen.
Trump hatte das angebliche Abhören zu einer Staatsaffäre stilisiert und Obama als "kranken Typ" bezeichnet. Auch der frühere Geheimdienstdirektor James Clapper hatte ein Abhören verneint. FBI-Direktor James Comey hatte das Justizministerium aufgefordert, sich von den Vorwürfen zu distanzieren. Es gibt bisher keinen einzigen Beleg für Trumps Anschuldigungen. Umfragen unter Trumps Anhängern ergaben, dass sie dem Abhörverdacht in großer Mehrheit Glauben schenken.
Quelle: ntv.de, mli/dpa