Politik

Sieben Sitzungstage verbanntAustralische Senatorin wegen Burka-Auftritts bestraft

25.11.2025, 21:35 Uhr
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Pauline Hanson sorgt für Ärger und Empörung. (Foto: via REUTERS)

Die ultrarechte Senatorin Hanson kämpft in Australien schon länger für ein Burka-Verbot. Weil sie sich im Senat ausgebremst sieht, betritt sie die Kammer mit einem Ganzkörperschleier. Zur Strafe darf sie sieben Sitzungstage nicht teilnehmen. Bei den Wählern gewinnt sie an Zustimmung.

Weil sie mit einer Burka bekleidet im australischen Oberhaus aufgetreten ist, hat der Senat die extrem-rechte Politikerin Pauline Hanson suspendiert. Die Chefin und Gründerin der "One-Nation"-Partei hatte die Kammer am Montag mit dem Ganzkörperschleier betreten, der in einigen islamischen Ländern von Frauen getragen wird oder getragen werden muss. Einige Senatoren zeigten sich schockiert, andere verärgert. Die Senatssitzung wurde vorerst ausgesetzt.

Nun wurde Hanson offiziell für ihren Auftritt gerügt und für sieben Sitzungstage vom Senat suspendiert. Außenministerin Penny Wong von der regierenden Labor-Partei kritisierte, Hanson habe mit der Aktion "eine ganze Glaubensgemeinschaft verspottet und diffamiert".

Hanson nennt ihre Gegner "Heuchler"

Hanson beklagte unterdessen bei einer Pressekonferenz, ihre Kollegen seien Heuchler. "Es gibt keine Kleiderordnung im Parlament." Dennoch dürfe sie keine Burka tragen. Die Rechtspolitikerin beklagte weiter, sie habe ihren Gesetzesvorschlag zu einem Burka-Verbot nicht einbringen dürfen. "Ich stehe zu meiner Überzeugung und werde dies auch weiterhin tun", sagte Hanson in Canberra. Der Senat hatte zuvor einen Gesetzesentwurf der Politikerin zum Burka-Verbot abgelehnt.

Hanson setzt sich seit Jahren für ein landesweites Burka-Verbot ein. Sie war bereits 2017 im Ganzkörperschleier im Senat erschienen. Laut der jüngsten Volkszählung von 2021 gibt es in Australien rund 25,4 Millionen Muslime. Das entspricht einem Anteil von 3,2 Prozent an der Gesamtbevölkerung.

Die Partei "One Nation", die von der zunehmenden nationalistischen Stimmung und ihrer einwanderungsfeindlichen Politik profitiert hat, konnte ihre Präsenz im Senat auf vier Sitze ausbauen und gewann bei den Parlamentswahlen im Mai zwei Sitze hinzu. Jüngste Meinungsumfragen zeigen, dass die Unterstützung für Hanson weiter gestiegen ist.

Quelle: ntv.de, mau/dpa/rts

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