Politik

Dankbar für Anstoß Bas will mit Kimmich übers Impfen sprechen

Bas hat bisher vor allem Gesundheitspolitik gemacht.

Bas hat bisher vor allem Gesundheitspolitik gemacht.

(Foto: imago images/Reichwein)

Nach einer Woche hat sich die Debatte um den bisher ungeimpften Bayern-Star Joshua Kimmich etwas beruhigt. Die neugewählte Bundestagspräsidentin Bas sieht darin jedoch auch etwas Gutes und lädt den Fußballer zu einem Kaffee ein.

Die neue Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat dem bislang ungeimpften Bayern-Star Joshua Kimmich ein Gespräch über Corona und Impfstoffe angeboten. "Ich treffe mich gerne mit Joshua Kimmich auf einen Kaffee. Denn ich bin ihm sogar dankbar, dass er die Debatte über Langzeitfolgen der Impfungen vor dem Winter noch einmal angestoßen hat", sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Politiker und Wissenschaftler sollten nach Ansicht von Bas stärker Gerüchte über Langzeitschäden aufklären. "Vielleicht lassen sich dann noch mehr Menschen von einer Impfung überzeugen, bevor sie von der vierten Welle erwischt werden, die jetzt rollt", sagte Bas, die sich bisher vor allem mit gesundheitspolitischen Themen beschäftigt hat. "Insofern kommt die Äußerung von Joshua Kimmich aus meiner Sicht zum richtigen Zeitpunkt." Bas bekräftigte die Einschätzung von Experten, dass es trotz millionenfacher Impfungen keine Hinweise auf Langzeitschäden durch Vakzine gegen das Covid-Virus gebe.

Kimmich hatte am vergangenen Wochenende nach dem 4:0 des FC Bayern München gegen die TSG 1899 Hoffenheim eingeräumt, nicht gegen das Coronavirus geimpft zu sein. Zur Begründung sagte er, er habe "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht".

"Sehr reflektierter Fußballer"

Auch die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich am Wochenende zu Kimmichs Impfzögern geäußert. Dass es in Deutschland keine Impfpflicht gebe, gelte auch für den Fußballer, sagte Merkel der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Es gebe aber auf seine Zweifel am Impfen gute und frei verfügbare Sachargumente. "Vielleicht macht sich Joshua Kimmich darüber ja auch noch Gedanken. Er ist ja als sehr reflektierter Fußballer bekannt", zeigte sich die CDU-Politikerin zuversichtlich.

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Der frühere Fußball-Weltmeister Lukas Podolski hält die Debatte derweil für übertrieben. "Ich verstehe nicht, warum man den Joshua Kimmich als Schwerverbrecher hinstellt, ich verstehe die Diskussion nicht", sagte Podolski der "Bild am Sonntag". Es werde dem Nationalspieler des FC Bayern "nicht gerecht, ihn an den Pranger zu stellen für so etwas", befand der 36-Jährige.

Podolski betonte: "Jeder kann selber entscheiden, was er macht." Er selbst hatte sich ungeimpft mit dem Coronavirus infiziert, erlebte nach eigenen Angaben aber nur einen leichteren Verlauf der Erkrankung mit grippeähnlichen Symptomen. Jeder Fußballprofi werde von Vereinen und Ärzten über die Risiken und Nebenwirkungen einer Impfung aufgeklärt, sagte Podolski. "Man hat das gute Recht als Joshua Kimmich - oder anderer Spieler - zu sagen: Ich möchte mich noch nicht impfen lassen", fügte Podolski hinzu.

Quelle: ntv.de, sba

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