Justizbehörde gibt grünes Licht Belgien liefert Abdeslam an Frankreich aus
31.03.2016, 18:06 Uhr
Salah Abdeslam hat angekündigt, mit den französischen Behörden zusammenarbeiten zu wollen.
(Foto: REUTERS)
Bis zu seiner Festnahme in Brüssel gilt Salah Abdeslam als Belgiens Staatsfeind Nummer eins: Er soll maßgeblich an den Anschlägen von Paris beteiligt gewesen sein - und wird nun voraussichtlich in Frankreich angeklagt werden.
Die belgische Justiz hat die Ausweisung des mutmaßlichen Paris-Attentäters Salah Abdeslam an Frankreich gebilligt. Ein Antrag aus Paris habe grünes Licht erhalten, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Brüssel mit. Abdeslam hatte nach Angaben seines Anwalts zugesagt, im Falle seiner Auslieferung mit den französischen Behörden zusammenzuarbeiten. Wann er nach Frankreich gelangen soll, müsse noch von den verantwortlichen Behörden in Belgien und Frankreich geklärt werden. Ein Termin wurde nicht genannt.
Abdeslam war am 18. März in Brüssel nach monatelanger Fahndung festgenommen worden. Er soll an den Anschlägen von Paris im November des vergangenen Jahres beteiligt gewesen sein, bei denen 130 Menschen starben. Abdeslams älterer Bruder Khalid sprengte sich in einem Pariser Café in die Luft. Von den Vorbereitungen für die Brüsseler Anschläge will Abdeslam laut seines Anwalts nichts gewusst haben.
Abdeslam - auch an Brüsseler Anschlägen beteiligt?
Ermittler gehen davon aus, dass dasselbe Netzwerk der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hinter den Anschlägen in Paris und Brüssel steckt und Abdeslam dabei eine Schlüsselrolle innehatte. Bei den Selbstmordattacken am Brüsseler Flughafen und in einer Metro-Station waren am Dienstag vergangener Woche mindestens 35 Menschen getötet worden.
Zuletzt saß Abdeslam in Brügge in Untersuchungshaft. Ob er direkt auch an der Vorbereitung der Brüsseler Anschläge beteiligt war, ist noch unklar. Er verweigert jede weitere Aussage. Seiner Auslieferung habe der 26-Jährige aber bereits zugestimmt, berichtete die Staatsanwaltschaft.
Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts