Botschafter in Moskau einbestellt Bombardiert Belgien in Syrien?
21.10.2016, 14:23 Uhr
Belgischer F-16-Kampfjet bei einem Manöver über Polen.
(Foto: imago/Belga)
Haben belgische F-16-Kampfjets in der Nacht zu Dienstag ein syrisches Dorf bombardiert und Zivilisten getötet? Das behauptet die Führung in Moskau und legt Beweise vor. Diese seien gefälscht, entgegnet Brüssel.
Russland hat wegen angeblicher belgischer Luftangriffe auf ein syrisches Dorf den belgischen Botschafter in Moskau einbestellt. Es sei unverständlich, wie Belgien diese Fakten leugnen könne, sagte Vizeaußenminister Wladimir Titow dem Botschafter Alex Van Meeuwen. Die Regierung in Brüssel hat mehrfach Vorwürfe zurückgewiesen, ihre Kampfflugzeuge vom Typ F-16 hätten in der Nacht zum Dienstag einen Ort bei Aleppo angegriffen und dabei Zivilisten getötet.
Angebliche Beweise des russischen Verteidigungsministeriums für eine belgische Beteiligung an dem Angriff seien gefälscht, schrieb Verteidigungsminister Steven Vandeput in einer Stellungnahme. Die russische Seite hatte dem belgischen Verteidigungsattaché in Moskau Karten mit den angeblichen Flugrouten der Jets über Syrien vorgelegt. Die Identifizierung der Flugzeuge über ihr Freund-Feind-Erkennungssystem sei aber falsch, sagte Vandeput dazu. Aus Ärger über die Moskauer Vorwürfe hatte das belgische Außenministerium zuvor den russischen Botschafter in Brüssel einbestellt.
Derweil hat ein russischer Flugzeugträgerverband auf dem Weg nach Syrien den Ärmelkanal erreicht. Wie die BBC berichtete, habe ein Schlepper als erstes Schiff die Seeenge zwischen Großbritannien und dem Kontinent befahren. Verteidigungsminister Michael Fallon erklärte, der Flottenverband würde in den internationalen Gewässern "auf jedem Meter" von der Royal Navy beobachtet. Die Nato befürchtet, dass der ins Mittelmeer entsandte Verband zusätzliche Luftangriffe auf die belagerte syrische Stadt Aleppo unterstützen werde.
Quelle: ntv.de, bdk/dpa