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Zivilisten und Soldaten Bundeswehr fliegt rund 30 Personen aus dem Niger aus

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Rund 60 Deutsche wurde bereits mit französischen Evakuierungsflügen in Sicherheit gebracht, aus welchen Nationen die Personen an Bord der A400M stammen, ist noch unklar. (Archivbild)

Rund 60 Deutsche wurde bereits mit französischen Evakuierungsflügen in Sicherheit gebracht, aus welchen Nationen die Personen an Bord der A400M stammen, ist noch unklar. (Archivbild)

(Foto: dpa)

Der Konflikt im Niger könnte nach dem Militärputsch weiter eskalieren. Deutschland verzichtet zunächst auf eigene Evakuierungsflüge, bestätigt aber nun, dass eine Bundeswehrmaschine das Land verlassen hat.

Nach dem Militärputsch im Niger hat die Bundeswehr rund 30 Personen aus dem westafrikanischen Land ausgeflogen. Ein Transportflugzeug vom Typ A400M habe den Flughafen der Hauptstadt Niamey verlassen, schrieb die Bundeswehr auf Twitter. Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos bestätigte die Angaben.

Unter den rund 30 Personen an Bord sind nach dpa-Informationen rund zehn europäische Zivilisten. Der "Spiegel" berichtete zudem, dass es sich beim Großteil der Ausgeflogenen um Bundeswehrsoldaten handele.

Die Bundesregierung hatte zunächst auf eigene Evakuierungsflüge verzichtet. Rund 60 Deutsche wurden mit französischen Flugzeugen in Sicherheit gebracht. Das Außenministerium in Paris erklärte die eigene Evakuierungsaktion inzwischen für abgeschlossen.

Im Niger hatten Offiziere der Präsidialgarde in der vergangenen Woche den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Abdourahamane Tiani, ernannte sich im Anschluss selbst zum neuen Machthaber. Kurz nach Tianis Machtübernahme setzten die Putschisten die Verfassung außer Kraft und lösten alle verfassungsmäßigen Institutionen auf. Nach Militärputschen in Mali und Burkina Faso war der Niger das letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde.

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Die Bundeswehr betreibt einen Lufttransportstützpunkt in Niamey, der das zentrale Drehkreuz für die Bundeswehr in Westafrika und wichtig für den laufenden Abzug aus dem benachbarten Mali ist. Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte die Lage für die deutschen Soldatinnen und Soldaten in Niamey als "ruhig" bezeichnet. Der SPD-Politiker betonte, sein Ministerium habe in enger Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt die Situation im Blick: "Die Priorität Nummer eins ist die der Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten."

Der Konflikt im Niger könnte weiter eskalieren. Die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS hatte den Putschisten ein Ultimatum gestellt. Sollte der festgesetzte Präsident Bazoum nicht bis Sonntag wieder eingesetzt werden, werde ECOWAS Maßnahmen ergreifen, die Sanktionen und auch Gewalt umfassen könnten, hieß es.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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