Frankreich hilft Bundesrepublik 40 Deutsche aus Niger ausgeflogen
02.08.2023, 13:01 Uhr
An Bord französischer Maschinen befinden sich auch einige deutsche Staatsbürger.
(Foto: dpa)
Ein guter Teil der deutschen Zivilisten im Niger hat das Land bereits verlassen. Laut Außenministerin Baerbock sind 40 Menschen mit französischer Hilfe bereits ausgeflogen worden. Das Angebot gilt aber nicht für alle Deutschen vor Ort, wie Verteidigungsminister Pistorius erklärt.
Mit den Evakuierungsflügen Frankreichs konnten bisher mehr als 40 Deutsche das westafrikanische Land Niger nach dem Militärputsch verlassen. "Heute wird es noch weitere Flüge geben. Ich danke meiner französischen Amtskollegin Catherine Colonna dafür von ganzem Herzen", teilte Außenministerin Annalena Baerbock mit.
Die unkomplizierte und pragmatische Zusammenarbeit in Krisenzeiten zeige, was Europa in der Außen- und Sicherheitspolitik leisten könne, wenn zusammengearbeitet werde. "Mit ebendieser Geschlossenheit und Entschlossenheit unterstützen wir als Europäische Union auch die internationalen Bemühungen zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in Niger", so Baerbock.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius betonte: "Die Zivilisten, die wollen, werden in Sicherheit gebracht." Eine eigene derartige Aktion Deutschlands sei aufgrund des französischen Engagements nicht nötig. Das Auswärtige Amt registriere alle Deutschen, die aus dem Land wollten, betonte Pistorius. Nach Angaben eines Außenamtssprechers vom Montag befand sich in dem Land zu diesem Zeitpunkt "eine hohe zweistellige Zahl an deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern", die nicht für die Bundeswehr oder die Botschaft tätig sind.
Bundeswehrsoldaten bleiben im Niger
Die im Niger stationierten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sollen dagegen nicht außer Landes gebracht werden. Nach Angaben des dortigen deutschen Kommandeurs gebe es "keine Bedrohung der Sicherheit" des Kontingents, sagte Pistorius. "Auch die Versorgung ist gesichert." Deutschland warte deshalb wie andere Nationen ab, wie sich die Lage weiter entwickele.
Die Bundeswehr unterhält in der nigrischen Hauptstadt Niamey einen wichtigen Lufttransportstützpunkt, der auch für den begonnenen Abzug aus dem Nachbarland Mali wichtig ist. Vor Ort sind rund hundert Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr.
"Sie stehen im engen Kontakt mit den nigrischen Streitkräften", sagte Pistorius zur Lage nach der Machtübernahme durch das Militär in dem westafrikanischen Land. "Sie fahren in Begleitung der nigrischen Streitkräfte auch raus."
Quelle: ntv.de, als/AFP/dpa