Gewehre, Schutzwesten und mehr Chinesische Firmen liefern wohl Waffen an Russland
17.03.2023, 00:49 Uhr
Am Montag besucht Chinas Präsident Xi seinen russischen Kollegen Putin in Moskau (Bild von einem Treffen Anfang Februar 2022 in Peking).
(Foto: dpa)
In den vergangenen Wochen warnt die US-Regierung davor, dass Peking Waffen an Moskau liefern könnte. Einem Bericht zufolge sollen chinesische Firmen über Umwege bereits Sturmgewehre und Ausrüstung nach Russland geliefert haben. Ob die Güter im Krieg gegen die Ukraine zum Einsatz kommen, ist allerdings unklar.
Chinesische Unternehmen haben in den vergangenen Monaten laut einem Medienbericht 1000 Sturmgewehre und andere Ausrüstung an russische Unternehmen geliefert. Wie "Politico" unter Berufung auf Handels- und Zolldaten berichtet, erfolgten die Lieferungen zwischen Juni und Dezember 2022.
So habe der staatliche Rüstungslieferant Norinco die Gewehre im vergangenen Juni an das russische Unternehmen Tekhkrim geliefert, welches auch mit dem russischen Militär Geschäfte macht. Bei den Gewehren handele es sich um das Modell CQ-A, eine Kopie des M-16 aus US-Produktion, welche auch bei paramilitärischen Einheiten der chinesischen Polizei zum Einsatz kommen. Dem US-Magazin zufolge wurden die Waffen als "zivile Jagdgewehre" gekennzeichnet.
Laut den Zoll- und Handelsdaten erhielten russische Unternehmen Ende 2022 auch zwölf Lieferungen mit Drohnenteilen von chinesischen Unternehmen und über zwölf Tonnen an Schutzwesten, die über die Türkei geleitet wurden. Unter anderem soll die Firma Da-Jiang Innovations Science & Technology Co. Ltd. (DJI) Batterien und Kameras für Drohnen über die Vereinigten Arabischen Emirate an ein russisches Unternehmen geliefert haben. DJI steht laut "Politico" auf der Sanktionsliste der USA, weil das Unternehmen in die Überwachung der Minderheit der Uiguren involviert sein soll.
Es sei unklar, ob Russland die aus China gelieferten Waren im Krieg gegen die Ukraine einsetze. Die Lieferung von Dual-Use-Gütern, also Produkte, die für militärische und zivile Zwecke genutzt werden können, könnte für Peking eine Möglichkeit sein, die Unterstützung für Moskau stillschweigend zu erhöhen, ohne Repressalien des Westens zu fürchten, schreibt das Blatt. Die US-Regierung hatte in den vergangenen Wochen mehrfach davor gewarnt, dass China Waffen an Russland liefern könnte.
DJI wies den Bericht zurück. Eine Sprecherin des Unternehmens in Europa sagte ntv.de, "dass wir alle Lieferungen nach Russland und die Ukraine seit April 2022 eingestellt haben". Das Unternehmen habe sein Vertriebsnetz "in den beiden Ländern und anderen Regionen darüber informiert, dass der Verkauf von Produkten oder Ersatzteilen an Kunden in die beiden Länder eingestellt werden muss, unabhängig von der beabsichtigten Endverwendung".
Quelle: ntv.de, jpe