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Machtkampf in Florida DeSantis und Disney gehen in die nächste Runde

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Disney hatte ein Gesetz kritisiert, das die Behandlung von Themen der Sexualität und Geschlechtsidentität einschränkt.

Disney hatte ein Gesetz kritisiert, das die Behandlung von Themen der Sexualität und Geschlechtsidentität einschränkt.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Der seit Monaten andauernde Machtkampf zwischen DeSantis und Disney erreicht neue Dimensionen: Der Gouverneur von Florida unterzeichnet ein Gesetz, um die Baupläne des Unterhaltungskonzerns überwachen zu dürfen. Alles nur, weil sie eine andere Vorstellung von Sexualität und Geschlecht haben.

Floridas Gouverneur Ron DeSantis lässt im Machtkampf mit dem Unterhaltungskonzern Disney die Muskeln spielen. Der konservative Politiker unterzeichnete ein Gesetz, das einem Kontrollgremium weitreichende Befugnisse bei den Expansionsplänen des Themenparks Walt Disney World einräumt. Die von DeSantis frisch besetzte Tourismus-Aufsicht kann nun Vereinbarungen über Baupläne aufkündigen, die ein von Disney kontrolliertes Vorgänger-Gremium mit dem Konzern getroffen hat.

Als Hintergrund gilt eine seit Monaten ausgefochtene Fehde zwischen DeSantis und Disney über den Unterricht an den Schulen im US-Bundesstaat Florida. Der Konzern hatte ein neues Gesetz kritisiert, das die Behandlung von Themen der Sexualität und Geschlechtsidentität einschränkt. Damit zog Disney den Zorn des Republikaners DeSantis auf sich, der als potenzieller Rivale von Ex-Präsident Donald Trump bei der Nominierung für die Präsidentenwahl 2024 gilt.

Disney sei "woke"

Bei öffentlichen Auftritten hat DeSantis Disney wiederholt abfällig als "woke" bezeichnet. Das Wort steht ursprünglich für politisch "wach" und engagiert gegen Diskriminierung, wird in konservativen Kreisen aber oft als Schimpfwort benutzt. DeSantis bezeichnete Disney in diesem Zusammenhang als liberal. "Wir haben in diesem Staat eine grundlegende Meinungsverschiedenheit darüber, was wir für Kinder für angemessen halten, und was die Leute in Burbank, Kalifornien, für angemessen halten", sagte DeSantis. Disney hat seinen Sitz in Burbank.

Das Gesetz verteidigte DeSantis als notwendig, um Disney in die Schranken zu weisen. Disney habe die Arroganz gezeigt, Gesetze des Staates Florida zu umgehen. Disney ist mit rund 75.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Florida und genießt dort Steuer-Sonderrechte. Das nun mit mehr Macht ausgestattete Gremium ist dafür zuständig, die Entwicklung von mehr als 10.000 Hektar Land rund um Disney World zu überwachen.

Im April erklärte die Tourismus-Aufsicht, dass Pläne von Disney für eine mögliche Expansion des Themenparks nicht mit dem Recht des Bundesstaats vereinbar und damit nichtig seien. Noch am selben Tag zog Disney vor Gericht und beschuldigte DeSantis, seine Regierungsmacht illegal einzusetzen und das Unternehmen dafür abzustrafen, dass es von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht habe.

Quelle: ntv.de, cls/rts

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