Politik

Vorwurf, Blutbad anzustreben Erdogan kritisiert Angriffe auf Huthi scharf

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Nach zahlreichen Angriffen auf Schiffe durch die Huthi greifen die USA und Verbündete Stellungen der Gruppe im Jemen an. Scharfe Kritik daran kommt aus der Türkei. Präsident Erdogan wirft dem Westen vor, ein Blutbad im Roten Meer anzustreben.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Militärschlag der USA und ihrer Verbündeten gegen die Huthi im Jemen als "unverhältnismäßige Gewaltanwendung" kritisiert. Die USA und Großbritannien seien bestrebt, "das Rote Meer in ein regelrechtes Blutbad zu verwandeln", sagte Erdogan in Istanbul. Man höre jedoch von "verschiedensten Seiten, dass die Huthi erfolgreich reagieren".

Zuvor hatte auch Russland die Angriffe verurteilt. Sie seien eine völlige Missachtung internationalen Rechts, schrieb die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, auf Telegram. Die angelsächsischen Länder ließen die Lage in der Region eskalieren, "um ihrer zerstörerischen Ziele willen".

Ähnlich äußerte sich der Iran: Der Angriff sei eine klare Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität des Jemen und ein Verstoß gegen das Völkerrecht, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur IRNA Außenamtssprecher Nasser Kanaani. "Diese willkürlichen Angriffe werden zu keinem Ergebnis führen, außer die Unsicherheit und Instabilität in der Region zu schüren."

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Die USA und Großbritannien hatten die Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi in der Nacht auf Freitag angegriffen. Der Militärschlag sei eine Reaktion auf Angriffe der Huthi auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer, teilte US-Präsident Joe Biden in einer Stellungnahme mit. Ziel sei es gewesen, die Huthi zu schwächen, nicht aber, die Situation zu eskalieren, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter in Washington.

Seit Ausbruch des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greifen die Huthi immer wieder Schiffe mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route. Die Huthi greifen Israel auch immer wieder direkt mit Drohnen und Raketen an. Eine Reaktion der USA, Großbritanniens und von Verbündeten hatte sich zuletzt immer stärker angedeutet.

Die Huthi erklärten nach den Angriffen in der Nacht amerikanisch-britische Interessen zu legitimen Zielen. Das berichtete die von den Huthi geführte Nachrichtenagentur SABA unter Berufung auf eine Erklärung des obersten politischen Rates der Gruppe. "Die Amerikaner und Briten sollten nicht glauben, dass sie der Strafe unserer tapferen Streitkräfte entgehen können", hieß es.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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