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Einschüchterung einer Zeugin? Ermittlungen gegen Netanjahus Frau

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Sara Netanjahu wird vorgeworfen, die Einschüchterung einer Belastungszeugin gegen ihren Mann angeordnet zu haben.

Sara Netanjahu wird vorgeworfen, die Einschüchterung einer Belastungszeugin gegen ihren Mann angeordnet zu haben.

(Foto: Getty Images)

Netanjahu ist der erste amtierende Ministerpräsident Israels, der als strafrechtlich Angeklagter in den Zeugenstand tritt. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen seine Frau Sara. Sie soll versucht haben, die Korruptionsermittlungen gegen ihren Mann zu beeinflussen.

Die israelische Generalstaatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen die Frau von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wegen mutmaßlicher Belästigung von politischen Gegnern und einer Zeugin im Korruptionsprozess ihres Mannes angeordnet. Die Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara teilte am Abend mit, die Ermittlungen würden sich auf Erkenntnisse eines Berichts der Investigativsendung "Uvda" über Sara Netanjahu konzentrieren. Die Sendung hatte WhatsApp-Nachrichten enthüllt, in denen die Ehefrau von Netanjahu anscheinend die Organisation von Protesten gegen politische Widersacher und die Einschüchterung einer wichtigen Zeugin im Prozess anordnet.

In der Bekanntgabe wurde Sara Netanjahu nicht namentlich genannt. Die Netanjahus hatten bereits in der Vergangenheit juristischen Ärger. Ministerpräsident Netanjahu wird im Korruptionsprozess Untreue, Bestechlichkeit und Betrug vorgeworfen. Er bestreitet die Vorwürfe. Er wirft Staatsanwälten, Polizei und Medien vor, eine Hexenjagd gegen ihn zu betreiben. Bei seiner Aussage vor Gericht am 18. Dezember nannte er die Vorwürfe "idiotisch". Netanjahu ist der erste amtierende Ministerpräsident Israels, der als strafrechtlich Angeklagter in den Zeugenstand tritt.

In einem Video, das am Donnerstag veröffentlicht wurde, hatte Netanjahu gesagt, der "Uvda"-Bericht enthalte Lügen. Der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, teilte mit, die Bekanntgabe der Generalstaatsanwältin Baharav-Miara sei ein weiterer Grund, weshalb diese entlassen werden sollte. "Jemand, der auf politische Weise Regierungsminister und deren Familien verfolgt, kann nicht weiterhin als Generalstaatsanwältin dienen", ließ er wissen. Justizminister Jariv Levin, ein weiterer Kritiker von Baharav-Miara, warf ihr vor, sie beschäftige sich im Fall Sara Netanjahu mit "Fernsehklatsch".

Quelle: ntv.de, mau/AP

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