Als Impfweltmeister zeigt Israel der Welt, wie der Weg aus der Corona-Pandemie aussehen kann. Die ehrgeizige Immunisierungsmaßnahme will Premier Netanjahu auch im anstehenden Wahlkampf für sich nutzen. Von Tal Leder, Tel Aviv
Während der verstolperte Impf-Start in Deutschland für Ärger sorgt, melden andere Länder große Fortschritte. In Israel haben bereits 1,3 Millionen Menschen einen Impfstoff erhalten. Jeder zweite Alte ist schon geimpft. Der Impf-Weltmeister entlarvt zugleich, was in Deutschland falsch läuft. Von Wolfram Weimer
Ein letzter Kompromissversuch scheitert - und erneut sollen die Israelis eine neue Regierung wählen, das vierte Mal in zwei Jahren. Die Gegner von Ministerpräsident Netanjahu vermuten taktisches Kalkül.
Von Anfang an steht das Bündnis von Israels Premier Benjamin Netanjahu und Benny Gantz auf wackligen Füßen - nun ist es womöglich bald Geschichte. In einer ersten Abstimmung votiert die Knesset dafür, sich aufzulösen. Doch Neuwahlen kann mitten in der Corona-Krise niemand gebrauchen.
Das an der Einheitsregierung in Israel beteiligte Bündnis Blau-Weiß von Verteidigungsminister Benny Gantz will für einen Antrag der Opposition zur Parlamentsauflösung stimmen. Der Schritt könnte die vierte Parlamentswahl in zwei Jahren zur Folge haben. Die Abstimmung ist jedoch nur eine erste Etappe.
Benjamin Netanjahu reist Medienberichten zufolge nach Saudi-Arabien und trifft sich dort heimlich mit Kronprinz Mohammed bin Salman. Das Treffen ist politisch höchst brisant: Noch nie zuvor hat ein israelischer Regierungschef das verfeindete Land besucht.
Auf seiner Israel-Reise besucht Pompeo als erster US-Außenminister eine der israelischen Siedlungen im Westjordanland. Dort verkündet er, dass Produkte aus Israel künftig zu kennzeichnen seien. Der globalen Israel-Boykott-Kampagne BSD sagt Pompeo zur Freude von Israels Premier den Kampf an.
Israels Staatschef Netanjahu gilt als einer der wichtigsten internationalen Verbündeten von US-Präsident Trump. Das gute Verhältnis der Länder soll nach der Wahl nicht leiden - so verspricht es der gewählte Präsident Biden in einem ersten Telefonat. Er verspricht eine enge Zusammenarbeit.
Seit dem Sturz des autokratischen Präsidenten Al-Baschir bemüht sich der Sudan um bessere Beziehungen mit der internationalen Gemeinschaft. Für den afrikanischen Staat geht es ums wirtschaftliche Überleben. Deswegen geht Khartum auf Israel zu - und besänftigt damit vor allem die USA.
"Kein zweiter Lockdown" ist erklärtes Ziel der deutschen Politik. Israel dagegen steckt gerade mitten drin im Lockdown Nr. 2, von Netanjahu so gewollt. Warum das viele wütend macht, erklärt Steffen Hagemann von der Heinrich-Böll-Stiftung Tel Aviv im Interview mit ntv.de.
Seit Monaten gehen in Israel Menschen auf die Straße, um gegen Regierungschef Netanjahu zu protestieren. Trotz umstrittenen Einschränkungen für Demonstrationen kommen erneut im ganzen Land Regierungsgegner zusammen, um ihren Unmut zu zeigen. Es kommt zu zahlreichen Festnahmen.
Dem Gesundheitssystem in Israel droht die Überlastung. Die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu greift zu härteren Maßnahmen. Doch das Vertrauen der Bevölkerung in ihren Kurs sinkt.
Wegen stark steigender Infektionszahlen legt Israel das öffentliche Leben erneut still. Dass es überhaupt so weit kommen musste, kreiden viele der Corona-Politik der Regierung an. Die Einschränkungen beginnen nun genau vor den wichtigsten jüdischen Feiertagen.
Die Pandemie zwingt Israel neue Belastungen auf: Zum zweiten Mal binnen eines halben Jahres müssen die rund neun Millionen Einwohner des Landes mit massiven Einschränkungen leben. Premier Netanjahu erzürnt nicht nur orthodoxe Juden. Von Martin Morcinek
Der erste kommerzielle Flug von Tel Aviv nach Abu Dhabi hat Symbolkraft: Saudi-Arabien weicht seine harte Haltung gegenüber Israel auf. Zwei Tage später geht das Königreich einen Schritt weiter - und gewährt Überflugsrechte für alle Flüge von und nach den Emiraten. Für Israel ein "gewaltiger Durchbruch".
Zorn und Entsetzen flammen in Israel auf. 30 junge Männer haben offenbar ein 16-jähriges Mädchen in einem Hotel sexuell missbraucht. Ministerpräsident Netanjahu verurteilt die Tat als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.