Drei russische Offiziere tot? Explosion in russischem Hauptquartier in Melitopol
12.11.2023, 17:37 Uhr Artikel anhören
Im besetzten Melitopol sind russische Flaggen sehr prominent verteilt.
(Foto: REUTERS)
Im von Russland besetzten Melitopol haben laut Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes Widerstandskämpfer ein russisches Hauptquartier angegriffen. Dabei soll sich die Explosion genau in dem Moment ereignet haben, als sich Vertreter des russischen Geheimdienstes FSB und der Nationalgarde getroffen haben.
Durch eine von der "Widerstandsbewegung" in der von Russland besetzten Südukraine ausgelösten Explosion sind nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes mindestens drei russische Offiziere getötet worden. Die Explosion habe sich am Vortag im "Hauptquartier der Besatzung" in Melitopol ereignet und sei das Ergebnis einer Aktion der "örtlichen Widerstandsbewegung", teilte der Militärgeheimdienst bei Telegram mit.
Dabei habe es sich um die Räumlichkeiten des von den Russen eroberten "Neuen Postamts" gehandelt, wo gerade ein Treffen der Besatzer stattfand, heißt es weiter. Zugegen waren den Angaben zufolge Mitglieder des russischen Geheimdienstes FSB und der russischen Nationalgarde.
Laut dem Bericht des ukrainischen Verteidigungsgeheimdienstes blockierten die Russen eine Stunde vor dem Treffen den Verkehr zwischen dem Unternehmen Melitopol Auto-Hydroaggregat (AGAT) und dem ehemaligen Kältetechnikwerk. Beide Industrieanlagen hätten die russischen Besatzer mittlerweile zu einer Militärbasis umfunktioniert. Durch die Explosion sei es in der Nähe des Hauptquartiers ein Auto verbrannt. Der Geheimdienst prüfe derzeit, ob es weitere Tote durch die Explosion gegeben habe. Russland hat den Angriff der ukrainischen Widerstandskämpfer bisher nicht bestätigt.
Exil-Bürgermeister bestätigt laute Explosion
Der im Exil lebende Bürgermeister von Melitopol, Iwan Fjodorow, hatte berichtet, seine Quellen hätten ihn über eine laute Explosion in der besetzten Stadt am 11. November gegen 19 Uhr informiert.
Der Bericht über die Explosion kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die ukrainischen Streitkräfte eine Gegenoffensive im südlichen Oblast Saporischschja und auf zwei Achsen des östlichen Oblast Donezk fortsetzen. Während die im Juni gestartete Offensive nur langsam vorankam, hat die Ukraine aktiv militärische Ziele tief in den von Russland besetzten Gebieten angegriffen.
Die besetzte ukrainische Stadt Melitopol hat für die russische Armee eine wichtige logistische Bedeutung. Von dort aus sichern die Russen ihre südlichen Verteidigungslinien. Dazu dient Melitopol den Besatzern als Verwaltungshauptstadt für das nicht vollständig eroberte Gebiet Saporischschja.
Quelle: ntv.de, ysc/AFP