Politik

Eintrittsalter flexibilisieren FDP-Vize Vogel warnt vor unhaltbaren Renten-Versprechen

Will das Renteneintrittsalter flexibler gestalten: FDP-Parteivize Johannes Vogel.

Will das Renteneintrittsalter flexibler gestalten: FDP-Parteivize Johannes Vogel.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Ampelparteien feilen weiter an ihrem Rentenkonzept. FDP-Mann Vogel mahnt, dabei nichts zu versprechen, was nicht langfristig gehalten werden kann. Er plädiert für einen flexibleren Eintritt in die Rente und fordert, die geplante Aktienrente "mutig auszugestalten".

In der Vorbereitung der Ampel-Koalition für ein neues Rentenpaket fordert die FDP langfristig finanzierbare Regelungen für das Rentenniveau. Parteivize Johannes Vogel wandte sich in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gegen neue Rentenversprechen, die womöglich bald wegen Unfinanzierbarkeit zurückgenommen werden müssten. "In der Rentenformel müssen alle Parameter nachweislich auch langfristig finanzierbar sein", betonte er.

Im Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP vereinbart, das Mindestrentenniveau dauerhaft auf dem derzeitigen Stand von 48 Prozent zu sichern. Vogel stellte sich nicht gegen diese Stabilisierung. Er forderte aber zusätzliche Schritte, um die Finanzierbarkeit zu gewährleisten. "Wir sollten dafür zudem auch beim Renteneintrittsalter weiter gehen als der reine Prüfauftrag im Koalitionsvertrag und dieses genau wie in Schweden flexibilisieren - dort arbeiten die Menschen so im Schnitt am längsten", sagte Vogel der Zeitung.

Zugleich mahnte er eine "mutige Ausgestaltung" der geplanten Aktienrente an. Diese soll nach den Plänen der "Ampel" zusammen mit den Regelungen zur langfristigen Stabilisierung des Rentenniveaus auf den Weg gebracht werden. Bei der von der FDP forcierten Aktienrente geht es um den Aufbau eines Kapitalstocks, der mit seinen Erträgen in Zukunft die Finanzierung der Rente erleichtern soll.

Ampel will zehn Milliarden in Aktienfonds zahlen

Im Koalitionsvertrag hatten die Ampel-Parteien vereinbart, in einem ersten Schritt zehn Milliarden an die gesetzliche Rentenversicherung als Kapitalstock für den Fonds zu zahlen. Das Geld soll von "einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle professionell verwaltet werden", die es "global anlegen" soll. Der Einstieg in die teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung wird allerdings unter anderem von Sozialverbänden kritisch gesehen.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hatte im vergangenen Frühjahr angekündigt, die Koalitionsvorhaben zur Stabilisierung des Rentenniveaus und zum Aufbau eines Kapitalstocks umzusetzen. Dies war eigentlich schon bis zum Jahresende 2022 geplant gewesen.

Das Rentenniveau zeigt die Relation zwischen der Höhe einer Rente und dem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitnehmers beziehungsweise einer Arbeitnehmerin. Bei der Höhe der Rente werden 45 Jahre Beitragszahlung auf Basis eines durchschnittlichen Einkommens zugrunde gelegt.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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