Politik

Moskaus Aggression unterschätzt Französischer Geheimdienstchef gefeuert

Seine Geheimdienste unterschätzen wohl die Lage: Frankreichs Präsident Emanuel Macron (l.) mit Russlands Präsident Wladimir Putin.

Seine Geheimdienste unterschätzen wohl die Lage: Frankreichs Präsident Emanuel Macron (l.) mit Russlands Präsident Wladimir Putin.

(Foto: picture alliance / abaca)

US-Geheimdienste warnen vor einem Angriff Russlands auf die Ukraine, bevor Putin dies tatsächlich befiehlt. Der französische Geheimdienst beschwichtigt dagegen lange. Der Chef muss jetzt die Konsequenzen tragen und seinen Posten räumen.

Wegen der Fehleinschätzung der russischen Invasionspläne muss der französische Geheimdienstchef Eric Vidaud nach Angaben aus Militärkreisen seinen Posten verlassen. Vidaud sei wegen mangelhafter Lageberichte und fehlender Sachkompetenz in die Kritik geraten, bestätigten Militärkreise einen Bericht der Website L'Opinion. Seine Absetzung habe aber auch interne organisatorische Gründe, hieß es.

Kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs hatte Generalstabschef Thierry Burkhard eingestanden, dass die US-Geheimdienste den französischen überlegen gewesen seien. "Die Amerikaner sagten, dass die Russen angreifen würden, und sie hatten Recht", sagte er der Zeitung "Le Monde".

"Unsere Dienste waren überzeugt, dass die Eroberung der Ukraine enorme Kosten verursachen würde, und dass die Russen andere Optionen hätten", fügte er hinzu. Vidaud hatte den Posten seit vergangenem Sommer inne. Er war zuvor Chef des Oberkommandos für Sondereinsätze gewesen.

Quelle: ntv.de, jhe/AFP

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