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Israels Armee findet Leiche Geiselfamilien zeigen blutige Entführung nach Gaza

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Hersh Goldberg-Polin besuchte am 7. Oktober das Nova-Musikfestival, als die Hamas-Terroristen ihn auf einen Pickup zerrten.

Hersh Goldberg-Polin besuchte am 7. Oktober das Nova-Musikfestival, als die Hamas-Terroristen ihn auf einen Pickup zerrten.

(Foto: via REUTERS)

Am Tag des Hamas-Überfalls werden Hersh Goldberg-Polin, Or Levy und Elija Cohen in den Gazastreifen verschleppt. Das Forum der Geiselfamilien veröffentlicht ein Video, das Szenen äußerster Brutalität zeigt. Ein israelischer Soldat, der am 7. Oktober verschwand, ist tot.

Israel hat den Tod einer weiteren Hamas-Geisel gemeldet. Der Soldat Mohammed Alatrasch sei bei dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober getötet und anschließend in den Gazastreifen verschleppt worden, teilte das Forum der Geiselfamilien mit. Die Armee bestätigte den Tod des 39-Jährigen, der 13 Kinder von zwei Frauen hinterlässt. Die Zahl der nach israelischen Angaben bei dem brutalen Überfall islamistischer Kämpfer auf Israel am 7. Oktober getöteten Menschen erhöhte sich mit dem bestätigten Tod des israelischen Soldaten auf 1195.

Das Forum der Geiselfamilien veröffentlichte außerdem ein Video, das die mutmaßliche Gefangennahme von drei weiteren Geiseln am Tag des Überfalls der Hamas zeigt. Zu sehen sind Hersh Goldberg-Polin, Or Levy und Elija Cohen, die von bewaffneten Kämpfern ergriffen, auf einen Pick-up geladen und in den Gazastreifen gefahren werden. Goldberg-Polin ist auf den Aufnahmen blutüberströmt, nachdem ihm ein Teil des linken Arms abgesprengt wurde.

"Das schockierende Entführungsvideo von Hersh, Or und Elija bricht uns allen das Herz und verdeutlicht erneut die Brutalität des Feindes, den zu vernichten wir uns geschworen haben", erklärte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach der Veröffentlichung des Materials. "Wir werden den Krieg nicht beenden, bevor wir nicht alle unsere Angehörigen nach Hause zurückgebracht haben."

"In einer unterirdischen Hölle"

Der 24-jährige Hersh Goldberg-Polin war im April in einem Propagandavideo der Hamas aufgetreten. Die aus Israel entführten Menschen befänden sich in einer "unterirdischen Hölle" ohne Nahrung, Wasser und medizinische Behandlung, sagte der Entführte in dem vom militärischen Arm der Terrororganisation, den sogenannten Kassam-Brigaden, veröffentlichten Video. Er forderte die israelische Regierung darin auf, die Geiseln nach Hause zu bringen. Der junge Mann gehörte zu den Besuchern des Nova-Musikfestivals.

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant betonte bei einem Besuch in den USA, seine Regierung setzte weiterhin alles daran, die Hamas-Geiseln "ohne Ausnahme zurück zu ihren Familien und nach Hause zu bringen". Gallant traf sich in Washington mit dem Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, Bill Burns, dem wichtigsten US-Vermittler bei den Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln. Außerdem führte der israelische Verteidigungsminister Gespräche mit seinem US-Kollegen Antony Blinken.

Bidens Plan für Waffenstillstand bislang ohne Erfolg

US-Präsident Joe Biden hatte Ende Mai einen mehrstufigen Plan für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln vorgestellt. Die USA bemühen sich seit Monaten zusammen mit Katar und Ägypten als Vermittler um eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, bislang jedoch ohne Erfolg.

Mehr als 250 Menschen wurden von der Hamas als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt, darunter Frauen und Kinder. Einige von ihnen wurden inzwischen freigelassen, andere befreit. 116 Geiseln befinden sich nach Angaben Israels noch immer in der Gewalt der radikalislamischen Hamas und weiterer Palästinensergruppen. 42 von ihnen sind vermutlich tot, unter ihnen neun Soldaten.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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