Göring-Eckardt im "Frühstart" "Geld für Geflüchtete wird da sein"
21.03.2022, 10:38 Uhr
Die Integration der Flüchtlinge aus der Ukraine wird zur Herausforderung für Deutschland. Die Grüne Katrin Göring-Eckardt sagt: Das Geld für die Unterbringung und Integration der Menschen wird und muss auch da sein.
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt geht von einer baldigen Einigung aus, was die Finanzierung für die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen aus der Ukraine betrifft. Hier gebe es in Deutschland ein "kompliziertes Konstrukt", da sich Kommunen, Länder und der Bund verschiedene Zuständigkeiten teilten, sagte die Grünen-Politikerin im "Frühstart" von ntv. Darüber müsse man sich einigen. Aber: "Dass das Geld am Ende da sein wird und da sein muss, das ist klar."
Göring-Eckardt sprach sich zudem für eine schnelle Integration der Menschen in den deutschen Arbeitsmarkt aus: "Ich würde mir sehr wünschen, dass Ukrainerinnen, die hier herkommen und eine pädagogische Ausbildung haben, sofort da eingesetzt werden." Die Grünen-Politikerin sagte, dass sie davon ausgehe, dass die Organisation dieses Mal besser laufe als 2015: "Ich bin ziemlich sicher, dass wir das schaffen. Die Bereitschaft ist da und ich glaube, auch die Voraussetzungen sind sehr gut dafür."
Allerdings brauche es schnell "gemeinsame Strukturen und Regelungen", da sonst einzelne Menschen überfordert wären. "Das können und sollten wir uns nicht leisten. Das können wir besser." Auch warnte Göring-Eckardt vor der Unterteilung in Flüchtlinge "erster und zweiter Klasse" in Deutschland.
"Müssen ernst nehmen, was Putin sagt"
Mit Blick auf den weiteren Verlauf des Krieges von Russland gegen die Ukraine, sagte Göring-Eckardt, dass man Putins Großmachtfantasien ernst nehmen müsse. "Der Wunsch in Richtung einer alten Großmacht zurückzukehren ist natürlich selbstverständlich da." Dies treibe Putin an und darauf müsse Deutschland vorbereitet sein, so Göring-Eckardt.
Deutschland und Europa hätten sehr viel zu verteidigen, vor allem Demokratie und Freiheit. Weiter sagte die Grünen-Politikerin: "Als jemand, die in einer Diktatur aufgewachsen ist: Ich weiß, was es heißt, dass wir dafür sorgen müssen, dass wir uns nicht hineinbegeben in ein Verhandeln darüber, ob diese Werte noch ok sind, sondern in eine klare Abgrenzung und eine klare Gegenwehr."
Göring-Eckardt sagte auf die Frage, ob Deutschland noch mehr in den Krieg einschreiten müsse: "Wir schreiten ja ein. Wir liefern Waffen in ein Kriegsgebiet. Das hätten wir uns nie vorstellen können."
Quelle: ntv.de, psa