Reaktion auf al-Aruris Tod Hisbollah feuert Raketen auf Israel
06.01.2024, 10:17 Uhr Artikel anhören
Die Trauerfeier für al-Aruri und weitere Hamas-Mitglieder war von Racheschwüren begleitet.
(Foto: dpa)
Vier Tage nach der Tötung von Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri reagiert die Hisbollah auf den Angriff mit massivem Raketenbeschuss auf Israel. In einer Erklärung ist von einer ersten Reaktion die Rede.
Nach der Tötung von Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri im Libanon hat die pro-iranische Hisbollah nach eigenen Angaben mehr als 60 Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt abgefeuert. "Als Teil der ersten Reaktion auf das Verbrechen der Ermordung" von al-Aruri habe die Hisbollah "den Luftwaffenstützpunkt Meron mit 62 verschiedenen Raketentypen" beschossen, erklärte die mit der Hamas verbündete Miliz.
Das israelische Militär erklärte, es habe am Samstag rund 40 Raketenabschüsse vom libanesischen Territorium aus identifiziert. Israelische Streitkräfte hätten kurz darauf eine für einige Raketenstarts verantwortliche Zelle getroffen, erklärte die Armee. In Städten und Dörfern in Nordisrael ertönte Luftalarm, später auch in den von Israel besetzten Golan-Höhen.
Al-Aruri und sechs weitere Hamas-Mitglieder waren am Dienstag bei einem Israel zugeschriebenen Drohnenangriff auf ein Büro der Palästinenserorganisation in einem südlichen Vorort von Beirut getötet worden. Der Stellvertreter von Hamas-Chef Ismail Hanija und damit die Nummer zwei im Politbüro der militant-islamistischen Organisation galt als wichtiger Militärstratege der Hamas und als einer ihrer Anführer im Westjordanland. Israel macht ihn für die Planung zahlreicher Anschläge verantwortlich. Israel hat eine Beteiligung am gewaltsamen Tod al-Aruris weder bestätigt noch dementiert.
Die Hisbollah hatte sich mit der Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah warnte am Freitag vor Folgen für den Libanon, sollte seine Miliz nicht auf die Tötung al-Aruris reagieren. Angesichts eines derartigen Vorfalles könne die Hisbollah nicht schweigen.
Israel fordert für die Sicherheit seiner Bürger im Norden des Landes, dass sich die Hisbollah-Miliz von der Grenze zurückzieht und hat gedroht, dass es dafür auch militärische Mittel einsetzen könnte, falls diplomatische Bemühungen nicht zum Erfolg führen sollten.
Quelle: ntv.de, sba/AFP/rts