"Kostet enorme Summen" Holetschek für kostenpflichtige Corona-Tests
18.07.2021, 18:24 Uhr
Will Impfverweigerer nicht unterstützen: Gesundheitsminister Klaus Holetschek
(Foto: picture alliance/dpa)
Bayerns Gesundheitsminister Holetschek zeigt sich offen für kostenpflichtige Corona-Tests für Impfverweigerer. Auf Dauer könnten diese den Staat nämlich teuer zu stehen kommen, mahnt auch Ministerpräsident Söder. Bei den Freien Wählern kommt das nicht gut an.
Die Staatsregierung in Bayern erhöht den Druck auf Menschen, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen. Nachdem sich Ministerpräsident Markus Söder von der CSU offen für kostenpflichtige Corona-Tests zeigte, äußerte sich nun auch Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU wohlwollend zu der Idee. "Irgendwann wird der Punkt erreicht werden, wo man der Mehrheit der Menschen in diesem Land die Frage beantworten muss, warum die Solidargemeinschaft 15 Euro jeden Tag für einen Schnelltest bezahlt und verschenkt, damit Impfverweigerer weiter shoppen oder an öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen können", sagte Holetschek der "Bild am Sonntag".
Die Kosten sollten allerdings weiter für die übernommen werden, die bisher nicht geimpft werden können - zum Beispiel Kinder, Schwangere und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Holetschek ist derzeit Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz.
Söder hatte zuletzt gesagt: "Testen kostet enorme Summen". Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, ob die Corona-Tests kostenlos bleiben könnten, wenn alle Menschen ein Impfangebot bekommen hätten. In der Koalition mit den Freien Wählern kommt der Druck nicht gut an. "Wir dürfen nicht allen die Pistole auf die Brust setzen, die sich nicht impfen lassen wollen", sagte Parteichef und Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger dem "Tagesspiegel am Sonntag".
Quelle: ntv.de, can/dpa