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US-Experten sehen sinkende Moral ISW: Kiews Angriffe hinter der Front zermürben Kreml-Truppen

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Russische Soldaten bei einer Militärübung in der Ukraine.

Russische Soldaten bei einer Militärübung in der Ukraine.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Mit Drohnen und Raketen attackiert die Ukraine Gebiete hinter der Front. Nach Ansicht des Institute for the Study of War zermürben die Angriffe Moskaus Truppen zunehmend. Auch unter russischen Kriegsbloggern steige die Unzufriedenheit, heißt es.

Ukrainische Angriffe auf rückwärtige Gebiete der Front verschlechtern nach Ansicht der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) zunehmend die Moral der russischen Truppen. Die ständigen Attacken bedrohen die Verteidigungsfähigkeit von Moskaus Verbänden in vielen wichtigen Bereichen der Front, schreibt das ISW in ihrem aktuellen Lagebericht.

Insbesondere im Süden der Ukraine leiden russische Einheiten laut den US-Experten unter einer schlechten Moral. Der sinkende Kampfeswille könnte sich beschleunigen, wenn eine unter Druck stehende Einheit zusammenbreche. Dadurch entstehe das Risiko einer Panik, die schnell auch auf andere russische Verbände überspringen könnte.

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Bereits in früheren Berichten wies das ISW darauf hin, dass Russland es nicht schaffe, erschöpfte Einheiten aus der Front zu rotieren, was auf einen Mangel an Reserven hindeute. Sollte die Moral der Truppen weiter sinken, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die Stabilität der russischen Front haben, was die ukrainischen Streitkräfte ausnutzen könnten, stellt das Institut fest. Für Moskau sei deshalb die Aufrechterhaltung der Moral seiner Fronteinheiten unerlässlich.

Laut dem ISW sorgen die Angriffe im Hinterland auch in der russischen Kriegsbloggerszene für Unzufriedenheit und Kritik an der Militärführung. "Einige russische Militärblogger äußerten sich verärgert über die jüngsten ukrainischen Angriffe auf die Brücke über die Meerenge von Kertsch und forderten die russischen Streitkräfte auf, die Familien, Häuser und andere Besitztümer ukrainischer Entscheidungsträger ins Visier zu nehmen, um weitere ukrainische Angriffe auf rückwärtige Gebiete zu verhindern", so das ISW.

Quelle: ntv.de, jpe

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