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Palästinenser starb in Gewahrsam Israel ermittelt nach Tötung gegen eigenen Soldaten

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Seit vielen Wochen läuft die Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen.

Seit vielen Wochen läuft die Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Israel wird immer wieder für den Umgang mit gefangenen Palästinensern kritisiert. Ein Fall könnte dabei besonders herausstechen. Ein Soldat wird verdächtigt, einen Mann in Gewahrsam erschossen zu haben. Gegen ihn wird nun ermittelt.

In Israel hat die Armee im Zusammenhang mit der Tötung eines festgenommenen Palästinensers im Gazastreifen Ermittlungen gegen einen ihrer Soldaten eingeleitet. Der Soldat werde verdächtigt, den Palästinenser erschossen zu haben, als sich dieser wegen Terrorismusverdachts in israelischem Gewahrsam befand, teilte die Armee in einer Erklärung mit.

Der Palästinenser war den Angaben zufolge als "mutmaßlicher Terrorist" in der Stadt Gaza gefangen genommen und befragt worden. Dann wurde er laut Armee unter "Aufsicht eines Soldaten" gestellt, der dann das Feuer auf den Mann eröffnet haben soll. Die Militärpolizei ermittelt demnach nun zu den Umständen, unter denen der Schuss abgegeben wurde.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen am 7. Oktober wurden Hunderte Palästinenser verhaftet. Die Palästinenserorganisation beschuldigt Israel, im Gazastreifen seither mindestens 137 Menschen unrechtmäßig "hingerichtet" zu haben und verlangt eine internationale Untersuchung dazu.

Israel weist UN-Vorwürfe zurück

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hatte Israel im Dezember dazu aufgerufen, wegen "möglicher Begehung eines Kriegsverbrechens" durch seine Soldaten zu ermitteln, nachdem es Berichte über die Tötung von mindestens "elf unbewaffneten palästinensischen Männern" in der Stadt Gaza gegeben habe. Israel wies die Vorwürfe als "Verleumdung" zurück und warf der UN Parteilichkeit vor. Bei einem Einsatz Mitte Dezember hatte die israelische Armee zudem versehentlich drei israelische Geiseln getötet.

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Die islamistische Hamas hatte Israel am 7. Oktober überfallen und in mehreren Orten beispiellose Gräueltaten vor allem an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1140 Menschen getötet und etwa 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Israel kündigte daraufhin die Vernichtung der Hamas an und greift seither massiv Ziele im Gazastreifen an. 129 Israelis sollen sich noch in der Gewalt der Islamisten im Gazastreifen befinden.

Seit Beginn des Krieges mit Israel wurden der im Gazastreifen regierenden Hamas zufolge mehr als 22.100 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet, die meisten Frauen und Kinder. Die Angaben können nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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