Politik

Fahrzeuge als Kamikaze-Waffen? Kreml schickt wohl Uralt-Transportpanzer an die Front

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Mehrere BTR-50 bei einer Militärparade in Moskau in den 70er-Jahren.

Mehrere BTR-50 bei einer Militärparade in Moskau in den 70er-Jahren.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Berichten zufolge verlegt Moskau völlig veraltete Transportpanzer aus der Sowjet-Zeit in die Ukraine. Ukrainische Militärbeobachter äußern die Vermutung, dass die Fahrzeuge als Kamikaze-Waffen eingesetzt werden könnten.

Das russische Militär schickt offenbar veraltete Transportpanzer des Typs BTR-50 in die Ukraine. Das zumindest meldete der prorussische Telegram-Kanal des Kriegsbloggers Kirill Fedorov am Donnerstag. Zwei auf Telegram veröffentlichte Fotos sollen die Verlegung ebensolcher Transportpanzer im Donbass zeigen. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

Der BTR-50 wurde auf Basis des leichten Amphibienpanzers T-76 entwickelt und 1954 bei den sowjetischen Streitkräften eingeführt. In den motorisierten Schützenregimentern der Roten Armee diente er dem Transport von bis zu 20 Soldaten und Ausrüstung. Es existieren sowohl unbewaffnete Modelle als auch Versionen mit einem schweren Maschinengewehr. Der BTR-50 wurde auch an verbündete Staaten geliefert, darunter an die DDR.

Als Nachteil erwies sich, dass die transportierten Infanteristen das Fahrzeug über eine Dachluke verlassen mussten, anstatt wie heute üblich über eine Heckklappe. Auch war der BTR-50 wegen seiner sehr schwachen Panzerung nicht für den Kampf gegen andere Panzer geeignet. Die Produktion wurde in den 70er Jahren eingestellt, als mit dem Schützenpanzer BMP-1 ein Nachfolger in den Startlöchern stand. Bis dahin rollten mehr als 6300 Exemplare vom Fließband. Im Jahr 2003 sollen sich noch etwa 1000 BTR-50 im Bestand der russischen Armee befunden haben.

Doch warum sollte Moskau gerade diese überholten Fahrzeuge an die Front verlegen? Ukrainische Militärblogger äußern die Vermutung, dass die BTR-50 als ferngesteuerte Kamikaze-Fahrzeuge dienen könnten, um befestigte Stellungen zu zerstören. Eine ähnliche Taktik wendeten Terroristen des Islamischen Staates bereits 2015 in Syrien an. Während der Kämpfe um die Stadt Deir ez-Zor schickten sie mit Sprengstoff beladene BTR-50 gegen Stellungen der Regierungstruppen.

Quelle: ntv.de, jpe

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen