Hoffen auf die Impfpflicht Lauterbach findet Amt "viel härter" als gedacht
04.04.2022, 08:41 Uhr
Termine, Termine: Karl Lauterbach ist ein viel beschäftigter Mann.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Karl Lauterbach ist ein viel beschäftigter Mann: Als Bundesgesundheitsminister arbeitet der SPD-Mann unter anderem an der Bekämpfung der Pandemie. Von den Anforderungen, die sein Job stellt, ist der Minister überrascht.
Vier Monate nach seiner Ernennung zum Bundesgesundheitsminister konstatiert Karl Lauterbach, dass die Regierungsarbeit noch fordernder ist als gedacht. "Die Aufgabe ist viel härter, als ich mir das vorgestellt hatte", sagte der SPD-Politiker. "Zeitlich, aber auch was die Komplexität der Anforderungen angeht. Ich arbeite von morgens früh bis spät in die Nacht hinein, und dennoch würde ich mir wünschen, dass der Tag mehr Stunden hat. Es ist eine Belastung, wie ich sie mir in dem Umfang nicht vorgestellt habe."
Seit seiner Vereidigung zum Minister im vergangenen Dezember lebt Lauterbach überwiegend in Berlin. In seine Heimatstadt Köln kommt er nur noch selten. Auch die Tischtennisspiele mit seinem Freund Günter Wallraff haben mittlerweile Seltenheitswert, wenngleich sie immer noch stattfinden.
Das aktuelle Großprojekt Lauterbachs ist die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht in Deutschland. Im Deutschlandfunk hatte Lauterbach am Wochenende gesagt: "Ich hoffe nach wie vor, dass das gelingt." Der Bundestag stimmt am Donnerstag dazu ab. Der Minister bezeichnete die Anträge einerseits für eine Impfpflicht für alle Erwachsenen und andererseits für alle ab 50 als gut und verwies auf weiter laufende Verhandlungen.
Ringen "bis zur letzten Stunde"
Sollte es einen Antrag geben, der das Beste aus beiden vereint, wäre das ein Erfolg. Es werde "bis zur letzten Stunde darum gerungen", sagte Lauterbach. "Ich glaube, wir werden am Donnerstag einen Antrag zur allgemeinen Impfpflicht durchbringen", zeigte sich Minister zuversichtlich.
Zur Debatte stehen eine Ablehnung der Impfpflicht, eine Impfpflicht ab 18 Jahren, eine ab 50 Jahren und das Unions-Konzept einer abgestuften Impfpflicht, die erst ab einer schwierigen Pandemie-Entwicklung gelten soll. SPD, Grüne und FDP haben ihren Abgeordneten freigestellt, für welchen Antrag sie stimmen wollen. Am Sonntag schrieb Lauterbach bei Twitter nach Beginn der Klausurtagung der SPD-Spitze "unter anderem wird an Kompromissen zur allgemeinen Impfpflicht mit den anderen demokratischen Parteien im Bundestag gearbeitet".
Quelle: ntv.de, ter/dpa