Schwerdtner im ntv Frühstart Linken-Chefin stellt Merz' Regierung verheerendes Zwischenzeugnis aus
12.08.2025, 12:25 Uhr Artikel anhören
Linken-Chefin Ines Schwerdtner stellt der schwarz-roten Bundesregierung nach 100 Tagen im Amt ein schlechtes Zeugnis aus: "mindestens ein Ungenügend". Kanzler Merz und seine Minister fallen also durch. Dafür nennt Schwerdtner viele Gründe - unter anderem "Geschenke für Reiche".
Eigentlich sollte alles besser werden. Im Mai hat Bundeskanzler Friedrich Merz in seiner ersten Regierungserklärung versprochen, dass die Menschen schon im Sommer spüren werden, wie sich die Stimmung im Land ins Positive dreht. Davon ist allerdings nichts zu sehen - gerade einmal 29 Prozent der Deutschen sind laut aktuellem RTL/ntv-Trendbarometer zufrieden mit der Arbeit von Merz. Fragt man Ines Schwerdtner, dann fällt ihre Bilanz der ersten 100 Tage verheerend aus. In Zeugnisnoten ausgedrückt: "Also mindestens ein Ungenügend", sagt sie im Frühstart von RTL und ntv. Bedeutet: eine glatte Sechs.
Schwerdtner erinnert an die verpatzte Kanzlerwahl im Mai: "Seit Tag eins startet diese Regierung mit einem Fiasko, wenn man so will". Von allen Vorhaben könne sie nur erkennen, dass die Unternehmenssteuern gesenkt wurden - sie nennt das "Geschenke für Reiche" und für die obersten ein Prozent. Was aber fehle, sei die Entlastung für die breite Mehrheit.
Zudem kritisiert die Linken-Chefin, dass "es keinen wirklichen Schutz gibt davor, dass die Mieten steigen, dass die Preise steigen". Und: "Die Stromsteuer wurde dann auch noch nicht für alle gesenkt, sondern nur für die Industrie." Aber auch die Industrie schwächelt derzeit - und die Zölle von US-Präsident Trump dämpfen die Prognosen.
Vize-Regierungssprecher Steffen Meyer zeichnet dagegen ein positives Bild. Die Bundesregierung habe in den ersten 100 Tagen ganze 118 Vorhaben auf den Weg gebracht, sagt Meyer. Hinzu kämen das 500-Milliarden-Sondervermögen für Verkehrswege, Energienetze, Schulen und den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft. Für Schwerdtner sind das jedoch keine Gründe für Optimismus. Zwar habe noch keine Regierung zuvor so viel Geld zur Verfügung gehabt - "wenn man das aber über die nächsten zwölf Jahre rechnet und dann schaut, dass wir es gerade mal schaffen, damit den Istzustand der Bahn zu erhalten", würde das nicht ausreichen. "Auch alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sagen, das Geld kommt nicht in den Kommunen an, es reicht bei weitem nicht", sagt Schwerdtner.
Quelle: ntv.de, dbl