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NATO-Land rüstet auf Litauen legt sich neue Luftabwehr zu

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Wie hier in Norwegen wird auch Litauen bald das NASAMS-System einsetzen.

Wie hier in Norwegen wird auch Litauen bald das NASAMS-System einsetzen.

(Foto: IMAGO/NTB)

Der von Deutschland angeregte Abwehrschirm zwischen verschiedenen NATO-Partnern nimmt Formen an. Mit Litauen rüstet ein weiteres Land auf - und investiert in ein modernes Luftabwehrsystem.

Litauen stärkt seine Luftverteidigung und kauft für 200 Millionen Euro ein Luftabwehrsystem vom Typ NASAMS. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Vilnius wurde diese Woche ein Kaufvertrag mit dem norwegischen Hersteller des Waffensystems unterzeichnet. Teile davon sollen 2026 an das baltische EU- und NATO-Land geliefert werden, hieß es in einer Mitteilung. Litauen hatte bereits vor einigen Jahren ein NASAMS-System erworben, das 2022 erfolgreich in die Armee integriert worden sei.

Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad und an Russlands Verbündeten Belarus. Der Krieg in der Ukraine wird in dem Baltenstaat als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Das Land hat daher seine Militärausgaben erhöht und rüstet seine Armee massiv auf.

In Sachen Aufrüstung steht Litauen nicht allein da. Im November hatte NATO-Mitglied Finnland angekündigt, das Raketenabwehrsystems "David's Sling" (Davids Schleuder) von Israel zu erwerben. Der Deal beläuft sich auf rund 317 Millionen Euro. Nach israelischen Angaben ist das gemeinsam mit US-Firmen entwickelte System in der Lage, ballistische Raketen, Marschflugkörper, Drohnen und andere Fluggeräte abzufangen.

"European Sky Shield" nimmt Formen an

Im September hatte Israel bereits eine Vereinbarung mit Deutschland zur Lieferung seines Raketenschutzschirms Arrow 3 abgeschlossen. Das Rüstungsgeschäft hat nach israelischen Angaben ein Volumen von rund 3,3 Milliarden Euro. Nach bisherigem Stand soll das in Zusammenarbeit mit dem US-Konzern Boeing produzierte System bis Ende 2025 in Deutschland eingeschränkt einsatzfähig sein.

Mehr zum Thema

Als Konsequenz des russischen Einmarsches in die Ukraine hatte Deutschland im vergangenen Jahr eine Initiative für eine neue europäische Luftverteidigung gestartet, die "European Sky Shield"-Initiative. Ziel des Schutzschirms ist es, Lücken bei der Luftverteidigung zu schließen.

In den von Deutschland angeregten Abwehrschirm sollen unterschiedliche Systeme eingebunden werden, die zur Abwehr von Mittel- und Langstreckenraketen oder auch bewaffneten Drohnen geeignet sind - auch zum Schutz vor möglichen Angriffen aus Russland.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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