Politik

Minimalziel außer Sicht London: Russland für Eroberungen aktuell zu schwach

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Allen Rückschlägen zum Trotz will Russland mindestens die vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja erobern. Laut britischen Experten ist aber selbst das aktuell eher unwahrscheinlich. Die russischen Bodentruppen seien zu schwach, um nennenswerte Fortschritte zu erzielen.

Russland verfügt nach britischer Einschätzung derzeit nicht über Fähigkeiten für Eroberungen in der Ukraine. Russland halte zwar weiter an seinem Minimalziel - vollständige Kontrolle über die süd- und ostukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja - fest, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. "Es ist jedoch derzeit unwahrscheinlich, dass die russische Strategie ihr Ziel erreicht", hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse.

Die russischen Truppen seien derzeit kaum in der Lage, zuletzt verlorene Gebiete zurückzuerobern. "Es ist unwahrscheinlich, dass die russischen Bodentruppen in den nächsten Monaten operativ bedeutende Fortschritte machen werden."

Dazu kommen immer wieder gravierende Verluste russischer Einheiten. Besonders bei Spezialkräften wie den Wagner-Kämpfern oder den Kämpfern des Tschetschenen-Führers Ramsan Kadyrow wiegen diese schwer. Aktuell berichtet der ukrainische Gouverneur von Luhansk, Serhij Haidai davon, dass ukrainische Truppen zahlreiche Wagner-Kämpfer bei einer Attacke auf ein Hotel getötet hätten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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