Politik

Frankreichs Präsidentschaftswahl Macron-Gegnern Le Pen und Zemmour droht Aus

Muss gerade viel antichambrieren: Marine Le Pen.

Muss gerade viel antichambrieren: Marine Le Pen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

In Frankreich konkurrieren viele Politiker im konservativen Spektrum um das Präsidentenamt. Doch den beiden ultrarechten Le Pen und Zemmour fehlen gesetzlich vorgeschriebene Unterstützerstimmen. Auch der Linke Mélenchon könnte vorzeitig ausscheiden. Die Betroffenen finden die Regel unfair.

Der rechtsextreme Bewerber um das Präsidentenamt in Frankreich, Eric Zemmour, könnte die nötige Unterstützung von gewählten Vertretern für seine Kandidatur verfehlen. "Ich habe keinerlei Sicherheit, es ist sehr schwer", sagte der ehemalige Journalist in einer Fernsehsendung. Auch die rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen und ihre Partei Rassemblement National kämpfen noch um die nötigen Unterschriften von Bürgermeistern und Abgeordneten.

Wer in Frankreich für das Amt des Staatschefs kandidieren will, braucht dafür 500 Unterstützerunterschriften von gewählten Mandatsträgern. Bis zum 4. März um 18.00 Uhr müssen diese vorliegen, um bei der ersten Runde der Wahl am 10. April wählbar zu sein.

Er und seine Berater würden derzeit jeden Tag Stunden damit verbringen, Frankreichs Bürgermeister abzutelefonieren, "um zu versuchen, sie zu überzeugen", sagte Zemmour. "Die Bürgermeister sagen mir: 'Ja, Sie sind großartig, wir sind mit Ihnen einverstanden', aber sie haben Angst", da ihre Namen veröffentlicht würden. Zemmour verweist auf die Umfragen, in denen er gut dastehe. Sollte er nun wegen der fehlenden Unterschriften nicht kandidieren können, würde die Wahl "illegitim".

"Das macht alles keinen Sinn"

Auch Le Pen, die bereits zwei Mal kandidierte und 2017 in die Stichwahl gegen den heutigen Präsidenten Emmanuel Macron eingezogen war, ist mit dem System der Unterstützerunterschriften nicht zufrieden. "Das macht alles keinen Sinn", sagte der Sprecher ihres Rassemblement National am Sonntag dem Radiosender FranceInfo. "In allen Umfragen ist Marine Le Pen die Hauptgegnerin von Emmanuel Macron", aber "andere, weniger repräsentative Kandidaten haben sich bereits qualifiziert".

Nach aktuellen Angaben des Verfassungsrates vom Donnerstag, der die Unterstützerunterschriften sammelt, haben bislang sechs potenzielle Präsidentschaftskandidaten die vorgeschriebene Marke von 500 Unterstützern erreicht, darunter Amtsinhaber Macron, die Konservative Valérie Pécresse und die sozialistische Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo. Dem Grünen Yannick Jadot fehlen demnach nur noch 10 weitere Unterschriften. Le Pen hat bislang 366 Unterschriften gesammelt, Zemmour 291. Kämpfen muss auch der Linke Jean-Luc Mélenchon, der bislang bei 370 Unterstützern liegt.

Der mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilte Zemmour lag in den Umfragen zuletzt mit 15 Prozent gleichauf mit der Konservativen Pécresse, aber hinter Macron mit 25 Prozent und Le Pen mit 17 Prozent. Macron hat seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit bislang nicht offiziell erklärt.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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