Botschafter fordert Kriegsende Mehrere Babys im Gazastreifen erfroren
26.12.2024, 15:19 Uhr Artikel anhören
In Zeltlagern wie diesem in Chan Junis leben etliche Palästinenser auch im Winter.
(Foto: REUTERS)
Fast eine Million Menschen im Gazastreifen muss die Wintermonate ohne angemessene Unterkunft überstehen. Die niedrigen Temperaturen sorgen einem Medienbericht zufolge für den Tod von drei Neugeborenen. Deutschlands Botschafter in Israel appelliert für ein Ende des Krieges und des Hamas-Terrors.
Drei Säuglinge im umkämpften Gazastreifen sind nach einem Medienbericht an Unterkühlung gestorben. Es handele sich um drei Neugeborene im Alter von 4 bis 21 Tagen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Hilfsorganisationen hatten vor den prekären Lebensumständen von Binnenflüchtlingen im Gazastreifen bei niedrigeren Temperaturen im Winterhalbjahr und einem Anstieg von Krankheiten bei Kindern gewarnt.
Nach UN-Angaben müssen fast eine Million Menschen im Gazastreifen die Wintermonate ohne angemessene Unterkunft verbringen. Wegen Kämpfen und israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen musste ein Großteil der rund zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens aus ihren Wohngebieten flüchten, häufig sogar mehrmals. Angesichts der verheerenden Zerstörungen sind viele von ihnen in Zeltlagern untergebracht. Zuletzt lagen die Temperaturen in der Stadt Gaza nachts teilweise unter zehn Grad.
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, schrieb auf der Plattform X: "Wenn Berichte über drei in Gaza erfrorene Babys uns nicht bewegen, dann verstehen wir nicht die Geburt in einer Krippe in Bethlehem oder das Licht Chanukkas. Sie sollten uns dazu bewegen, ein Ende des Krieges und des Hamas-Terrors zu fordern, Winter-Lieferungen für die Gaza-Einwohner und eine vollständige Freilassung der Geiseln."
Fünf Journalisten getötet
Israel kämpft seit dem beispiellosen Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Seitdem sind nach palästinensischen Angaben mehr als 45.300 Menschen getötet worden. Bei einem aktuellen israelischen Angriff sollen fünf palästinensische Journalisten im Gazastreifen getötet worden sein. Die Attacke habe ihren Übertragungswagen vor dem Al-Auda-Krankenhaus in dem Flüchtlingsviertel Nuseirat getroffen, teilte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Morgen mit.
Demnach waren die fünf Journalisten für den palästinensischen Sender Al-Quds Today tätig, der auch über den Angriff berichtete. Das israelische Militär erklärte, es habe eine Gruppe von Kämpfern der militanten Gruppe Islamischer Dschihad ins Visier genommen, die mit der Hamas verbündet ist. Laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten sind seit Beginn des Gaza-Krieges mehr als 130 palästinensische Journalisten getötet worden. Israel lässt keine ausländischen Reporter in den Gazastreifen, Ausnahmen bilden vereinzelte vom Militär organisierte Pressetouren in das Gebiet.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AP