Politik

500 Meter vor Schloss Elmau Mehrere Menschen nach Mini-Demo festgenommen

Greenpeace_G7.JPG

Auf mehreren Routen protestieren Menschen auf einem "Sternmarsch" in Garmisch-Partenkirchen gegen die Politik der G7-Staaten. Sie werden von vielen Polizisten begleitet. Eine Gruppe darf sich auch dem Tagungsort nähern - dort werden sechs Menschen vorläufig festgenommen.

Nach einer kleinen Demonstration von G7-Kritikern in der Nähe von Schloss Elmau sind sechs Menschen vorläufig festgenommen worden. Sie sollen sich auf die Zufahrtsstraße zum Tagungshotel der sieben führenden Wirtschaftsmächte gesetzt haben - statt, wie von der Polizei gefordert, zurück in Busse zu steigen. Nach Angaben einer Polizeisprecherin laufen gegen die sechs Demonstranten Ermittlungen wegen des Verdachts der Nötigung oder der versuchten Nötigung.

Zuvor hatten drei Busse 50 Aktivisten und rund zwei Dutzend Journalisten an den Sperrzaun rund 500 Meter vom Schloss entfernt gefahren, in dem Bundeskanzler Olaf Scholz und die übrigen G7-Gäste tagen. Dort folgte die Kundgebung unter anderem mit Redebeiträgen. Nach Angaben einer Polizeisprecherin vor Ort waren die meisten Aktivisten danach friedlich zurück in die Busse gestiegen. Zu Fuß durften die Demonstranten aus Sicherheitserwägungen der Polizei heraus nicht in den streng abgeschirmten Bereich laufen.

Das Bündnis "Stop G7 Elmau" kritisierte in den vergangenen Tagen mehrfach die Entscheidung der Behörden, die Aktivisten nicht näher an Schloss Elmau heranzulassen und ausschließlich mit Bussen zu transportieren. Sie klagten sich durch die Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht - das am Montag die Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs bestätigte, die Demonstranten nicht näher als 200 Meter ans Tagungshotel heranzulassen.

Großes Polizeiaufgebot für "Sternmarsch"

Die Mini-Demo war Teil eines "Sternmarschs". Mehrere kleine Gruppen von Aktivisten waren dazu auf Wander- und Radtouren rund um Garmisch-Partenkirchen unterwegs. Begleitet wurden sie bei schwüler Hitze von einem riesigen Polizeiaufgebot. Die nach dpa-Schätzung rund 100 Demonstranten machten sich von Garmisch-Partenkirchen auf den Weg in die Berge. Auch die Bergwacht war dabei und baute Versorgungsstationen mit Wasser auf.

"Schwüles Wetter, die Sonne sticht, das ist schon eine gewisse Herausforderung", sagte Bergwacht-Sprecher Roland Ampenberger. Für den Abend warnte der Deutsche Wetterdienst vor Hagel und Starkregen in der Alpenregion. Die Mitmarschierer waren dennoch guten Mutes. "Wir leben jetzt in einer Zeit der größten Herausforderung der Menschheit, die Klimakatastrophe", sagte Dominik aus Mittelfranken. Für seine Anliegen zu kämpfen - "dafür schwitze ich auch gern". Das sei nichts im Gegensatz zu dem, unter dem die Menschen im "globalen Süden" litten.

Für den mehrere Stunden langen Marsch galten strikte Auflagen, die Wege durften nicht verlassen werden, Hunde mussten angeleint sein. Auch Pyrotechnik war verboten. "Wir wollen auch keinen Waldbrand verursachen", sagte Organisator Franz Haslbeck.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen