Trotz Kugelbomben und Verletzten Mehrheit der Bundesländer spricht sich gegen Böllerverbot aus
10.01.2025, 17:27 Uhr Artikel anhören
1,9 Millionen Menschen haben Petitionen für ein bundesweites Böllerverbot unterschrieben.
(Foto: picture alliance/dpa)
Fast zwei Millionen Menschen haben Petitionen für ein Böllerverbot unterschrieben. Trotz zahlreicher Verletzter und Schäden stellt sich der Großteil der Bundesländer weiter gegen ein solches Ansinnen. Die Gegner des Feuerwerksverbots befürchten eine Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit.
Die Mehrheit der Bundesländer ist laut einer Umfrage des "Spiegel" gegen ein Böllerverbot an Silvester. Von den 16 Bundesländern sprachen sich demnach 11 dagegen aus, Feuerwerk von Privatleuten zum Jahreswechsel zu verbieten. Lediglich Bremen und Berlin waren dafür. Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein legten sich nicht fest. Für die Umfrage waren die jeweils zuständigen Ministerien befragt worden.
In diesem Jahr war die Diskussion um ein Böllerverbot neu entfacht worden durch schwere Vorfälle mit sogenannten Kugelbomben, die wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen sind. Mehr als 1,9 Millionen Menschen unterschrieben Petitionen für ein bundesweites Böllerverbot. Rund um den Jahreswechsel starben fünf Männer bei Unfällen mit Feuerwerkskörpern. Es gab viele Verletzte sowie Schäden an Häusern und Infrastruktur.
Berlin begründete seine Haltung für ein Böllerverbot mit der hohen Zahl an Verletzten zum Jahreswechsel. Niedersachsen teilte dagegen mit, bei ihnen habe es zum Jahreswechsel weniger Verletzte gegeben. Die Gegner eines Böllerverbots vertreten die Meinung, dass dadurch Menschen bestraft werden, die verantwortungsvoll mit Feuerwerk umgehen. Ein generelles Böllerverbot ist Sache des Bundes, Kommunen dürfen Feuerwerk zwar örtlich verbieten, aber nur eingeschränkt.
Quelle: ntv.de, raf/dpa