Politik

RTL/ntv-Trendbarometer Mehrheit hat klare Meinung, warum AfD Zuspruch findet

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Seit Wochen ist die AfD die stärkste Kraft im Trendbarometer von RTL und ntv. Woran liegt das? Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat nachgefragt und ist zu einem deutlichen Ergebnis gekommen.

Die AfD findet in Deutschland Zuspruch, weil die anderen Parteien sich nicht mehr in ausreichendem Maße um die Interessen und Sorgen der Mehrheit der Menschen kümmern - das sagten 76 Prozent der Befragten in einer neuen Forsa-Umfrage für das Trendbarometer von RTL und ntv. Dagegen meinten nur 14 Prozent, die Partei sei erfolgreich, weil sich die anderen von ihr abgrenzten und nicht mit ihr zusammenarbeiteten.

In der Umfrage hat Forsa Meinungen und Einschätzungen zur AfD ermittelt, die seit Wochen im Trendbarometer von RTL und ntv den größten Zuspruch erfährt. Demnach halten 71 Prozent der Befragten die AfD für eine "rechtsextremistische Partei, die die Verfassung und das gesamte demokratische System in Deutschland ablehnt". Diese Ansicht ist sehr stabil - im Mai hatten 72 Prozent diese Antwort auf dieselbe Frage gegeben. Aktuell meinen lediglich 23 Prozent, die AfD sei eine demokratische Partei wie jede andere auch.

Wie die AfD gesehen wird, unterscheidet sich zwischen Ost und West deutlich. Im Osten glauben nur 56 Prozent (West: 74 Prozent), dass die AfD rechtsextrem ist und das Grundgesetz ablehnt. 38 Prozent (West: 20 Prozent) halten sie für eine normale Partei.

Ein Drittel der Unionswähler offen für AfD

Diese Meinung vertreten nahezu geschlossen die Anhänger der AfD - 93 Prozent sehen das so. Fast ebenso geschlossen sind die Wähler der anderen Parteien vom Gegenteil überzeugt. 81 Prozent der Anhänger von CDU/CSU halten sie für rechtsextrem, bei der SPD sind es 91, bei der Linken 93, bei den Grünen 97 Prozent.

In der Union ist durch eine Titelgeschichte im "Stern" eine neue Debatte über den Umgang mit der AfD aufgekommen. Forsa hat nachgefragt: 57 Prozent der Bundesbürger sagen, CDU und CSU sollten sich weiter klar von der AfD abgrenzen. Immerhin 38 Prozent sprechen sich für eine Zusammenarbeit in Parlamenten aus - inklusive gemeinsamer Abstimmungen. Unionsanhänger sehen das ähnlich. 60 Prozent wollen eine weitere Abgrenzung, 33 Prozent sind offen für eine Zusammenarbeit.

Ganz eindeutig ist dagegen die Haltung der AfD-Anhänger. So gut wie alle (98 Prozent) würden gern mit der Union zusammenarbeiten. Am Montag hatte CDU-Chef und Bundeskanzler Friedrich Merz das ausgeschlossen. "Die ausgestreckte Hand der AfD ist eine Hand, die uns vernichten will", sagte er im Konrad-Adenauer-Haus. Tatsächlich gehen Beobachter davon aus, dass es die CDU zerreißen würde, wenn sie sich auf eine Zusammenarbeit mit der AfD einließe. Nichtsdestotrotz wären 58 Prozent der Ostdeutschen für gemeinsames Handeln. Im Westen ist es umgekehrt. 61 Prozent sind dagegen.

Für diese Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL und ntv zwischen dem 15. und 20. Oktober 2005 Menschen befragt. Fehlertoleranz: 3 Prozentpunkte.

Weitere Informationen zu Forsa hier.

Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, vpe/cwo

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