Unterstützung für Laschet-Idee Merkel fordert "Brücken-Lockdown"
11.04.2021, 13:48 Uhr
Um die dritte Welle der Corona-Pandemie zu brechen, schlägt Kanzlerin Merkel einen Lockdown vor. Dieser solle "eine Brücke zu mehr Normalität" sein. Sie unterstützt damit ausdrücklich den Vorschlag von CDU-Chef Laschet.
Kanzlerin Angela Merkel hat sich hinter den umstrittenen Vorstoß des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten und CDU-Vorsitzenden Armin Laschet für einen "Brücken-Lockdown" gegen die dritte Corona-Welle gestellt. Das exponentielle Wachstum der Corona-Infektionen müsse gebrochen werden, sagte die CDU-Politikerin nach Angaben von Teilnehmern in der Klausur der Spitze der Unionsfraktion in Berlin. Laschet habe dies mit der Idee des Brücken-Lockdowns beschrieben, so Merkel.
Die Kanzlerin wurde von den Teilnehmern mit den Worten zitiert: "Es geht um eine Brücke zu mehr Normalität. Die Brücke soll kurz sein." In der Runde wurden die Äußerungen der Kanzlerin als fast schon demonstrative Unterstützung für Laschet gewertet. Der CDU-Chef und sein unausgesprochener Rivale im Ringen um die Unions-Kanzlerkandidatur, der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder, hätten in die Diskussion zunächst nicht eingegriffen, hieß es weiter.
Von anderen Teilnehmern der Beratungen hieß es, es sei von Teilnehmern auch die Forderung erhoben worden, nicht erst von einer Inzidenz von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche mit den beschränkenden Maßnahmen zu beginnen, sondern schon bei einem Wert von 50. Insgesamt habe es große Rückendeckung für die Ansicht Merkels gegeben, dass die Corona-Lage dramatisch sei. Laschet hatte an Ostern einen "Brücken-Lockdown" vorgeschlagen, mit dem die Zeit überbrückt werden könnte, bis die Impfkampagne gegen Corona stärker als bisher greift.
Über die Kanzlerkandidatur wurde nach diesen Informationen bei den Beratungen zunächst nicht gesprochen. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hatte vor Beginn der Beratungen angekündigt, man wolle in der Aussprache mit der Kanzlerin auch über die Pläne zu einer bundesweit einheitlichen Regelung des Infektionsschutzgesetzes sowie über Außenpolitik sprechen. Mit großer Spannung wurden die Auftritte von Laschet und Söder am Nachmittag erwartet. Beide wollten vor den Fraktionsspitzen zum Thema "Wie gestalten wir die Zukunft" sprechen.
Quelle: ntv.de, mli/dpa