Politik

"Heimischer Terrorismus" Messerangriff auf Rabbiner schockt USA

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(Foto: picture alliance/dpa)

Fünf Menschen werden verletzt, als ein Messerangreifer jüdische Feierlichkeiten vor den Toren von New York stürmt. Der israelische Regierungschef Netanjahu will diesem "Phänomen" ein Ende setzen. Eine jüdische Organisation fordert im Kampf gegen Antisemitismus eine Sonderheit des FBI.

Bei dem Stichwaffenangriff im Haus eines Rabbiners im US-Bundesstaat New York mit fünf Verletzten handelt es sich nach Angaben von Gouverneur Andrew Cuomo um einen "Terrorakt" von "einheimischen Terroristen". "Lasst es uns als das bezeichnen, was es ist", sagte er bei einem Besuch des Tatorts vor Journalisten. "Sie versuchen, Angst zu verbreiten." Mit Blick auf viele andere antisemitische Angriffe in der Gegend in den vergangene Wochen ergänzte Cuomo: "Hier trifft Intoleranz auf Illegalität."

Der Angriff wurde am Samstagabend in Monsey verübt, rund 50 Kilometer nördlich von New York City. Laut der Organisation Orthodox Jewish Public Affairs Council (OJPAC) verletzte der Angreifer während einer Feier zum jüdischen Chanukka-Fest fünf Menschen mit Stichen. Der Mann konnte zunächst flüchten, wurde aber wenig später von der Polizei festgenommen. Nähere Informationen zu seiner Identität oder einem Motiv gaben die Ermittlungsbehörden zunächst nicht bekannt.

In Monsey lebt eine große jüdische Gemeinde. Der Angriff richtete sich gegen Angehörige der chassidischen Glaubensrichtung. Laut OJPAC schweben zwei Verletzte in Lebensgefahr. Ein Augenzeuge beschrieb die Tatwaffe als eine Machete von der "Länge eines Besenstiels". "Ich habe um mein Leben gebetet", sagte der 65-Jährige.

"Genug ist genug!"

Der Angriff wurde weltweit verurteilt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bot den örtlichen Behörden israelische Unterstützung an, "um dabei zu helfen, diesem Phänomen ein Ende zu setzen". Das jüdische Wiesenthal-Zentrum forderte US-Präsident Donald Trump auf, beim FBI eine Sondereinheit im Kampf gegen Antisemitismus einzurichten, "nach endlosen Attacken auf Juden und ihre religiösen Einrichtungen". "Genug ist genug! Juden sollten in Amerika nicht um ihr Leben fürchten müssen, wenn sie in ihre Gotteshäuser gehen."

In der Millionenmetropole New York waren erst kürzlich die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden, nachdem es dort rund ein halbes Dutzend antisemitisch motivierter Angriffe während der Chanukka-Feierlichkeiten gegeben hatte. Mit dem mehrtägigen Lichterfest gedenken Juden jedes Jahr der Neuweihe des Tempels in Jerusalem im Jahre 165 vor der christlichen Zeitrechnung.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa

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