Von der Nummer drei im Staat Rücktritt von Secret-Service-Chefin gefordert
17.07.2024, 21:56 Uhr Artikel anhören
Kimberly Cheatle steht erst seit Herbst 2022 an der Spitze des Secret Service.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Beim Trump-Attentat ist aus Sicherheitsperspektive so einiges schief gegangen. Bevor die Aufklärung dazu überhaupt in Gang gekommen ist, sollen offenbar schon Köpfe rollen. Mike Johnson, Sprecher des US-Repräsentantenhauses und damit die Nummer zwei in der Nachfolge des US-Präsidenten, fordert Antworten.
Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses Mike Johnson hat nach dem Attentat auf Präsidentschaftskandidat Donald Trump den Rücktritt der Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, gefordert. Das Vorgefallene sei unverzeihlich, sagte Johnson dem Fernsehsender Fox News. Das Repräsentantenhaus werde eine Arbeitsgruppe einrichten, um die Sicherheitsvorkehrungen bei der Trump-Kundgebung am vergangenen Wochenende zu untersuchen. "Wir brauchen Antworten", drängte Johnson, der in seiner Sprecherfunktion die Nummer zwei in der Nachfolge des US-Präsidenten ist.
Cheatle soll zwar am kommenden Montag vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses erscheinen. Doch der Republikaner Johnson sagte, ihm sei gesagt worden, möglicherweise werde Cheatle nicht erscheinen.
Schütze nur 135 Meter entfernt
Trump war am Samstag auf einer Kundgebung von einem Schuss leicht verletzt worden. Ein Zuschauer wurde getötet, zwei weitere wurden schwer verletzt. Der Attentatsversuch hat die Frage aufgeworfen, wie es dem 20-jährigen Verdächtigen Thomas Matthew Crooks gelingen konnte, außerhalb des Kundgebungsgeländes auf ein Dach zu klettern und mit freier Sicht das Feuer zu eröffnen. Crooks war nur 135 Meter Luftlinie von der Bühne entfernt, auf der Trump sprach. Der Ex-Präsident wurde am Ohr getroffen. Ein Zuschauer wurde getötet, zwei weitere wurden schwer verletzt.
Die Sicherheitsvorkehrungen am Tag des versuchten Attentats stehen unterdessen im Heimatschutzministerium, dem der Secret Service zugeordnet ist, auf dem Prüfstand. Der Generalinspekteur der Behörde, Joseph Cuffari, hat eine Untersuchung zum Wachschutz des Secret Service für Trump rund um die Kundgebung in Butler im Staat Pennsylvania am vergangenen Samstag eingeleitet, wie es in einer knappen Mitteilung hieß. Wann genau die Untersuchung gestartet wurde, ist noch unklar.
Präsident Joe Biden hat bereits unabhängige Ermittlungen zu den Sicherheitsmaßnahmen bei der Kundgebung Trumps angeordnet. Erst in dieser Woche wurde bekannt, dass der Secret Service die Sicherheitsmaßnahmen für Trump in den Tagen vor der Kundgebung nach einem Tipp über eine Bedrohung durch den Iran bereits verstärkt hatte. Doch konnte dies den Attentatsversuch nicht verhindern.
Quelle: ntv.de, mpe/AP