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Krim-Brücke im Visier? Moskau und Kiew beklagen massive Drohnenangriffe

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Drohnen spielen im Ukraine-Krieg eine immer größere Rolle.

Drohnen spielen im Ukraine-Krieg eine immer größere Rolle.

(Foto: picture alliance / AA)

Auch in dieser Nacht überziehen sich Russland und die Ukraine mit Angriffen. Moskau gibt an, allein 90 ukrainische Drohnen zerstört zu haben. Diese sollen in mehreren Regionen abgefangen worden sein. Auch die Ukraine meldet zahlreiche Drohnenangriffe.

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht 90 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. 38 der Drohnen seien über dem Asowschen Meer abgefangen worden, 24 über der Region Krasnodar im Süden Russlands, teilte das Ministerium auf Telegram mit. Die übrigen ukrainischen Drohnen seien über anderen Gebieten im Süden und Westen Russlands sowie über der Halbinsel Krim zerstört worden. Zudem hätten die Verteidiger eine Lenkrakete über dem Asowschen Meer abgeschossen.

Das Asowsche Meer ist ein Nebenmeer des Schwarzen Meeres und mit diesem über die Straße von Kertsch verbunden. Über diese Meerenge führt eine von Russland gebaute Brücke, die Kertsch- oder Krim-Brücke, die die bereits 2014 von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim mit der Oblast Krasnodar auf dem russischen Festland verbindet. Die ukrainischen Truppen haben die Brücke, die eine überaus wichtige Versorgungslinie für die russischen Truppen auf der Krim ist, mehrfach beschossen und zum Teil erheblich beschädigt.

Russland griff seinerseits die Ukraine nach deren Angaben in der Nacht mit 147 Drohnen an. 83 der Drohnen seien abgefangen und zerstört worden, teilte das ukrainische Militär mit. 59 Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht, vermutlich wegen elektronischer Störmaßnahmen.

In den Regionen Kiew und Charkiw wurden nach ukrainischen Angaben mehrere Häuser beschädigt. In Kiew wurde demnach eine Industrieanlage getroffen, ein Feuer dort wurde inzwischen wieder gelöscht. Vier Wohnhäuser seien ebenfalls beschädigt worden, teilt Gouverneur Mykola Kalaschnyk mit. Ein Mann sei verletzt worden. In Charkiw hätten Drohnen drei Lagerräume eines Unternehmens beschädigt, erklärt Gouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram. Ein Verwaltungsgebäude sei ebenfalls beschädigt worden, in 14 Wohnhäusern seien Fenster zu Bruch gegangen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte zudem, eine weitere Ortschaft in der ukrainischen Region Charkiw eingenommen zu haben. Es handele sich um das Dorf Fyholiwka im Osten von Charkiw, teilte das Ministerium mit. Russland meldet praktisch täglich die Einnahme weiterer, meist kleiner Ortschaften im Osten der Ukraine. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. Die Ukraine kommentiert nicht die Einnahme von Ortschaften.

Quelle: ntv.de, mab/AFP/rts

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