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"Sieg Heil"-Rufe in Görlitz Neonazis überfallen Paar und greifen Polizisten an

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Bei dem Einsatz wurden mehrere Polizisten verletzt (Archivbild).

Bei dem Einsatz wurden mehrere Polizisten verletzt (Archivbild).

(Foto: picture alliance/dpa)

Im sächsischen Görlitz bekommt es die Polizei mit ganz besonders jungen Straftätern zu tun. Am Freitag greifen vier Männer im Alter von 13, 16, 18 und 35 Jahren erst ein Paar und dann mehrere Polizisten an.

Mehrere Männer haben im sächsischen Görlitz ein Pärchen in dessen Wohnung überfallen und später Polizisten unter "Sieg Heil"-Rufen attackiert. Zunächst hätten die vier Männer einen 34-Jährigen und eine 27-Jährige in der Wohnung zusammengeschlagen und seien geflüchtet, teilt die Polizei mit. Als die alarmierten Beamten am Freitagabend den Fall in der Wohnung aufnahmen und dokumentieren, kehrte die Gruppe zurück und attackierte die Polizisten.

Einem Polizeisprecher zufolge rief die Gruppe "Sieg Heil" und zeigte den Hitlergruß. Einer der Männer soll die Polizeibeamten mit einem Messer bedroht haben. Auch als Verstärkung der Bundespolizei eintraf, soll die Gruppe die Beamten weiter angegriffen haben. Mehrere Polizisten wurden leicht verletzt.

Insgesamt hat die Polizei die Identität von vier Männern im Alter von 13, 16, 18 und 35 Jahren festgestellt und von einer 39-jährigen Frau. Ein weiterer Tatverdächtiger konnte den Angaben zufolge entkommen.

Haftbefehl gegen Rädelsführer

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Bei dem 35-jährigen Mann handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um den Rädelsführer. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Die Polizei ermittelt wegen schweren Raubes in Tateinheit mit einer räuberischen Erpressung sowie eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Die weiteren Hintergründe des Angriffs sind unbekannt.

Das sächsische Kultusministerium hatte zuletzt bereits mitgeteilt, dass die Zahl rechtsextremistischer Straftaten an sächsischen Schulen im vergangenen Jahr gestiegen ist. Den Angaben zufolge hat der kriminalpolizeiliche Meldedienst für 2022 an Schulen 73 Straftaten mit rechtsextremem Hintergrund registriert. Im Jahr zuvor waren 53 Straftaten. Im ersten Quartal 2023 wurden dem Landesamt für Schule und Bildung bereits 17 Vorfälle mit rechtsextremem Hintergrund gemeldet.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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