Sprengfallen im Grenzgebiet Nord- und Südkorea räumen Landminen
01.10.2018, 11:04 Uhr
Relikt des Korea-Kriegs: Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea ist hermetisch abgeriegelt.
(Foto: REUTERS)
Das politische Tauwetter zeigt Wirkung: Auf der koreanischen Halbinsel beginnen Soldaten auf beiden Seiten des militärisch gesicherten Grenzstreifens damit, die Minensperren zwischen den beiden ungleichen Bruderstaaten abzubauen.
Es ist ein Signal der friedlichen Annäherung: An der Grenze zwischen Süd- und Nordkorea haben Truppen damit begonnen, einen Teil der an der Demarkationslinie der Waffenstillstandsvereinbarung von 1953 verlegten Landminen zu entfernen.
Beide Seiten hätten sich unter anderem darauf geeinigt, alle Minen in der sogenannten Gemeinsamen Sicherheitszone im Grenzort Panmunjom zu beseitigen, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Ein Ministeriumssprecher sagte, seines Wissens habe Nordkorea auf seiner Seite ebenfalls mit der Räumung begonnen.
Die Räumungsaktion geht auf Vereinbarungen zurück, die beide Seiten während des Gipfeltreffens zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae In und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im vergangenen Monat in Pjöngjang getroffen hatten. Als Beleg für seine Bemühungen um eine Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen übersandte Kim dem südkoreanischen Präsidenten zuletzt ein besonderes Geschenk: Der Diktator ließ Moon zwei nordkoreanische Pungsan-Jagdhunde zukommen. Die Tiere passierten den Grenzort Panmunjom zusammen mit drei Kilogramm an nordkoreanischem Hundefutter, um den Tieren die "Eingewöhnung zu erleichtern".
Massiv gesicherte Landgrenze
Die Geste und die Maßnahmen in den Minensperren sind Teil der zwischen den koreanischen Staaten vereinbarten Pläne zur Abrüstung im Grenzgebiet. Beiderseits des rund 250 Kilometer langen Grenzstreifens auf Höhe des 38. Breitengrads stehen sich seit Ende der Kampfhandlungen im Jahr 1953 schwer bewaffnete Einheiten der beiden Bruderstaaten gegenüber.
Die Waffenstillstandslinie wurde über Jahrzehnte hinweg immer weiter ausgebaut. In der Grenzregion befinden sich massiv ausgebaute Stellungen, die mit Stacheldraht, Zäunen, Sperrhindernissen für Fahrzeuge, Bunkern, Scheinwerfern, Beobachtungsposten sowie ausgedehnten Minenfeldern gesichert sind. Die hermetische Abriegelung macht es Flüchtlingen aus Nordkorea unmöglich, die Grenze ungesehen zu überqueren.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa