Politik

Ende des Bürgerkriegs 1998 Nordiren erinnern an 25 Jahre Karfreitagsabkommen

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Belfasts Bürgermeisterin Tina Black von Sinn Féin reihte sich auch in die Menschenkette ein.

Belfasts Bürgermeisterin Tina Black von Sinn Féin reihte sich auch in die Menschenkette ein.

(Foto: AP)

1998 war ein Wendepunkt in der Geschichte Nordirlands: Ein Abkommen beendete den Bürgerkrieg, der Tausende Menschen das Leben kostete. In Erinnerung daran formen Unionisten und Republikaner eine Menschenkette. Allerdings gibt es auch Unzufriedenheit über das derzeitige politische Patt.

25 Jahre nach dem Ende des jahrzehntelangen Bürgerkriegs in Nordirland haben sich Menschen aus den einst verfeindeten Lagern gemeinsam an den historischen Moment erinnert. In Belfast formten Bürgerinnen und Bürger eine Menschenkette - sie stammten zum Teil aus einer Straße, die hauptsächlich von protestantischen Anhängern einer engen Union mit Großbritannien bewohnt wird, und zum anderen Teil aus einer Straße, in der überwiegend Republikaner mit dem Wunsch nach einer Wiedervereinigung Nordirlands mit Irland leben.

Das Karfreitagsabkommen von 1998 beendete einen blutigen Bürgerkrieg zwischen beiden Lagern. Etwa 3700 Menschen kamen in dem Konflikt ums Leben. Ungefähr 47.500 Menschen wurden verletzt. Der Stichtag ist der 10. April, aber da das Abkommen eng mit dem Feiertag Karfreitag verknüpft ist, gab es bereits an diesem Tag mehrere offizielle Gedenkveranstaltungen.

So fand im nordirischen Regionalparlament Stormont eine Gedenkversammlung statt. In Dublin wurden die mehr als 3600 Namen der Todesopfer der sogenannten "Troubles" verlesen. Mehrere Betroffene und Angehörige versammelten sich an einem Strand an der Küste Nordirlands, um den Sonnenaufgang gemeinsam zu verfolgen und in Gedenken an die Ereignisse innezuhalten.

Ein Wandgemälde an den Friedenstoren am Lanark Way in Westbelfast feiert das Karfreitagsabkommen.

Ein Wandgemälde an den Friedenstoren am Lanark Way in Westbelfast feiert das Karfreitagsabkommen.

(Foto: dpa)

Der Nordire Alan McBride, dessen Frau und Schwiegervater 1993 bei einem Bombenattentat in Belfast getötet wurden, bezeichnete im Gespräch mit der britischen Nachrichtenagentur PA das Abkommen als "Wendepunkt" für Nordirland. Allerdings zeigte er sich auch frustriert über die aktuelle politische Lähmung: "25 Jahre später hätte ich gedacht, dass wir schon etwas weiter sind auf dem Weg in eine Gesellschaft, für die wir im Jahr 1998 gestimmt haben."

Die unionistische Partei DUP blockiert aus Protest gegen Post-Brexit-Regeln für Nordirland die Bildung einer Regionalregierung mit der republikanischen Partei Sinn Fein, die bei den Wahlen im vergangenen Jahr erstmals stärkste Kraft in der Provinz geworden ist.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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