Wenige Stunden vor einem Treffen zwischen EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic und dem britischen Staatsminister Michael Gove verschärft Brüssel den Ton. Auch London hatte zuvor nicht mit Provokationen gespart und zeigt sich nun "enttäuscht".
Die neuen Zollregeln nach dem Brexit sorgen für Unmut in Nordirland. Nachdem bereits die Behörden vor Ort ihre Mitarbeiter abgezogen haben, ruft jetzt auch die EU ihre Kontrolleure aus den Häfen in der Region zurück. Politiker berichten von Drohungen gegen die Zöllner.
Mit einer schnell zurückgezogenen Drohung hat die EU-Kommission die Angst der pro-britischen Nordiren vor einer Anbindung an die Republik Irland befeuert. Tatsächlich gilt eine Wiedervereinigung der Insel als absolut möglich. Von Pauline Stahl, Dublin
Die EU zieht im Streit mit dem Pharmakonzern Astrazeneca die Zügel an. Nun könnten die Exportkontrollen für Corona-Impfstoffe das erzeugen, was beim Brexit um jeden Preis vermieden werden sollte: eine harte Grenze zwischen Irland und Nordirland.
Wegen einer neuen Covid-Variante versucht die EU, sich von England abzuschotten. Das Beispiel Irland zeigt allerdings, dass Reisen in Europa zwar eingeschränkt, jedoch nicht komplett vermieden werden können. Von Pauline Stahl, Dublin
Kann ein persönliches Gespräch doch noch den Durchbruch bringen? Der britische Premier Johnson und Kommissionspräsidentin von der Leyen treffen sich in Brüssel, um Streitfragen beim Handelsabkommen auszuräumen. Doch eine Einigung ist alles andere als sicher. Zumal sich Johnson hart gibt. Von Markus Lippold
Im November 1974 gehen in zwei Kneipen in Birmingham Bomben in die Luft. Sechs Männer werden verurteilt. Weil ein Gericht das Urteil kassiert, werden sie wieder freigelassen. Fast 50 Jahre nach den Anschlägen geht die Polizei nun wieder einem Verdacht nach.
Boris Johnson hat nur ein politisches Ziel: Er will den Brexit vollziehen und das Vereinigte Königreich von allen EU-Verträgen befreien. Dafür geht er auf Konfrontation mit Brüssel und spielt volles Risiko. Falls er scheitert, leiden Millionen seiner Wähler. Von Christian Herrmann
Die Brexit-Gespräche stehen wegen Nordirland unter keinem guten Stern. Auf der Zielgeraden schnürt Premier Johnson den mühsam ausgehandelten Ausstiegsvertrag mit der EU wieder auf und räumt sogar Rechtsverstöße ein. Kein Wunder, dass sein eigener Justiziar ihm die Kündigung hinwirft.
Mit 83 Jahren ist der nordirische Politiker John Hume gestorben. Der katholische Sozialdemokrat handelte mit der Gegenseite 1998 das Karfreitagsabkommen aus, das den blutigen Nordirland-Konflikt beendete. Gemeinsam mit dem Konservativen Trimble erhielt er dafür den Friedensnobelpreis.
Bereits am Brexit-Tag sollte auf einer Fähre nach Schottland eine Bombe explodieren. Entsprechende Hinweise liefen jedoch ins Leere. Nun findet die nordirische Polizei einen Sprengsatz an einem Lkw - und vermutet einen Zusammenhang.
In Nordirland wächst die Angst vor neuen gewaltsamen Auseinandersetzungen nach dem Brexit. Viele Protestanten fühlen sich von Premier Johnson verraten und könnten wieder zu den Waffen greifen. Und dann gibt es da noch die Option einer irischen Wiedervereinigung.
Boris Johnson macht einen neuen Vorschlag im Brexit-Streit - und findet, dass er damit "große Flexibilität" bewiesen hat. Die EU sieht das allerdings ganz anders. Eine Einigung ist damit weiterhin nicht in Sicht.
Der britische Premierminister schlägt der EU Änderungen für das Brexit-Abkommen vor. Der sogenannte Backstop soll rausfallen. Als Ersatz schlägt Johnson eine Zollgrenze zwischen Irland und Nordirland vor - wobei es direkt an der Grenze keine Zollkontrollen geben soll. Brüssel zeigt sich offen dafür.
Die politischen Spannungen in Nordirland nehmen zu. Die Polizei kann eine Autobombe entschärfen, die jeden in ihrer "Umgebung getötet oder verstümmelt" hätte. Mutmaßlich steckt die Untergrundorganisation "New IRA" dahinter. Bei dem Einsatz werfen Demonstranten Brandsätze auf die Polizisten.
Seit dem gescheiterten Gipfel zwischen Nordkoreas Machthaber Kim und US-Präsident Trump wachsen die Spannungen. Einen neuerlichen Raketentest will Nordkorea als "Warnung" verstanden wissen. Gemeinsame Militärmanöver zwischen Südkorea und den USA sind Pjöngjang ein Dorn im Auge.