Politik

"Bisher kein giftiges Material" Nordkorea schickt weitere Müllballons über Grenze

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Ballons sollen Papier- und Plastikabfälle enthalten.

Die Ballons sollen Papier- und Plastikabfälle enthalten.

(Foto: picture alliance/dpa/YNA)

Mehr als 1000 Müllballons schickt Nordkorea in den vergangenen Wochen in den Süden. Als Reaktion darauf beschallt die Regierung in Seoul die Grenze mit Propaganda-Durchsagen. Mit neuen Flugobjekten folgt nun die Drohung: Südkorea werde ununterbrochen mit dem Aufsammeln von Müll beschäftigt sein.

Nordkorea hat Hunderte weitere Ballons mit Müll über die Grenze nach Südkorea fliegen lassen. Der Norden habe bis Montagfrüh rund 310 Ballons über die Grenze geschickt, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap mit Verweis auf das südkoreanische Militär. Die Ballons hätten "Papier- und Plastikabfälle" enthalten, "wobei bisher kein giftiges Material entdeckt wurde", zitierte Yonhap den Generalstab.

Nordkorea hat in den vergangenen Wochen mehr als tausend Ballons mit Müll über die Grenze geschickt. In den Sendungen waren unter anderem Zigarettenstummel und Toilettenpapier enthalten. Damit reagierte Pjöngjang eigenen Angaben zufolge auf Ballons südkoreanischer Aktivisten, die gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gerichtete Flugblätter und Geld für die Bevölkerung im verarmten Norden enthielten.

Südkorea setzte daraufhin ein Militärabkommen mit Nordkorea aus dem Jahr 2018 aus. Das Abkommen zielt darauf ab, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel abzubauen und eine unbeabsichtigte Eskalation zu vermeiden, insbesondere entlang der stark befestigten Grenze. Zudem nahm die Regierung in Seoul Propaganda-Sendungen über Lautsprecher entlang der Grenze wieder auf.

Vor einer Woche hatte Pjöngjang angekündigt, vorerst keine Ballons mit Müll mehr über die Grenze schicken zu wollen. Am Wochenende führte Nordkorea die Aktion jedoch weiter. Die Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, verurteilte südkoreanische Flugblätter als "psychologische Kriegsführung" und drohte mit Vergeltung, sollte Seoul die Lautsprecher-Durchsagen nicht einstellen. Südkorea werde "in die bittere Verlegenheit kommen, ununterbrochen Altpapier aufzusammeln, und das wird seine tägliche Arbeit sein", hieß es in einer von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung Kims.

Quelle: ntv.de, lno/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen