Nicht mehr zielführend Österreich beendet den Lockdown für Ungeimpfte
26.01.2022, 13:40 Uhr
An vielen Orten in Österreich gilt weiter die 2G-Pflicht.
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Als erstes Land Europas wird Österreich ab Februar eine Impfpflicht gegen das Coronavirus einführen. Schon zuvor beendet die Regierung trotz steigender Infektionszahlen den Lockdown für Ungeimpfte. Ob sich für diese wirklich so viel ändert, ist allerdings fraglich.
In Österreich wird am Montag der seit Wochen geltende Lockdown für Ungeimpfte beendet. Trotz steigender Neuinfektionszahlen sei die Lage in den Krankenhäusern stabil, und es drohe unmittelbar keine Überlastung der Intensivkapazitäten, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer vor der Kabinettssitzung der konservativ-grünen Regierung. Die Maßnahme habe über Weihnachten und Silvester gewirkt, werde nun aber von dem zur Pandemiebekämpfung eingesetzten Expertengremium als nicht mehr unmittelbar zielführend erachtet, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein.
Ungeimpfte durften in Österreich seit dem 15. November nur aus wenigen Gründen ihr Haus verlassen, etwa weil sie zur Arbeit oder lebensnotwendige Einkäufe erledigen mussten. De facto ändert sich für Ungeimpfte aber nicht viel, da der Lockdown faktisch nicht überprüfbar war und weiterhin Einschränkungen bestehen bleiben.
So muss in der Gastronomie, im allgemeinen Handel sowie bei Veranstaltungen weiterhin ein 2G-Nachweis erbracht werden. Zutritt erhalten somit nur Geimpfte oder Genesene. Derzeit seien landesweit weniger als 200 Betten auf den Intensivstationen belegt. Die Neuinfektionen kletterten zuletzt allerdings erstmals auf über 30.000 Fälle.
In den kommenden zwei Wochen werde ein Anstieg auf bis zu 40.000 positive Tests pro Tag erwartet, sagte der Gesundheitsminister. "In rund 14 Tagen werden wir den Höhepunkt der Omikron-Welle sehen". Um die Pandemie zu bekämpfen und für künftige Wellen gewappnet zu sein, führt Österreich als erstes Land in Europa ab Februar eine allgemeine Impfpflicht ein. Das Vorhaben der Regierung erreichte in der vergangenen Woche breite Zustimmung bei den Parlamentariern. Auch der Großteil der Opposition stimmte der Impfpflicht ab 18 Jahren zu. Ungeimpften drohen dann ab Mitte März Geldstrafen.
Quelle: ntv.de, tsi/rts