AfD-Politiker im Krankenhaus Polizei: Keine Hinweise für Angriff auf Chrupalla
05.10.2023, 14:00 Uhr
AfD-Chef Chrupalla klagt kurz vor einem Wahlkampfauftritt seiner Partei über medizinische Probleme und muss in ein Krankenhaus. Die Partei spricht von einer Attacke auf den Sprecher. Die Polizei sieht keine Hinweise darauf, bestätigt jedoch eine leichte Verletzung.
Das Polizeipräsidium Oberbayern hat neue Erkenntnisse im Fall um den Wahlkampfauftritt des AfD-Bundessprechers Tino Chrupalla mitgeteilt. Chrupalla musste vor seiner Rede medizinisch versorgt werden und kam in ein Ingolstädter Krankenhaus, wo er sich nach wie vor befindet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts auf Körperverletzung. Nach AfD-Angaben liegt Chrupalla auf der Intensivstation - das wurde offiziell aber nicht bestätigt.
Die Polizei teilt dazu mit, dass der AfD-Sprecher nach dem derzeitigen Kenntnisstand mit mehreren Personen Selfies machte. Dabei habe es leichten Körperkontakt gegeben. "Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Erkenntnisse vor, dass Herr Chrupalla angegangen oder angegriffen wurde."
Auf dem Weg zur Bühne habe Chrupalla laut Polizei leichte Schmerzen im Oberarm verspürt. Aufgrund weiterer gesundheitlicher Beschwerden sei Chrupalla zur medizinischen Versorgung in das Klinikum Ingolstadt gebracht worden. Aus dem Büro des AfD-Chefs heißt es, er liege derzeit auf einer Intensivstation. Die Behörden haben das jedoch bisher nicht bestätigt.
Keine Verdächtigen
Was genau zur Krankenhaus-Einweisung Chrupallas führte, ist immer noch unklar. Am Oberarm konnte im Krankenhaus eine oberflächliche Rötung beziehungsweise Schwellung festgestellt werden, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft. Dem AfD-Chef wurden entsprechend Blutproben entnommen. Zudem soll seine Kleidung untersucht werden. Die Ergebnisse stünden in beiden Fällen noch aus. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hatte nach dem Vorfall ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Körperverletzung eingeleitet.
Das Verfahren wegen Verdachts auf Körperverletzung laufe gegen unbekannt, Verdächtige gebe es nicht. Bereits bei einem Anfangsverdacht werde ein solches Ermittlungsverfahren aufgenommen. Laut "Spiegel" wurde am Ort der Wahlkampfveranstaltung mindestens eine Pinnwandnadel gefunden. Ob der Fund im Zusammenhang mit dem Vorfall stehe, sei derzeit aber noch offen. Die Ermittlungen dauern noch an.
Es wurden weiterhin Blutproben entnommen und die Kleidung Chrupallas untersucht. Die Ergebnisse der Analysen stünden jedoch noch aus. Zudem würde durch die Polizei Bildmaterial, welches gesichert wurde, gesichtet und ausgewertet. Ein Sprecher des Büros des Bundessprechers hatte von einem Übergriff gesprochen. Auf einen tätlichen Angriff aus dem Publikum auf den AfD-Chef hat die Polizei allerdings weiterhin keine Hinweise.
Quelle: ntv.de, als/tkr/dpa/AFP