Politik

Offensive in Nordsyrien Protürkische Rebellen nehmen Manbidsch von Kurdenmilizen ein

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Die Türkei betrachtet die kurdischen Kräfte als Terrororganisation. Für die USA sind sie hingegen ein wichtiger Partner im Kampf gegen den IS.

Die Türkei betrachtet die kurdischen Kräfte als Terrororganisation. Für die USA sind sie hingegen ein wichtiger Partner im Kampf gegen den IS.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Trotz des Sturzes des Assad-Regimes in Damaskus gehen die Kämpfe in Syrien weiter. Eine von der Türkei unterstützte Miliz geht mit einer Offensive gegen die kurdischen Kräfte im Norden des Landes vor - und kann dabei jetzt einen größeren Erfolg erzielen.

Nach schweren Gefechten haben protürkische Rebellen die nordsyrische Stadt Manbidsch von Kurdenmilizen eingenommen. Die von Ankara unterstützte Syrische Nationale Armee (SNA) übernahm die Kontrolle über die nahe der türkischen Grenze gelegene Stadt mit rund 70.000 Einwohnern, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien und Aktivisten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. Der Übernahme waren zweiwöchige Kämpfe vorausgegangen, parallel zum Vormarsch der von Islamisten angeführten Rebellenallianz Richtung Damaskus.

Auch Einwohner bestätigten, dass die SNA nun Manbidsch kontrolliert. Türkische Medien hatten das bereits am Vortag die Einnahme verkündet. Die SNA hatte die Kämpfer der von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in der vergangenen Woche aus Tal Rifaat vertrieben und anschließend eine Offensive auf Manbidsch begonnen.

Die Türkei hält mit Unterstützung der aus mehreren Rebellengruppen bestehenden SNA Grenzgebiete in Nordsyrien besetzt. Die Türkei betrachtet die dort aktiven Kurdenmilizen als Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation. Am Montagabend hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan betont, dass er deren Präsenz an der Grenze zur Türkei nicht dulden werde. Seit Langem spricht Erdogan deshalb von einem sogenannten "Sicherheitskorridor" entlang der Grenze, um dort Flüchtlinge anzusiedeln und die kurdischen Milizen zurückzudrängen.

Für die USA sind die SDF hingegen in der Vergangenheit ein wichtiger Partner im Kampf gegen die Terrororganisation IS gewesen. Die USA sind noch mit rund 900 Soldaten in Syrien vertreten.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/AP

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