Kreml-Chef lieber "undercover" Putin soll in gepanzertem Spezialzug reisen
15.02.2023, 09:55 Uhr
Russlands Präsident Wladimir Putin reist angeblich seit Beginn des Krieges gern mit dem Zug.
(Foto: imago stock&people)
Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine bevorzugt Putin fürs Reisen einem Bericht zufolge vor allem die Schiene. Um nicht getrackt werden zu können, stehe ihm ein Spezialzug zur Verfügung - inklusive Panzerung und Schlafwaggon. Damit reise er des Öfteren in sein Feriendomizil am Waldai-See.
Russlands Präsident Wladimir Putin soll offenbar aus Furcht vor Anschlägen vermehrt mit einem gepanzerten Spezialzug unterwegs sein. Laut dem oppositionellen russischen Nachrichtenportal "Dossier Center" reist der Kreml-Chef seit 2021 - offenbar im Zuge der russischen Vorbereitungen auf die Invasion in der Ukraine - per Schiene. Der Spezialzug des Präsidenten sei äußerlich von herkömmlichen Zügen der russischen Bahngesellschaft kaum zu unterscheiden, fahre aber mit Höchstgeschwindigkeit und ohne Zwischenhalt. Zudem sei die Ausstattung auf die Bedürfnisse Putins abgestimmt.
Demnach gebe es ein persönliches Abteil mit einem Schlafzimmer, ein Konferenz-Abteil sowie einen Waggon für Mitreisende. Dem Bericht von "Dossier Center" zufolge wurde die Existenz des Spezialzuges von einer Quelle aus dem Umfeld Putins bestätigt. Aus Kreisen der Präsidialverwaltung heißt es laut Bericht zudem, dass der Zug in den Jahren 2014/15 in Moskau umgerüstet wurde und seither im Dienst des Kremls steht. Die Nutzung sei ausschließlich dem Präsidenten und Ministerpräsidenten Russlands vorbehalten - für Putin diene der Zug seit Ausbruch des Krieges dazu, von Moskau in seine Residenz am Waldai-See zu reisen.
Dort soll sich ein Luxusanwesen mit Spa-Bereich befinden, in dem sich der Kreml-Chef regelmäßig erholt - ohne jedoch die Öffentlichkeit über seine Auszeit zu informieren. Im Herbst 2022 hatte die unabhängige Journalistin Farida Rusamova erstmals auf Telegram über eine heimliche Auszeit Putins berichtet. Auch die Anti-Korruptions-Stiftung des inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny hatte die Existenz des Feriendomizils bestätigt. Bereits frühere Aufenthalte in der Residenz soll Putin demnach geheim gehalten haben.
Details verraten Spezialzug
Um unbemerkt im Land herumzureisen, sei der Spezialzug von Vorteil, berichtet "Dossier Center" weiter. Um Flüge zu tracken, gebe es inzwischen diverse Dienste - anders als bei Zügen. Zudem sei der Spezialzug im gleichen Design gehalten wie herkömmliche Züge der russischen Eisenbahngesellschaft - mit einem charakteristischen roten Streifen auf grauem Grund. Lediglich die Gehäuse für Funk-Antennen auf dem Dach, die zum Abteil für spezielle Kommunikation gehören könnten, würden den Spezialzug verraten.
Dass der Zug stark gepanzert sein muss, führt "Dossier Center" darauf zurück, dass die Waggons sechs statt üblicherweise vier Achsen aufweisen. Dies lasse auf ein hohes Gewicht durch die Panzerung schließen. Angetrieben werde der Zug von zwei Diesel-Lokomotiven. Bilder von Putin in diesem Zug gebe es nicht, so das Nachrichtenportal, das nach eigenen Angaben dem früheren Oligarchen Michail Chodorkowski gehört. Lediglich 2012 habe sich der russische Präsident einmal im Innern des Vorgängermodells ablichten lassen.
Quelle: ntv.de, jug